top of page
  • Julia Gabriel

Wozu bin ich hier?

Aktualisiert: 28. Juni 2023

Klicke hier, um dir diese ermutigende Predigt von Julia zum Thema Berufung/Gottes Traum für dein Leben anzuhören.


Hast du dir auch schon öfter die Frage gestellt: „Wo ist der Platz, an dem ich in dieser Welt hingehöre? Warum bin ich hier? Was ist meine Bestimmung?"

Irgendwas in unserem inneren sagt uns es gibt mehr, da gibt’s noch was und diese innere Sehnsucht möchte man stillen. Das kann doch nicht alles sein?


Bei der Frage nach dem Sinn des Lebens sind wir nicht alleine. Laut Einer Umfrage in Deutschland gaben im Jahr 2012 fast 90% an, über den Sinn des Lebens nachzudenken. Als Christ könnte man nun sagen, der Sinn des Lebens ist ein Leben mit Gott. Und das stimmt auch. Und trotzdem gibt es da noch mehr. Man spürt – da steckt noch mehr dahinter…und so ist es auch.


Unser Gott ist ein guter Gott und er hat einen Plan mit dieser Welt und den Menschen, und möchte jeden einzelnen von uns da mit hineinnehmen. Er hat dich nicht ohne Grund erschaffen. Er weiß genau, wo dein Platz auf der Welt ist und was zu dir passt – wo deine inneren Sehnsüchte gestillt werden und wo du deine Gaben und Fähigkeiten einsetzen kannst. Schau dir nur die ganzen Personen in der Bibel an – z.B. Abraham, Mose, Jona, Josef, Noah, Daniel, Elia, Petrus, die Apostel, usw. – sie alle hatten eine persönliche Berufung durch Gott.


Doch wie erkenne ich meine Berufung? Wie komme ich dazu, Gottes Plan für mein Leben zu erfahren?

Dieses Thema möchte ich heute anhand von der Geschichte mit Mose veranschaulichen; euch 4 Schritte aufzeigen, die er durchging bis er zu seiner Berufung kam und schauen, was wir uns davon mitnehmen können.



Schritt 1 – eine Sehnsucht entsteht – oder wie Sabine das mal formuliert hat: „Mit einem Gedanken oder einem Thema „schwanger“ werden. Dich beschäftigt etwas.


Kurz zur Geschichte von Mose – der Pharao hatte die Israeliten versklavt und angeordnet, dass jedes männliche hebräische Baby getötet werden musste. Einer davon war Mose. Seine Mutter wollte ihn retten und legte ihn in einen Korb, den sie ins Schilf am Nilufer aussetzte. Die Tochter vom Pharao fand den Korb mit dem Baby Mose und zog Mose als ihren eigenen Sohn auf.


Als Enkel vom Pharao hatte Mose alles, was man sich so wünscht – er genoss die beste Bildung, war super reich, hatte Macht, verkehrte in den besten Kreisen und ihm standen alle Möglichkeiten offen.

Aber irgendwie beschäftigt ihn das, was da mit den Sklaven in seinem Land – den Israeliten – passiert. Jeden Tag sieht er, wie sie bis zur Erschöpfung arbeiten müssen, wie sie ausgepeitscht und gefesselt werden, wie ausgehungert sie waren, wie die Frauen misshandelt werden….und er kann da nicht richtig wegschauen. Das fühlt sich irgendwie falsch an. Irgendwer muss da doch irgendwas tun. Er hat da eine große Sehnsucht im Herzen, den Israeliten irgendwie zu helfen.


Wie geht es dir? Hast du auch ein Thema, das dich besonders beschäftigt? Das dich irgendwie nicht so richtig los lässt? Ein Thema, wo du das Gefühl hast, da sollte doch jemand etwas tun. Gibt es irgendwas, das dir besonders wichtig ist?


Das können die unterschiedlichsten Sachen sein – manchen liegen Tiere besonders am Herzen, anderen wieder benachteiligte Menschen, anderen die Umwelt, anderen die Politik, die Stärkung von Ehepaaren, Leute, die im Gefängnis sind, dass Ungerechtigkeiten aufgezeigt werden, Gesundheit, Gerechtigkeit, die überforderten Nachbarn, usw. – dem sind keine Grenzen gesetzt.


Ich glaube, jedem ist irgendetwas besonders wichtig. Jeder hat eine Sehnsucht für etwas Bestimmtes. Gott hat dir diese Sehnsucht in dein Herz gelegt weil er etwas Besonderes mit dir vorhat.

Manchmal weiß man noch nicht, was es konkret ist, also man ist vielleicht in einer Phase, wo man es noch nicht benennen kann, bzw. es einem noch gar nicht bewusst ist. Also wenn man Mose zu Beginn gefragt hätte, hätte er wahrscheinlich auch noch nicht sagen können „die Israeliten sind mir wichtig“. Aber ein kleiner Same in ihm hat zu sprießen begonnen, wie er ihr Leid gesehen hat.


