Was tun?
- Bronwin Staple
- 19. Juli
- 14 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Juli
Stell dir vor, du bekommst unerwartet 3 Wochen Urlaub. Nicht nur das, sondern die 3 Wochen werden übernatürlich dem Jahr hinzugefügt, das heißt, es ist überhaupt gar nichts im Kalender und du hast in dieser Zeit keine einzige andere Verpflichtung. Zusätzlich €500.000, die du aber nur in diesen 3 Wochen verwenden kannst, danach verwandelt sich à la Aschenputtel jeder € in einen Kürbis (außer, du denkst jetzt daran, ein brisantes Kürbisgeschäft aufzumachen, dann verwandeln sich alle übrig gebliebenen € in eine Prise Asche).
Was machst du? (der erste Gedanke zählt!)
Falls sich das jemand fragt: Ja, €500.000 reichen für einen Privatflug + 3 Wochen auf den Malediven in einem Luxusbungalow... ;)
Ihr braucht die Hand nicht heben, aber
Wer hat in Richtung Urlaub gedacht?
Wer hat in Richtung Sozialprojekt o.Ä. gedacht?
Dina hat letzte Woche in ihrer Predigt über das Gleichnis vom Sämann in Lukas 8 gesprochen, insbesondere über den Teil des Gleichnisses, wo Jesus davon spricht, dass mancher Same unter die Dornen fällt, die den Samen ersticken – die Sorgen und Vergnügungen des Alltags, die das Wort Gottes ersticken. Und sie hat gesagt, wie wichtig es ist, dass wir Gott zu unserer obersten Priorität machen.
Matthäus 6:33
Trachtet aber zuerst nach dem Reich[o. der Königsherrschaft] Gottes und nach seiner[d. i. Gottes] Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Der Vers ist relativ bekannt. Aber die Frage stellt sich: Was ist „dies alles“?
Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich weit ausholen mit dem Kontext. Dieser Vers ist mitten in der Bergpredigt (Matthäus 5-7), wo die groben Themen die sind:
Glückselig ist jeder, der genau das Gegenteil erfährt oder lebt von dem, wo wir menschlich gesehen davon ausgehen würden, dass es uns glücklich machen sollte.
Jesus-Nachfolger sind Salz und Licht der Welt.
Das ganze Gesetz ist erfüllt in Jesus – und übrigens nur ein Klax gegenüber dem, was Gott eigentlich gemeint hat (z.B. wenn ich über jemanden schimpfe sieht Gott das gleichwertig wie Mord; wenn ich eine Person voll Begierde anschaue, habe ich Ehebruch begangen, usw.)
Kinder Gottes lieben ihre Feinde und vergelten Böses mit Gutem (wir nennen das manchmal „im entgegengesetzten Geist agieren“).
Wir sollen gute Dinge für Gott und nicht für Anerkennung machen.
Unser Reichtum ist im Himmel! „Denn wo dein Reichtum ist, da ist auch dein Herz.“ (Matthäus 5:21)
Jesus GEBIETET(!), dass wir uns um nichts Sorgen machen. Ich habe mal jemanden sagen gehört, dass das eventuell das schwierigste Gebot der Bibel ist…
Wir haben kein Recht, über andere zu richten.
Wenn wir Gott bitten, wird er uns geben.
Echte Jünger:
„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“.
Gehorchen unserem Vater im Himmel. Das ist außerdem ein Zeichen von Weisheit.
Daniel Kolenda sagt, dass der Bergpredigt entsprechend zu leben die höchste Form der geistlichen Kampfführung ist (1. Johannes 3:8 Doch der Sohn Gottes kam, um die Taten des Teufels zu vernichten). Mitten drinnen, in dieser außerordentlich herausfordernden Rede, die alles Menschliche auf den Kopf stellt, sind die folgenden Verse:
Matthäus 6:25-34
Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben – darum, ob ihr genug zu essen, zu trinken und anzuziehen habt. Besteht das Leben nicht aus mehr als nur aus Essen und Kleidung?
Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel wichtiger als sie.
Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern? Nein.
Und warum sorgt ihr euch um eure Kleider? Schaut die Lilien an und wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und nähen sich keine Kleider. Trotzdem war selbst König Salomo in seiner ganzen Pracht nicht so herrlich gekleidet wie sie.
