Ruft ein Mann beim Rechtsanwalt an:
"Wie teuer sind drei Fragen bei Ihnen?"
"Das kostet 500 Euro."
"Ist das nicht etwas teuer?"
"Nein, der Preis ist üblich. Und Ihre letzte Frage?"
Geld regiert die Welt. Ich kenne niemanden, der nicht schon einmal davon geträumt hätte, reich zu sein. Was man da alles machen könnte? Nicht nur schöne Sachen kaufen, vielleicht mit meiner Yacht über das Mittelmeer fahren, oder nach New York zum Shoppen fliegen?
Man könnte auch mit viel Geld viel Gutes tun. Bedürftige Menschen unterstützen, für wohltätige Zwecke spenden, ins Reich Gottes investieren, oder was auch immer.
Wenn ich genug Geld hätte, dass ich mir alles leisten könnte, wäre ich dann glücklicher? Oder wäre es nicht vielmehr so, dass die Dinge, die ich mir leiste, ihren Wert verlieren, eben gerade weil sie mich „nichts“ mehr kosten? Und würde ich nicht gleichzeitig in einem Gefängnis der Angst leben? Ich müsste ständig auf der Hut sein, dass mir niemand etwas von meinem Reichtum wegnimmt. Wer reich ist, hat bekanntlich auch sehr viele Neider.
Und vor allem: Wieviel ist „genug“? Oft kann man beobachten, dass, je reicher jemand wird, desto gieriger wird er.
In der Römisch Katholischen Kirche ist die „Gier“ eine der 7 Todsünden. Aber diese Gier steckt in irgendeiner Form in jedem von uns!
Im Film „Wall Street“ behauptet Gordon Gekko, gespielt von Michael Douglas: „Gier ist gut! Denn sie treibt unsere Entwicklung nach vorne.“
Und es stimmt, dass die Gier, egal ob nach Geld, nach Anerkennung, nach Erkenntnis, nach Leben usw., ein sehr starker Motivator für uns sein kann und uns zu Höchstleistungen antreibt.
Aber die Gier sagt auch: Es ist nie genug!
Egal, wieviel ich schon erreicht habe, egal, wieviel ich besitze, ob an materiellen oder auch an immateriellen Dingen - die Gier treibt uns zu „noch mehr“! Und somit spannt mich die Gier in ein Hamsterrad und versklavt mich, anstatt mir Freude, Glück und Zufriedenheit zu geben. Die Gier verspricht mir ja all diese Dinge. Nur leider bewirkt die Gier in Wahrheit letztendlich genau das Gegenteil von dem, was sie verspricht. Nämlich: Stress, Angst und Unzufriedenheit.
Ich glaube, jeder, der sich diesem Wettlauf nach „noch mehr“ hingibt, erkennt früher oder später, dass er nicht durch noch mehr Geld, noch mehr Anerkennung und vor allem auch nicht durch eigene Leistung das erreichen kann, was sein Herz wirklich glücklich und zufrieden macht.
Diese Menschen suchen dann sehr gerne bei esoterischen Selbsterfahrungsseminaren, die ein Vermögen kosten, nach den großen Antworten des Lebens und werden auch dort nicht fündig.
Einer der reichsten Menschen im Alten Testament war König Salomo. Er schreibt:
Prediger 2,10-11: Ich gönnte mir alles, was meine Augen begehrten, und erfüllte mir jeden Herzenswunsch. …
Doch dann dachte ich nach über das, was ich erreicht hatte, und wie hart ich dafür arbeiten musste, und ich erkannte: Alles war letztendlich vergebens – als hätte ich versucht, den Wind einzufangen! Es gibt auf dieser Welt keinen bleibenden Gewinn.
