Heiligt euch! (Josua 3,5)
- Sabine Köttritsch
- 6. Sept.
- 9 Min. Lesezeit
Witz:
Was war Jesus von Beruf?
Natürlich Student! Er wohnte mit 30 Jahren noch immer bei den Eltern, hatte lange Haare und wenn er mal etwas tat, dann war es ein Wunder.
Definition Wunder: Als Wunder gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, sodass es Verwunderung und Erstaunen auslöst. Es bezeichnet demnach allgemein etwas Erstaunliches und Außergewöhnliches.
Im engeren Sinn versteht man darunter ein Ereignis in Raum und Zeit, das menschlicher Vernunft und Erfahrung, sowie den Gesetzmäßigkeiten von Natur und Geschichte scheinbar oder wirklich widerspricht. Die heutige Vorstellung von einem Wunder als „übernatürlich“ entstand erst in der Neuzeit; sie setzt Wissen um die Existenz von Naturgesetzen voraus.
Es gibt keine Gesetze der Natur in dem Sinne, dass die Natur ihre eigenen Gesetze gemacht hat. Vielmehr handelt es sich um Gesetze in der Natur, die Gott in seiner Weisheit als Schöpfer begründet hat. Aber der, welcher diese Gesetze bestimmt hat, hat sicherlich dieselbe Macht, um diese aufzuheben, wenn es ihm gefällt. Obwohl von Zeit zu Zeit bisher unbekannte Gesetze in der Natur entdeckt werden, können sie keineswegs Dinge wie die Auferweckung toter Menschen zum Leben erklären. Auch finden sie keine Begründung dafür, dass Blinde sehend werden, Taube wieder hören können, Lahme wieder gehen können und die, welche von bösen Geistern besessen sind, von diesen befreit werden. Auch kann keine natürliche Philosophie ein Gesetz entdecken, die Dinge wie das Schwimmen des Eisenkopfes einer Axt im Wasser begründen.
Die einfache Wahrheit ist, dass Gott in weiser Absicht erlaubte, dass einige der Naturgesetze aufgehoben wurden. Er zeigte bisweilen seine allmächtige Kraft, z. B. als er die Israeliten mit Manna vom Himmel versorgte, Tausende mit einigen Broten und Fischen speiste, oder Tote ins Leben zurückrief.
Wer sich schon ein wenig durch die Bibel gelesen hat, weiß, dass Gott ein Gott der Wunder ist! 😊
Wir glauben an einen Gott, der auch heute noch Wunder tut! Er steht über seinen eigenen Naturgesetzen und kann sie, wenn er es für richtig und wichtig hält, aufheben.
Mich beschäftigt nun schon eine Zeit lang der Vers aus Josua 3, 5:
„Heiligt euch, denn morgen wird der Herr in eurer Mitte Wunder tun.“
Da haben wir wieder ganz eindeutig seine Absicht: Er möchte Wunder tun. Aber da gibt es vorher eine Aufforderung, fast wie eine Bedingung: „Heiligt euch!“
Diesem „Heiligt euch!“ möchte ich mich heute mit euch gemeinsam auf die Spur machen.
Ich denke, dass wir seit der Übersiedelung in unsere neuen Räume hier an einer Schwelle stehen, wo neue Zeiten anbrechen. Ähnlich, wie das Volk unter Josua das verheißene Land dann schließlich eingenommen hat.
Vorher war aber was: Das Verlassen Ägyptens und die 40 Jahre in der Wüste unter der Führung von Mose. Im Frühling habe ich über Übergänge und Übergangsphasen im Leben gesprochen, und dass Gottes Volk 40 Jahre lang in einer Transitionzeit war, weil es die Identität der Sklaverei ablegen musste.
Übergangszeiten sind so anstrengend, weil man nicht weiß, wie lange es noch dauert, weil so viel Veränderung passiert, Unsicherheit auftaucht und alle möglichen Seiten an einem persönlich zum Vorschein kommen.
So wie für das Volk Gottes mit der Überquerung des Jordans die Wüstenwanderung und die Übergangszeit im wahrsten Sinn des Wortes vorbei waren, so ist auch für uns eine solche Zeit nun vorbei. Wir sind angekommen, wir dürfen nun SEIN, und anscheinend möchte Gott nun Wunder tun!