Wenn sich Gott so wunderbar um die Blumen kümmert, die heute aufblühen und schon morgen wieder verwelkt sind, wie viel mehr kümmert er sich dann um euch? Euer Glaube ist so klein!
Hört auf, euch Sorgen zu machen um euer Essen und Trinken oder um eure Kleidung.
Warum wollt ihr leben wie die Menschen, die Gott nicht kennen und diese Dinge so wichtig nehmen? Euer himmlischer Vater kennt eure Bedürfnisse.
Macht das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen, lebt in Gottes Gerechtigkeit, und er wird euch all das geben, was ihr braucht.
Deshalb sorgt euch nicht um morgen, denn jeder Tag bringt seine eigenen Belastungen. Die Sorgen von heute sind für heute genug.
„Dies alles“ sind also alle Dinge, die wir zum Leben brauchen.
& ich glaube, dass dieser Punkt in einer einzigen, winzig kleinen Sache verankert ist: Vertraue ich Gott? Untermauert von meinem Bild von Gott.
Mein Bild von Gott wird bestimmen, ob ich ihm vertraue, dass er sich tatsächlich um „dies alles“ kümmert.
Ist Sein Wille tatsächlich besser als meiner? Oder vergönnt er mir vielleicht weniger, als ich mir selber? & KANN er mich überhaupt versorgen? Ist er groß genug, stark genug? Warum ist dann so wenig auf meinem Konto? Vielleicht kann er mich nur im Geistlichen versorgen? Eventuell sogar auch meine Seele, aber kann er tatsächlich alle – ALLE – meine Bedürfnisse stillen?
Und kann ich Gott wirklich so sehr vertrauen, dass ich ihm das Recht gebe, sich in meine Finanzen, meine Beziehungen (sogar die, die ich mir so sehr wünsche!), meine Zeit und Energie, meine Träume, ... einzumischen?
Wir haben schon viele Predigten zu diesem Thema gehabt – ich gehe deswegen jetzt nicht tief auf diese Frage ein, aber vielleicht die kurze Zusammenfassung von dem Schluss, zu dem ich immer wieder komme: Jemandem, der mich mehr liebt als sein eigenes Leben, kann ich vertrauen. Jemandem, dem mein Wohlergehen mehr bedeutet als sein eigenes, kann ich vertrauen. Und zwar mit allem, was ich bin und habe. Weil einen größeren Liebesbeweis gibt es nicht.
Der, der mich am besten kennt, am meisten liebt, alles weiß und allmächtig ist – dem will ich vertrauen. (Ich entscheide mich dazu, ihm zu vertrauen)
Kurzer Abstecher zum Thema Zeugnisse. Ich habe in meinem Leben immer wieder erlebt, dass Gott vertrauenswürdig ist, dass er sich tatsächlich um „all dies“ kümmert. Darauf kann ich mich stellen. Aber gewisse Sachen habe ich noch nicht selber erlebt. Da kann ich mich auf die Zeugnisse anderer Leute stellen: Ja, Gott ist gut, er ist vertrauenswürdig, und er kann es machen. Weil er beständig ist und sich nicht ändert, wird er es auch wieder machen.
Und ich kann mich auf die vielen, vielen Zeugnisse in der Bibel stellen! Ich glaube, da ist jeder einzelne Lebensumstand und menschliche Emotion abgedeckt. Was für ein Schatz!
Matthäus 6:33
Trachtet aber zuerst nach dem Reich[o. der Königsherrschaft] Gottes und nach seiner[d. i. Gottes] Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Ich habe ja die Predigt mit einer Frage eingeleitet. 3 Wochen komplett frei und €500.000 – was würdest du machen? Ich habe vorhin gefragt,
Wer hat in Richtung Urlaub gedacht?
Wer hat in Richtung Sozialprojekt o.Ä. gedacht?
Jetzt meine eigentliche Frage: Welche dieser 2 Antworten fällt in die Kategorie „trachtet zuerst“?
Eher das Sozialprojekt?