Ganz vielen Menschen, die zu diesem Punkt in ihrem Leben kommen, geht es so, wie jenem Mann, der Jesus in Markus 10 begegnet ist. Wir wissen nicht viel von ihm, außer, dass er sehr reich war. Dieser Mann kam zu Jesus weil er eine Sehnsucht in seinem Herzen hatte: Ewiges Leben. Und wenn in der Bibel von ewigem Leben die Rede ist, dann ist mehr damit gemeint als nach dem Leben hier auf dieser Erde in den Himmel zu kommen. Wie der Begriff „ewiges“ Leben schon sagt, ist dieses Leben unendlich. Aber damit ist nicht nur der Zeitliche Aspekt gemeint, in dem Sinn, dass es nie aufhört und es keinen Tod mehr gibt.
Zum ewigen Leben, das uns nur Jesus geben kann, gehört auch eine Qualität des Lebens, die alles andere unwichtig werden lässt. Ein Leben, das von Sinn und Erfüllung geprägt ist. Und in dem es weit mehr als ein bisschen Spaß und Unterhaltung gibt, weil es von echter, tiefer Freude geprägt ist, selbst dann, wenn die äußeren Umstände nicht danach aussehen.
Nach diesem reichen, erfüllten, ewigen Leben sehnte sich also jener reiche Mann und er hatte ganz offensichtlich davon erfahren, dass Jesus weiß, wo es dieses Leben gibt. Deshalb kam er mit dieser Frage im Herzen zu Jesus: »Guter Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?« Markus 10,17
Er war also ganz offensichtlich bereit etwas (alles?) zu tun, um dieses Ziel zu erreichen.
Was würdest du jemandem antworten, der mit dieser Frage zu dir kommt? „Was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?“
Jesus deine Sünden bekennen, umkehren, ihn in dein Herz lassen und ihn zur Nr. 1 in deinem Leben machen, ihm ganz vertrauen…
Es dreht sich also alles um Jesus. Aber was hat Jesus selber auf diese Frage geantwortet?
18 Jesus entgegnete: »Weshalb nennst du mich gut? «
Diese Antwort von Jesus erstaunt mich immer wieder. Diese Gegenfrage von Jesus löst (zumindest in mir) den spontanen Gedanken aus: „Aha, Jesus dachte also von sich, dass er nicht gut wäre.“ Das klingt recht demütig und bescheiden. Aber über Jesus lesen wir in Hebräer 4,15, dass er ohne Sünde war. Wenn jemand, der in seinem ganzen Leben nie gesündigt hat nicht gut ist, wer ist es dann? Wie passt das zusammen?
Kann es also sein, dass Jesus mit dieser Gegenfrage: „Weshalb nennst du mich gut?“, gar nicht seine eigene Güte in Frage stellen wollte, sondern eigentlich auf ganz etwas anderes hingewiesen hat? Nämlich auf das, was er gleich danach gesagt hat: „Es gibt nur einen, der gut ist, und das ist Gott.“ Kann es also sein, dass Jesus indirekt damit sagt, dass er selber Gott ist? Und dass er mit seiner Gegenfrage diesen reichen Mann indirekt darauf Aufmerksam gemacht hat, mit wem er gerade spricht? Ein interessanter Aspekt!
Als erste, konkrete Antwort auf die Frage nach dem ewigen Leben sagt Jesus hier nicht: „Kehre um und glaube an das Evangelium“, sondern er verweist auf die 10 Gebote und zählt einige von ihnen auf:
19…Du sollst nicht töten! Du sollst nicht die Ehe brechen! Du sollst nicht stehlen! Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen! Du sollst nicht betrügen! Ehre deinen Vater und deine Mutter!
„Ja Moment!“, sagst du vielleicht jetzt mit deiner protestantischen Brille: „Wir werden ja nicht durch das Halten von Geboten vor Gott gerecht gesprochen, sondern dadurch, dass Jesus für unsere Sünden am Kreuz mit seinem Blut bezahlt hat. Wenn wir also an Jesus glauben, bekommen wir das ewige Leben, nicht weil wir alle Gebote halten.“
Das ist vom Neuen Testament her richtig, aber zu diesem Zeitpunkt war Jesus noch nicht am Kreuz. Der neue Bund war noch nicht geschlossen. Und das Halten der Gebote führt tatsächlich auch zum ewigen Leben. Das hat Gott ganz eindeutig gesagt, als er dem Volk Israel in der Wüste das Gesetz gegeben hatte. Das Problem war nur, dass sich niemand wirklich an das ganze Gesetz gehalten hat; halten konnte.