Was ich spannend finde, ist, dass der Herr während der 40 Jahre in der Wüste ohne Bedingung Wunder gewirkt hat! Stichwort: Meer teilt sich, Wolken- und Feuersäule begleiten und beschützen sie, Manna und Wachteln vom Himmel, Wasser aus dem Felsen, usw. Da war keine Rede von „heiligt euch!“ Er will sein Volk befreien und das geht auf diese Weise.
In Ägypten wurden die Männer noch beschnitten, aber alle Buben, die während der Wüstenwanderung zur Welt gekommen sind, wurden nicht beschnitten. Die waren nun zwischen neugeboren und vierzig Jahre alt. Gott sagt dazu die ganze Zeit nichts und fordert es auch nicht ein. Aber alle wehrfähigen beschnittenen Männer, die noch in Ägypten geboren wurden, die sich gegen Gott aufgelehnt hatten und die Angst vor den Riesen im gelobten Land hatten und wegen denen sie 40 Jahre herumgewandert waren, waren nun tot.
Und nun geht es um die Überquerung des Jordan in das versprochene gelobte Land. Sie lagern am Ufer und erhalten die Aufforderung, der Bundeslade in knapp einem Kilometer Entfernung zu folgen, wenn sie sie sehen.
Und genau vor der Überquerung sagt Josua zu dem Volk:
„Heiligt euch, denn morgen wird der Herr große Wunder unter euch tun!“
Diese in der Wüste geborene Generation kannte die Wolken- und Feuersäule, jeden Tag Manna sammeln, Wachteln, die vom Himmel fallen usw. Das war ihr Leben lang bis jetzt so gewesen, das war quasi ihr „Normal“. So wie wir an unser Leben und seine Umstände gewöhnt sind.
Sie hatten also ihr Normal und das sollte sich jetzt ändern: „Heiligt euch!“
Dazu gab der Herr ihnen Aufträge:
Auftrag: Folgt der Bundeslade in gebührendem Abstand, nämlich ungefähr 1km….
Auftrag: Geht durch den Fluss. – Nun erlebt die neue Generation auch, dass Gott für sie Wasser aufhält. Ein Hochwasser-führender Fluss staut sich oberhalb von ihnen, und unterhalb fließt er ab – sie können trockenen Fußes das Flussbett durchqueren.
Ich finde es spannend, dass der Fluss immer während der Erntezeit Hochwasser führte.
Auftrag: Sie bauen zur Erinnerung zwei Denkmäler aus jeweils 12 Steinen. (12 für die 12 Stämme und 12 für die 12 Priester, die die Bundeslade tragen).
Eines am neuen Nachtlagerplatz zur Erinnerung, dass sich der Fluss geteilt hatte und eines im Fluss, wo die Priester gestanden hatten, zur Erinnerung, dass sie den Fluss trockenen Fußes überquert hatten.
Auftrag: Bei Gilgal lagern sie und nun bekommt Josua von Gott den Auftrag, mit einem Messer aus Feuerstein durchs Lager zu gehen und alle Männer zu beschneiden. AUA!!!
Gott sagte nachher: „Heute habe ich die Schande eurer Sklavenzeit in Ägypten von euch abgewälzt.“ Deshalb heißt dieser Ort bis heute Gilgal, es bedeutet abwälzen.
Und dann kam das große Wunder! Sie nahmen die Stadt Jericho ein. Diese Stadt hatte 2 Ringmauern! Diese Mauern fielen nicht um, sondern wurden in den Boden gerammt – da müssen wohl himmlische Heerscharen eingegriffen haben!
So, jetzt nehmen wir einmal an, Gott sagt das heute zu uns: „Heiligt euch, denn morgen will ich große Wunder unter euch tun.“
Was bedeutet das konkret für uns? Orientieren wir uns am damaligen Vorgehen:
Auftrag: Die Bundeslade repräsentiert Gottes Gegenwart. Als die Zeit erfüllt war, da sandte Gott seinen Sohn zu den Menschen. Deshalb folgen wir Jesus. Den Sicherheitsabstand brauchen wir nicht mehr einzuhalten – seit Jesu Tod ist es nicht mehr lebensgefährlich, sich Gott zu nahen. Im Gegenteil – je näher an Jesus, desto besser!
Auftrag: Durch den Fluss gehen! Der Durchzug durch den Jordan versinnbildlicht den Gläubigen, der nach Kolosser 2,20 und Kolosser 3,1 mit Christus gestorben und auferweckt ist (der Weg des Todes wurde zum Weg des Lebens). Der Fluss, der zu dieser Zeit seine Ufer übertrat, deutet die Macht des Todes an, die von Christus in seinem Tod erlitten und durch seine Auferstehung überwunden wurde. Die Glaubenstaufe ist genau dieser Vorgang!