NEIN! Absolut nicht unbedingt! „Trachtet zuerst“ heißt weder das eine noch das andere! „Trachtet zuerst“ heißt, Jesus fragen. Mich nach seiner Priorität ausstrecken. Vielleicht sagt er: „Fahr in den Urlaub“. Vielleicht sagt er: „Investiere dich in ein Sozialprojekt“. Oder in deine Nachbarn. Vielleicht sagt er ganz was anderes.
In der Vorbereitung auf diese Predigt habe ich mir die Frage gestellt: „Warum hat Jesus eigentlich nie Urlaub gebraucht?“
Ich habe manchmal so das Gefühl, wir (als Gesellschaft) hetzen durch das Leben, mit Lichtblick „endlich Urlaub“ – diese 5 Wochen brauchen wir so sehr, um uns ein bisschen vom Alltag zu erholen; kurze Verschnaufpause, bevor die Hektik des Alltags wieder los geht. Grob überzeichnet, natürlich, aber ein bisschen wie im Gleichnis vom Sämann, wo die Dornen den Samen ersticken.
Aber wir lesen eigentlich kein einziges Mal in der Bibel von Jesus im Urlaub. Nicht einmal von einem dienstfreien Wochenende. Was wir allerdings schon lesen, ist dass sich Jesus regelmäßig Zeit mit seinem Vater genommen hat, Zeit alleine mit ihm. Darum sagte er ganz klar:
Johannes 5:19-20
Daraufhin erwiderte Jesus: »Ich versichere euch: Der Sohn kann nichts aus sich heraus tun. Er tut nur, was er den Vater tun sieht. Was immer der Vater tut, das tut auch der Sohn.
Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und der Sohn wird noch weit Größeres tun. Ihr werdet staunen über das, was er tun wird.
Jesus tat nur das, was er den Vater tun sah. Das braucht eine gute Verbindung. Das braucht einen Lebensstil, in dem man die Augen nicht vom Vater nimmt.
Johannes 8:28-29
Also sagte Jesus: »Wenn ihr den Menschensohn am Kreuz erhöht habt, werdet ihr erkennen, dass ich es bin und dass ich nichts von mir selbst aus tue, sondern das sage, was der Vater mich gelehrt hat.
Der, der mich gesandt hat, ist mit mir – er hat mich nicht verlassen. Denn ich tue immer, was ihm gefällt.«
Jesus hat nichts von sich selbst aus getan. Jesus tat nur das, was er den Vater tun sah.
So hat Jesus seine Prioritäten gesetzt, und deswegen lesen wir einerseits nicht von seinem dringenden Bedürfnis nach Auszeit – und andererseits auch nicht davon, wie er von Burnout in Burnout schlitterte.
Jesus tat nur das, was er den Vater tun sah. Wie würden unsere Leben ausschauen, wenn wir genau so leben würden?
Ich will uns kurz Zeit geben, die Frage bei Jesus anzuschneiden. „Jesus, wie würde mein Leben ausschauen, wenn ich nur das tun würde, was ich Vater Gott tun sehe?“. Ihr könnt gerne die Frage zu Hause zu Ende beten.
Warum habe ich meine Anfangsfrage so sehr auf Zeit und Geld aufgebaut? Weil das, wofür wir unser Geld und unsere Zeit ausgeben, uns klipp und klar zeigt, wo unsere Prioritäten sind.
Wie viel von meinem Geld gehört eigentlich Gott? 10%? Also mein Zehnter? Nein, der Zehnte ist nur ein Mindestmaß an dem, wovon Gott sagt, dass es in die Gemeinde gehört – als aktives Zeichen dafür, dass Gott mein König und mein Herr ist (also der allein Regierende in meinem Leben, der Alleinherrscher). Aber wenn ich Jesus mein Leben gegeben habe, ihm also alle Rechte übergeben habe, dann gehört 100% von meinem Geld Gott.
