Bei der Einweihung Aarons als Hohepriester (sprich: der eine Priester, der damals ein Mal im Jahr in Gottes direkte Gegenwart im Allerheiligsten treten durfte), mussten Gottes Anweisungen bis ins kleinste Detail befolgt werden. Eines dieser Details:
3. Mose 8:9
Er setzte ihm den Turban auf und befestigte an dessen Vorderseite ein goldenes Schild, das heilige Diadem. So hatte der HERR es ihm befohlen.
Als ich neulich diesen Vers las, schoss mir sogleich noch ein anderer Vers durch den Kopf:
Jesaja 62:3
Und du wirst eine prachtvolle Krone sein in der Hand des HERRN und ein königliches Diadem in der Hand deines Gottes.
Was für eine Zusage! Aber wie passen die zwei Verse zusammen?
2. Mose 28:36
Dann sollst du ein Stirnblatt aus reinem Gold anfertigen und darauf mithilfe der Siegelstecherkunst die folgenden Worte eingravieren: »Dem HERRN geweiht«.
Das Diadem steht einerseits für Königlichkeit und andereseits für Priesterschaft. Laut Offenbarung 5:10 sind wir, die wir Jesus Christus nachfolgen, Könige und Priester. Als ich die Herrschaft über mein Leben Jesus gab, hat er – so, wie auf Aarons Diadem – auch auf mir eingraviert: „Dem Herrn geweiht“. Diese Gewissheit trage ich auf meiner Stirn, sie soll mein ganzes Denken bestimmen. Durch Jesus bin ich heilig, wie mein Himmlischer Vater heilig ist, dem ich geweiht bin.
Mein Wert basiert nicht auf meinen Taten, nein, Gott hat mich aus reinem Gold gemacht. Er nennt mich kostbar, prachtvoll, unendlich wertvoll. Die Edwardskrone der britischen Monarchen – ein Symbol der Autorität und Königswürde – ist grob geschätzt €50 Mio. wert. Unser Wert dagegen geht weit darüber hinaus, weil Gott selber ihn festlegt: Jesus hat ihn mit seinem Leben bezahlt.
So wie die Edwardskrone ein Symbol der Autorität der britischen Monarchen ist, so krönt uns unser Himmlischer Vater durch dieses Diadem mit seiner Autorität. Wie oft vergesse ich, dass ich diese Krone trage! So oft vergesse ich, dass Jesus mir Autorität übertragen hat, die ich in seinem Sinne ausführen darf. Ich stehe als Bettler vor Gott, und er sagt aber zu mir: „Ich habe dich gekrönt!“
Zechariah 9:16
So wird der HERR, ihr Gott, sie an jenem Tag retten als die Herde seines Volkes. Denn Steine an ⟨seinem⟩ Diadem sind sie, die über seinem Land funkeln.
Wir sind unendlich wertvoll, weil Gott unseren Wert bestimmt: Er ist unser Vater, Gott selber ist unser Herr und Hirte, und er setzt uns ein als funkelnde Edelsteine in seinem Diadem. Wir funkeln also gemeinsam, in Einheit; niemand schöner als der andere, niemand mehr oder weniger wertvoll. Kein Wunder, dass Gott es in der Bibel immer wieder sehr klar macht, dass wir uns in keiner Weise vergleichen sollen. Wir sind jeder einzigartig und ein Unikat, und jeder hat seinen Platz in Gottes Krone.
Jesaja 62:3
Und du wirst eine prachtvolle Krone sein in der Hand des HERRN und ein königliches Diadem in der Hand deines Gottes.
Merkwürdig an diesem Vers ist, dass Gott uns in der Hand hält, wie ein König seine Krone. Meines Erachtens nach trägt doch ein König seine Krone normalerweise am Kopf? Aber Vater Gott hält uns in seiner Hand – ganz intim, so nahe, immer präsent. Er hält uns, berührt uns, wir rasten in ihm.
Welch ein Privileg! Besonders, wenn man das Buch Jesaja als Ganzes betrachtet, in dem sehr ausführlich beschrieben wird, in wie vielen Weisen das Volk Gottes von seinem Weg abgekommen war, wie sehr es sich in Sünde verstrickt hatte und von Gott nichts mehr wissen wollte, und wie weh das Gott getan hat. So sehr ich über das Israel von damals urteilen möchte, weiß ich, dass ich auch einmal so war! Selbst meine guten Taten Sünde, weil sie nicht Gott die Ehre gaben.
Römer 3:23
Denn alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren.
Und trotzdem, trotz allem, hat Jesus alles gegeben, um mich gerecht zu sprechen. Er hat alles gegeben, um Beziehung mit uns zu haben. Er hat sein Leben gegeben, damit du Leben in Fülle hast. Damit jeder von uns ein polierter, glänzender Edelstein in seiner Krone sein kann. Ein königliches Diadem in seiner liebenden Hand. Das möchte ich nie vergessen, und dementsprechend möchte ich auch mein Leben leben – in vollkommener Hingabe zu ihm, und in dem Bewusstsein, dass mir Gott alle meine Zielverfehlungen vergeben hat, vergibt, und vergeben wird.
Jesus, ich danke dir dafür. Danke, dass ich durch dein kostbares Blut gerecht gesprochen bin und heilig. Danke, dass du mich aus reinem Gold gemacht hast, dass ich unendlich kostbar bin, und dass ich in deiner Hand bestens aufgehoben bin. Danke, dass dein Siegel auf meiner Stirn ist und auf meinem Leben „dem Herrn geweiht“ graviert ist. Vater Gott, ich gebe dir die Erlaubnis, dass du mich schneidest, schleifst und polierst wie ein Juwelier seine Edelsteine – auch, wenn ich es in dem Moment nicht verstehe, oder es sich gerade unangenehm anfühlt. Ich vertraue dir, dass du mich im Endeffekt zu einem funkelnden Juwel in deiner Hand machst. Ich richte meinen Blick auf dich und folge dir nach; ich weiß, dass dein Plan der beste für mich ist. Amen.
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