Der Jordan selbst ist häufig als ein Bild des Todes gedeutet worden, der notwendigerweise durchzogen werden muss, um in den Himmel einzutreten. Aber er deutet eher den Eingang in eine himmlische Berufung an, in der ein Christ schon hier auf der Erde durch sein Gestorbensein mit Christus steht.
Außerdem ist der Jordan auch die Grenze zu dem verheißenen Land. 2 ½ Stämme machten sich am Ostufer ansässig und blieben somit kurz vor dem Empfang der verheißenen Segnungen stehen. Sie sind ein Bild vieler Christen, die nicht im Glauben ihr (durch Tod und Auferstehung) gewonnenes himmlisches Teil erfassen, das Gott für sie beabsichtigt. Genau wie diese 2 ½ Stämme, die als erstes in die Gefangenschaft nach Babylonien geführt wurden, sind diese Christen eher den Angriffen des Feindes ausgesetzt.
Das Durchgehen durch den Fluss ist also komplett wichtig, um auch ins verheißene Land zu kommen. Also: Wenn du an Jesus Christus von Herzen glaubst und ihn in dein Herz eingeladen hast, aber noch nicht glaubensgetauft bist – lass dich taufen, vertraue Gott, dass seine Verheißungen wahr sind, und erobere sie! 😊
Denkmäler bauen: Die Steine im Fluss bedeuten, dass du mit Jesus gestorben bist. – Es waren damals 12, für jeden Stamm ein Stein. Die Steine an Land stehen für den neuen Menschen, der mit Jesus auferstanden ist.
Ich würde Denkmal für mich so verstehen, dass ich mich immer wieder erinnere, was Jesus am Kreuz für mich getan hat, ihm dafür danke, ihn anbete und auch meinen Taufvers und die prophetischen Worte darin auswendig lerne und immer wieder über meinem Leben proklamiere. Genauso gehört auch das Abendmahl Feiern dazu!
Bis jetzt ist alles gut – du hast Gottes unendliche Liebe erfahren durch Menschen um dich rum, die dir geholfen haben, du hast gelernt, wie Gott zu dir spricht, du erlebst Gebetserhörungen, du bist froh, dass Jesus statt dir am Kreuz gelitten hat. Du bist bis jetzt gerne hinter ihm hergegangen. Nun legst du dich gemütlich für die Nacht hin, so wie das Volk damals am anderen Ufer des Jordans bei Gilgal – und dann kommt plötzlich ein Josua, der dich beschneidet. AUA!!!!!
Der hebräische Name "Josua" wird als יְהוֹשֻׁעַ (Yehoshua) geschrieben. Er bedeutet "JHWH ist Retter" oder "Der Herr ist Heil". In der Bibel ist Josua der Sohn Nuns und der Nachfolger von Mose. Es gibt auch eine kürzere Form des Namens, יֵשׁוּעַ (Yeshua)
Kommt dir bekannt vor? Genau, damals schon wurde Jesus angekündigt und Josua machte das mit einem Messer, was Jesus am Kreuz für uns vollbrachte.
Beschneidung !
Römer 2, 28+29: „Denn nicht der ist ein wahrer Jude, der von jüdischen Eltern geboren oder nach jüdischem Brauch beschnitten wurde. Nein, ein wahrer Jude ist der, dessen Herz vor Gott gerecht ist.“
Wie wird nun das Herz vor Gott gerecht?
Im Alten Testament war die Voraussetzung für Gerechtigkeit vor Gott, dass man sich an das Gesetz gehalten hat. Das hat niemand geschafft. Dann kam Jesus, und es heißt über ihn, dass er das Gesetz komplett erfüllt hat und dass wir durch Jesus vor Gott gerecht sind. Paulus erläutert im gesamten Römerbrief, wie wir vor Gott gerecht werden.
„Und die wahre Beschneidung ist keine äußere Handlung, sondern eine Veränderung des Herzens durch den Geist Gottes und geschieht nicht durch Einhaltung jedes einzelnen Buchstabens des Gesetzes. Wer diese Veränderung erfahren hat, bekommt die Anerkennung Gottes und nicht die der Menschen.“
Wenn du dein Leben Jesus anvertraust, ist das der Anfang einer Reise und eines Prozesses, wo dein Herz verändert wird.