100% von meinem Geld gehört Gott, und 100% von meiner Zeit. 100% von meiner Energie. 100% von meinen Gedanken(!). 100% von allem, was mich ausmacht. & provokant gesagt (aber ich bin überzeugt, dass es stimmt!): Der Bereich, an dem ich Gottes Meinung nicht hören will, oder nicht tun will, was er sagt, ist ein Götze. Also wenn mich Jesus zu meinem Nachbarn schickt, und ich will die Zeit nicht dafür aufbringen, dann ist diese Zeit mein Götze. Wenn Gott sagt, ich soll mich still hinsetzen und rasten, aber ich habe zu viel zu tun, dann ist dieses Tun (fleißig sein?) mein Götze. Wenn Jesus mich auffordert, Geld zu geben, und ich nicht will, dann ist Geld mein Götze. Wenn Gott mir sagt, ich soll Geld sparen, und ich kaufe trotzdem ein, dann ist Einkaufen mein Götze. Usw. - das gilt für jeden Bereich des Lebens.
Alles, was ich in meiner Hand festhalte, ist ein Götze.
Matthäus 6:19-24
Über unvergänglichen Reichtum …
»Häuft in dieser Welt keine Reichtümer an! Sie werden nur von Motten und Rost zerfressen oder von Einbrechern gestohlen!
Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, die unvergänglich sind und die kein Dieb mitnehmen kann.
Wo nämlich euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.«
… Großzügigkeit …
»Durch die Augen fällt das Licht in deinen Körper. Wenn sie klar sehen, bist du ganz und gar vom Licht erfüllt.
Wenn sie aber durch Neid oder Habgier getrübt sind, ist es dunkel in dir. Und wie tief ist diese Finsternis, wenn das Licht in deinem Innern erloschen ist!
Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des anderen nicht kümmern können. Er wird sich für den einen einsetzen und den anderen vernachlässigen. Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben.«
(Mammon = die Begierde nach Geld, bzw. Macht durch Geld)
Ihr kennt sicher das Sprichwort „Zeige mir deine Freunde und ich sage dir, wer du bist".
Zeige mir deinen Kalender (bzw. Handyverwendung); zeige mir deinen Kontoauszug, und ich sage dir, wo deine Prioritäten sind. „Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“ (Matthäus 6:21)
Die Sache mit Prioritäten ist, dass wir sie schon als Kinder lernen. Das heißt, wir übernehmen ganz tief in uns die Prioritäten unserer Eltern, und deren Vorfahren – und das ist für uns normal! So normal, dass wir nicht einmal auf den Gedanken kommen würden, dass Gott es vielleicht anders sehen könnte.
Eine der vielen Sachen, warum Gemeinde so wichtig ist. & warum es so wichtig ist, Rat und Kritik annehmen zu können. Jemandem wie einem Mentor das Recht zu geben, in sein Leben zu sprechen. Und Rat von anderen Menschen nicht von der Hand zu weisen (in Sprüche werden Menschen, die keinen Rat annehmen, an mehreren Stellen als „Dummkopf“ bezeichnet!).
Weil vielleicht kann jemand von außen besser sehen, wo wir unsere Prioritäten nicht ganz in Gottes Sinn gesetzt haben, wir es aber einfach nicht sehen, weil es für uns so selbstverständlich, so offensichtlich, so normal ist, wie wir es machen.
Ich fordere jeden von uns auf, in dieser Woche auf 3 Leute (oder mindestens eine Person, wenn 3 schwierig ist) zu zu gehen, die weise sind und tief im Glauben an Jesus gegründet sind, und sie zu fragen: „Wo, glaubst du, habe ich meine Prioritäten nicht nach Jesu Maßstäben gesetzt?“. Bzw. noch besser, die Personen bitten, dass sie Jesus fragen, das aufzuzeigen.
Das braucht Mut – und Demut – aber das Resultat kann uns sehr viel weiter bringen!
Matthäus 6:8b
euer Vater weiß genau, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn darum bittet!
Ich habe neulich in einem Buch gelesen: Warum beten wir dann nicht „Vater, was brauche ich“?
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bete so oft „Vater, ich brauche dieses und jenes, und bitte mach das.“ Also eh sehr höflich, ich sag eh „bitte“ :P Aber wenn mein Vater im Himmel schon weiß, was ich brauche, noch ehe ich ihn darum bitte, was hält mich dann davon ab, zu beten „Vater, was brauche ich?“? Vielleicht sind wir hier wieder beim Thema Vertrauen. Vertraue ich wirklich darauf, dass mein himmlischer Vater das beste für mich will, und das beste für mich bereit hat?