Auch wenn genau das, dieser reiche Mann in seiner eigenen Wahrnehmung so von sich behauptet hat. Er war also von sich selber überzeugt, dass er „gut genug“ war, um das ewige Leben zu verdienen. Aber trotz all seines Bemühens, all seines Reichtums und all seines Erfolgs, fehlte ihm ganz offensichtlich noch etwas im Leben. Er hatte noch keinen Frieden gefunden.
Und dann gibt der Bibeltext ein kleines, aber sehr berührendes Detail wieder:
21 Jesus sah ihn voller Liebe an: »Etwas fehlt dir noch: Geh, verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm und folge mir nach!«
Was wäre, wenn Jesus das zu mir sagen würde?
An Jesus zu glauben geht in der Praxis nicht ohne, dass ich das tue, was er von mir will. Es geht nicht ohne „Gehorsam“, auch wenn uns das sehr schwer fällt, weil unser altes Ego lieber selber alle Entscheidungen unseres Lebens treffen möchte. Und auf den ersten Blick kann das, was Jesus in meinem Leben tun will, sehr herausfordernd sein. Sogar so herausfordernd, dass es menschlich betrachtet unmöglich erscheint. Aber die Motivation hinter dem Ziel Jesu für mein Leben ist immer Liebe! Weil er diesen reichen Mann liebte, deshalb wollte Jesus, dass dieser alles hergibt und dann ihm nachfolgt.
Es ist ja nicht so, dass Jesus das mit dem "alles hergeben" von allen Menschen verlangt, nicht einmal von allen reichen Menschen. Aber aus der Reaktion dieses Mannes können wir ableiten, dass er so sehr an seinem Reichtum hing, dass er sich nicht davon trennen konnte.
22 Als er das hörte, war der Mann tief betroffen. Traurig ging er weg, denn er besaß ein großes Vermögen.
Er war gebunden an sein Vermögen. Sein Geld war sein Herr und damit sein Götze. Wie wir wissen ist Geld ein guter Diener, aber ein sehr schlechter Herr. Und wir wissen auch, dass wir nicht gleichzeitig Gott und irgendeinem anderen Herrn dienen können. Das geht einfach nicht.
Das Thema Götzendienst durchzieht die ganze Bibel. Wisst ihr auch warum Gott dieses Thema so wichtig ist? Warum er so voller Leidenschaft dagegen ankämpft? Er sagt von sich selbst, dass er ein eifersüchtiger Gott ist. Er ist nicht in dem Sinne Eifersüchtig, dass er beleidigt ist, weil er nicht mehr die wichtigste Person in unserem Leben ist. Sondern weil er uns so sehr liebt, will er uns vor Schaden bewahren. Und er weiß, dass Götzendienst, in welcher Form auch immer (hier Geldgier), uns selber schadet und uns letztendlich kaputt macht!
Würdest du dich darüber freuen, wenn du erfährst, dass dein Kind Drogen nimmt? Warum nicht?
Warum, glaubst du, will Gott nicht, dass du dein Herz an Geld hängst?
Gott ist nicht knausrig, dass er uns keinen Reichtum gönnt, ganz im Gegenteil! Gottes Liebe kann sich durchaus auch in materiellem Segen ausdrücken.