Das Herz, hebräisch lev לב, ist die treibende Kraft hinter unseren Entscheidungen, unserem Charakter, unseren Worten und Taten.
Kardia im griechischen umfasst unsere Emotionen, unsere Gedanken und unseren Willen. καρδία beschreibt aber auch unsere Wünsche, Sehnsüchte und Gefühle.
Beschneidung im Garten heißt, dass wilde Triebe, die keine Frucht bringen, der Pflanze aber viel Kraft kosten, weggeschnitten werden.
Beschneidung des Herzens wird vom Heiligen Geist gemacht, damit nicht ungute, wilde und kräftezehrende Triebe Frucht in deinem Leben verhindern.
Galater 5, 22: Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut (Geduld), Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Keuschheit.
„Heiligt euch“ bedeutet also, dass wir den Prozess von der Bekehrung über die Nachfolge bis hin zur Beschneidung des Herzens zulassen und somit so verändert werden und unser Leben so leben, dass wir Gottes Herrlichkeit widerspiegeln. (Römer 12, 1+2)
Es geht nicht um deine eigene besondere Leistung, sondern dass du eine persönliche und enge Gemeinschaft mit Gott hast und dass du zulässt, dass er sein Messer nimmt und dein Herz beschneidet! Dieser Vorgang allein heiligt dich, und lässt dich zum Abbild Gottes werden. Dann wirst du zu der Person, wie Gott sie sich gedacht hat – und das bedeutet immer auch einen Nutzen für deine Mitmenschen!
Wie kann das nun praktisch ausschauen? Ich erzähle dir ein Beispiel aus meinem Leben:
Gott ist bei mir grade dabei, mir das Jammern abzugewöhnen. Wenn es stressig ist, dann falle ich wie in ein Loch und alles ist schlimm. Der Herr lädt mich ein, Abstand zu nehmen und die Dinge von seiner Perspektive aus und mit Abstand zu betrachten. Da bekomme ich Gelassenheit und den nötigen Abstand und brauche nicht mehr zu jammern.
Früher war mein Rezept gegen Trauer oder seelisches Unwohlsein große Mengen Süßigkeiten, das ist vollkommen weg.
Ich kannte eine Person, die bei Überforderung immer schlafen gegangen ist! Gott hat der Person gelernt, ein Ding nach dem anderen zu machen.
Oder vielleicht suchst du, wenn du inneren Stress hast oder dich überfordert und einsam fühlst, falschen Trost beim Shoppen oder beim Konsumieren von Essen, Alkohol, Süßigkeiten, oder beim Schauen von Pornoseiten. Das alles sind Dinge, die Gottes Herrlichkeit nicht widerspiegeln, und die der Heilige Geist wegschneiden möchte - und auch wird, wenn du ihn lässt.
Genauso ist es mit Rückzug und dem Meiden von Gemeinschaft. Paulus schreibt von der Gemeinschaft der Heiligen! Diese Gemeinschaft spiegelt die Dreieinigkeit wider – sie zu meiden ist also nicht in Gottes Sinn. Ich meine jetzt aber nicht, dass man nicht Zeiten alleine braucht – das ist klar.
So gibt es viele Dinge, und du kennst dein Herz am besten, wo noch das Gegenteil der Frucht des Geistes gedeiht.
Ich denke, dass der Herr schon seit einiger Zeit dabei ist, unsere Herzen zu beschneiden, und er Dinge ans Licht bringt, wo er uns vorher jahrelang damit in Ruhe gelassen hat. So wie das beim Volk Israel der Fall war, wo während der Wüstenwanderung niemand beschnitten wurde. Da führte er sie quasi räumlich gesehen in die Freiheit.
Aber nun will er Wunder unter uns tun!
Deshalb bitte ich euch von Herzen: Lasst es zu, dass der Herr auch noch die letzten wilden Triebe wegschneidet und wir Zeugen werden können davon, dass, ich zitiere, Gott zu seinen eigenen Bedingungen lebendig ist; lebendig auf eine Art und Weise, die unsere Erfahrungen und Vorstellungskraft übersteigen!
Also: HEILIGT EUCH!, denn morgen WIRD (Achtung, keine Möglichkeitsform sondern fixe Ankündigung!!!) Gott WUNDER unter uns tun!
Amen dazu, nicht nur ich warte schon lange drauf! 😉




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