Neulich habe ich eine Geschichte gehört von Tobias Teichen, als er bei Familie Bigger wohnte. Die Familie betete als ganze Familie darüber, wie viel Gott will, dass jeder einem bestimmten Missionsprojekt spendet. Einer der Söhne hatte den Eindruck, er soll sein ganzes Erspartes spenden. Nach und nach redete Gott zur ganzen Familie, und jeder hatte den Eindruck, das gesamte Ersparte zu spenden (auch die Eltern!). Schluck. Bei dem Gedanken wurde mir schon klar, dass ich vielleicht immer noch eine falsche Sicherheit in meinen Finanzen suche. Aber Familie Bigger tat das, was Jesus sagte. Einige Wochen später wurde die Heizung kaputt. Das Gebet dann: „Jesus, DEINE Heizung ist kaputt! Was willst du machen?“.
Das heißt bitte NICHT!!!!, dass wir jetzt alle unser gesamtes Erspartes spenden müssen. Vielleicht hat Gott ja einen ganz anderen Zweck dafür. Aber das Prinzip kommt in dieser Geschichte sehr gut heraus: Ich tu das, was Gott sagt, und zwar nicht mehr und nicht weniger. Und er kümmert sich dann um den Rest. Die kaputte Heizung ist 0% mein Problem und 100% sein Problem!
Im Gegensatz dazu ein weiteres Beispiel von Tobias Teichen (ich würde seine Predigtserie zum Thema Finanzen absolut jedem SEHR empfehlen!): Jedes Jahr im Jänner kam die Rechnung für die Autoversicherung. Jedes Jahr im Jänner gingen er und seine Frau auf die Knie und beteten um ein Wunder für genug Geld, die Rechnung zu bezahlen. Irgendwann sagte Jesus zu ihnen: „Ihr betet um ein Wunder, aber es ist kein Wunder, dass die Rechnung jedes Jahr kommt!“. So begann bei ihnen ein Prozess, wo Gott (in Partnerschaft mit anderen Leuten, die ihnen weisen Rat gaben) ihnen lehrte, wie sie Geld in seinem Sinne verwalten können.
Wieder kommt es auf eine Sache raus:
Matthäus 6:33
Trachtet aber zuerst nach dem Reich[o. der Königsherrschaft] Gottes und nach seiner[d.i. Gottes] Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Das tun, was Gott sagt, und nicht das, was in unseren eigenen Augen logisch oder weise wäre.
Zitat aus der Predigt letzte Woche:
„Gutes Einkommen, Geld, Erfolg und Studium sind alle vergänglich. Natürlich dürfen wir das alles auch als Christen haben! Es ist extrem cool! Und wir dürfen auf seine Versorgung vertrauen!
Ich will uns einfach klar machen, wie wertvoll es ist, Zeit für Gott zu investieren und in ihm geistlich zu wachsen. Wie wichtig, einfach das zu machen, was Gott sagt, und ihm vertrauen, dass er sich um alles andere kümmert.“
Jesaja 55:9
Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.
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Matthäus 6:33
Trachtet aber zuerst nach dem Reich[o. der Königsherrschaft] Gottes und nach seiner[d. i. Gottes] Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Was machen wir dann mit „dem allen“, das uns hinzugefügt wurde?
Ich habe vorher gesagt, weder Urlaub noch Sozialprojekt als erste Antwort auf meine Einleitungsfrage ist unbedingt „trachte zuerst“. Aber hat sich vielleicht der eine oder andere von uns schon gedacht, dass eigentlich das Sozialprojekt die „christlichere“ Antwort wäre? „Gott würde doch niemals gutheißen, €500.000 für einen Urlaub auszugeben! Was man da mit dem Geld Gutes tun könnte!“
Aber 1., für Gott sind €500.000 ein Klax – weil ihm gehört die ganze Welt!