Aber in jedem Fall wird Gott uns mit allem versorgen, was wir wirklich zum Leben brauchen, wenn wir ihm ganz vertrauen. Wir brauchen uns also nicht auf unseren Spargroschen, nicht auf unsere Aktienpakete, nicht auf unser fettes Bankkonto, unsere Goldreserven, auch nicht auf unsere vermeintlich sichere Anstellung, oder was auch immer verlassen. Dies alles zu haben, ist kein Problem. Aber meine Sicherheit, meine Freude und eben mein erfülltes Leben davon zu erwarten ist Götzendienst und führt zum Tod! Das ist genau das Gegenteil von dem ewigen Leben, dass sich dieser Mann eigentlich gewünscht hatte und zu dem wir Menschen von Gott geschaffen sind. Zu diesem ewigen, von Liebe geprägten, wunderbaren Leben in der Gegenwart und in der Gemeinschaft Gottes.
Alles andere ist, wie wir letzte Woche gehört haben, „Zielverfehlung“.
Jesus sagt diesem reichen Mann sogar, was er im Tausch für das Hergeben seines irdischen Reichtums bekommt: 21 Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht.
Ist das nicht eine wunderbare Verheißung?
Diese kurze Episode zwischen diesem reichen Mann und Jesus führte in weiterer Folge zu einer Diskussion zwischen Jesus und seinen Jüngern zum Thema „Reichtum und das Reich Gottes. – passen diese zwei Dinge überhaupt zusammen?“ Kann ein Reicher Mensch überhaupt in den Himmel kommen?
Jesus sagt zu diesem Thema zwei ganz wichtige Sachen:
V 25 Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in Gottes Reich kommt.
Also menschlich gesehen: Nein! Geht sich nicht aus. Irdischer Reichtum und das Reich Gottes passen nicht zusammen.
V 27: Für Menschen ist es unmöglich, aber nicht für Gott. Für ihn ist alles möglich!
Mit anderen Worten: Nur, wenn dir dein Reichtum von Gott anvertraut ist und du dieses Vermögen auch in seinem Sinne verwaltest, dann kannst du auch als Christ, sogar stinkreich sein. Kein Problem. Wenn du so wie Paulus in Phillipper 4,12-13 sagst: Ob ich nun wenig oder viel habe, beides ist mir durchaus vertraut, und ich kann mit beidem zufrieden sein: Ich kann satt sein und hungern; ich kann Mangel leiden und Überfluss haben.
Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt.
Petrus stellte nach dieser Diskussion mit Jesus die Frage nach dem „Gewinn“, den uns das Aufgeben der irdischen Sicherheiten einbringt.
Und Jesus sagt ihnen (und damit auch uns) zu, dass wir schon in dieser Welt ein vielfaches von dem erhalten werden, was wir für sein Reich einsetzen:
29 Jesus antwortete: »Ich versichere euch: Jeder, der sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder seinen Besitz zurücklässt, um mir zu folgen und die rettende Botschaft von Gott weiterzusagen,
30 der wird schon hier auf dieser Erde alles hundertfach zurückerhalten: Häuser, Geschwister, Mütter, Kinder und Besitz. All dies wird ihm – wenn auch mitten unter Verfolgungen – gehören und außerdem in der zukünftigen Welt das ewige Leben.«
Also: Lass mich das Ganze noch einmal in aller Kürze zusammenfassen:
Geld und Reichtum machen nicht Glücklich. Sie führen nicht zu einem erfüllten, oder gar ewigen Leben und sind daher auch nicht erstrebenswert.
Stattdessen tun wir gut daran in das Reich Jesu zu investieren, auch mit unseren Finanzen. Dort werden unsere „Schätze“ von keinem Dieb bedroht und von keiner Inflation aufgefressen. Ganz im Gegenteil. Sie bringen 100fach Frucht, wovon du selber auch wieder profitierst. Das sind in Zinsen gerechnet nicht 100%. Das wäre erst zweifach. Es ist eine Rendite von 10.000%!!! So großzügig ist der Generaldirektor der Bank des Himmels!
Wenn du Jesus kennst und ihn mit ehrlichem Herzen deinen Herrn und Heiland nennst, dann bist du unendlich reich, selbst wenn du keinen Cent in der Tasche hast.
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