Und 2. ist Gott förmlich „verschwenderisch“ großzügig. Siehe z.B. die Geschichte in Johannes 12:1-8, bzw. Matthäus 26:6-13 / Markus 14:3-9, wo die Frau eine Flasche Nardenöl über Jesu Füße gießt und sich die Leute aufregen, dass das reine Verschwendung ist und besser für die Armen eingesetzt werden hätte sollen. Er will durch uns die Missstände der Welt angehen, keine Frage, wir haben da Verantwortung! Aber manchmal gibt er uns Sachen, die für uns verschwenderisch scheinen, einfach, weil er das will – und dann ist es auch wirklich das beste, und wir dürfen es, wie alles andere auch, mit Dankbarkeit aus seinen Händen annehmen.
Manchmal kann Großzügigkeit ein Schein, eine Maske, sein, die aber in Armutsdenken verwurzelt ist. Ein Geben, weil ich nicht glaube, dass ich es wert bin, das Geschenk anzunehmen (oder weil ich Liebe in welch immer Form „erkaufen“ will). & ich spreche da, wie immer, nicht nur von Geld. Sondern von jedem einzelnen Bereich meines Lebens.
Gott gibt interessanterweise auch nicht immer nur, wo Not ist! In Matthäus 25:14-30 erzählt Jesus das Gleichnis von den Talenten. Dem, der schon am meisten hatte, wurde am meisten dazu gegeben – und das vom dritten Verwalter, der sein Talent nicht gut eingesetzt hatte, obendrauf!
Matthäus 6:33
Trachtet aber zuerst nach dem Reich[o. der Königsherrschaft] Gottes und nach seiner[d. i. Gottes] Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Wenn Jesus uns etwas hinzufügt, dann dürfen wir einfach danke sagen. Wenn Jesus uns etwas hinzufügt, das sich fast obszön verschwenderisch anfühlt, dürfen wir ebenso einfach danke sagen! UND DANN … „Jesus, wie soll ich dies alles einsetzen?“
Dieser Vers ist also ein Kreis. Ein Lebensstil. Ich trachte zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. Dann fügt er mir hinzu, was immer ich brauche – und zwar nach seiner unendlich weisen Anschauung und nicht nach meinen begrenzten Gedanken. Dann trachte ich zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. Dann fügt er mir hinzu. Dann trachte ich zuerst. Dann fügt er mir hinzu, dann trachte ich zuerst… usw.
Ein Abschlussgedanke:
Präsentiere ich meine Träume Gott zur Umsetzung, oder träume ich mit Gott? (Oder vielleicht hast du schon ganz aufgehört, zu träumen?)
Gott will mit dir träumen – und zwar groß träumen!
Matthäus 6:33
Trachtet aber zuerst nach dem Reich[o. der Königsherrschaft] Gottes und nach seiner[d. i. Gottes] Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Matthäus 6:8b
euer Vater weiß genau, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn darum bittet!
Psalm 37:3-5
Verlass dich auf den HERRN und tue Gutes! Wohne hier in diesem Land, sei zuverlässig und treu!
Freue dich über den HERRN, und er wird dir geben, was du dir von Herzen wünschst.
Befiehl dem HERRN dein Leben an und vertraue auf ihn, er wird es richtig machen.
Jesus tat nur das, was er den Vater tun sah.
Gebet:
Jesus, bitte prüfe mein Herz und zeig mir, wo ich mein Leben in die eigene Hand nehmen will, wo ich dir nicht vertraue, dass du es am besten weißt und am besten machst. Bitte zeig mir die Wurzeln auf und hilf mir, sie vollkommen zu beseitigen.
Jesus, es tut uns so leid, wo wir Geschenke von dir nicht angenommen haben, wo wir stolz waren und im Armutsdenken gefangen. Bitte unterbreche unsere Gedanken, wenn das in Zukunft wieder geschehen sollte.
& wir geben dir die Erlaubnis, uns zu zeigen, wo wir unsere Prioritäten neu setzen müssen. Bitte zeig uns du das auf, auch, wenn es für uns das ist, was uns das Liebste und das Teuerste ist. Wir wollen, dass du und du alleine uns das Liebste und das Teuerste bist.
Papa Gott, wie Jesus wollen wir so leben, dass unser Blick so fest auf dich fixiert ist, dass wir sehen, was du tust. Und das dann auch tun. Bitte hilf uns dabei.
Vater Unser, der du bist im Himmel.
Geheiligt werde DEIN Name.
DEIN Reich komme, DEIN Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden.
Amen.




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