Du kannst dich da auf jeden Fall auf Gott verlassen – er wird es dir zeigen, bzw. bewusst machen, wenn es dran ist. Ich glaube, wir sind da manchmal zu ungeduldig. Bei Mose hat es auch 40 Jahre gedauert bis er aktiv wurde. Beschäftigt hat ihn das Thema sicher schon länger.


Es kann auch sein, dass du mehrere Themen hast, die dich beschäftigen, in ganz verschiedene Richtungen und irgendwann fügt sich das dann alles zu einem Puzzle zusammen oder es bleiben dann auch mehrere Bereiche oder bauen auf einander auf. Und es kann natürlich auch sein, dass die Themen, die dich beschäftigen, wechseln.


Bevor ich mein Studium begonnen habe, war das bei mir so, dass ich in mir drinnen wusste – ich möchte studieren. Aber ich hatte keine Ahnung, was. Und ich wollte auf keinen Fall einfach irgendwas studieren, nur damit ich studiere. Also habe ich angefangen, mich mal umzuschauen. Ich war auf ganz vielen Tag-der-offenen-Tür Tagen, aber irgendwie war nie was dabei, wo ich mir gedacht habe – das ist es. Dann habe ich geglaubt: "Jetzt weiß ich was!" und habe die Aufnahmeprüfung gemacht. Ich wurde nicht angenommen. Jetzt im Nachhinein bin ich froh darüber, weil das absolut nichts für mich gewesen wäre, aber damals war ich natürlich enttäuscht.


Die Suche ging weiter und dann auf einmal ging's ganz schnell und ich habe mich für eine geisteswissenschaftliche Studienrichtung inskribiert, also eingetragen. Und eigentlich habe ich geglaubt, das passt ja überhaupt nicht zu mir, ich bin ja eher ein praktischer und kreativer Mensch - aber jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass ich es geliebt habe. Ich habe ganz viel für mich persönlich gelernt dabei. Aber ich glaube, ich bin noch mittendrin – also ich glaube, ich habe da einfach Kenntnisse gelernt, die ich für später brauche, aber was genau das "Später" ist, das weiß ich noch nicht. Also es war ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn ich noch nicht weiß, in welche Richtung. Ich glaube, oft sind es einfach Etappen, die man durchläuft – also man bewegt sich auf ein Ziel zu, aber weiß noch nicht, auf welches.


Bei anderen Leuten ist es wieder umgekehrt – wie z.B. bei Bronwin oder Andrea. Also Gott hat ihnen schon genau gezeigt, was sie mal machen werden. Aber sie haben noch keine Ahnung, wann das ist und wie sie da hinkommen, wie das funktionieren soll.



Schritt 2 – Vertraue auf Gott und vermeide ein Vorschnelles handeln

Zurück zu Mose. Mose beschäftigt das Leid der israelitischen Sklaven. Er ist täglich damit konfrontiert und es ärgert ihn. Und dann macht er was, was viele machen: Er fängt vorschnell zum Handeln an, aus einer Emotion heraus.


Er ist unterwegs und sieht, wie ein Ägypter einen Hebräer schlägt. Und in dem Moment hat er sich wahrscheinlich gedacht: "So, jetzt reicht es mir. Ich schau da nicht mehr länger zu!"


Mose hat gute Absichten – er will ja nur dem Hebräer helfen, Gott kann dieses Unrecht doch nicht wollen, irgendjemand muss doch mal was tun, ich geh jetzt einfach hin und sag ihm, dass das so nicht geht und dann wird das der Ägypter schon einsehen, immerhin bin ich der Enkel vom Pharao.


Mose geht also hin zu den beiden und mischt sich ein.


Kennt ihr das auch von euch? Habt ihr auch schon mal solche Situationen erlebt? Also ich kenne das von mir nur zu gut. Wenn man z.B. als Dritter einen Streit mitbekommt und sich denkt – ma, die streiten ja wegen was völlig Unsinnigem. Ich geh schnell hin und zeig ihnen das auf und dann passt gleich wieder alles und sie können sich wieder gern haben. Funktioniert doch immer oder :D?

Ich habe das schon ein paar Mal probiert und jedes Mal war es eine Katastrophe. Also bei mir hat das noch nie funktioniert, dass dann die beiden Parteien gesagt haben: "Ah, Julia, du hast recht, gut, dass du es sagst, jetzt brauchen wir nicht mehr streiten und können uns wieder lieb haben.

Bei Mose ist es auch nicht gut ausgegangen. Er mischt sich ein und was passiert!? Es endet damit, dass Mose den Ägypter umbringt und aus Ägypten fliehen muss.


Merkt ihr es? In solchen Situationen geht es meistens nur um's ich – ich mach das schon, ich regle das, ich tu, ich, ich, ich. Was Gott will hat da im Moment eigentlich keinen Platz.


Also wenn Gott dir eine Sehnsucht für etwas schenkt, dann glaube nicht, dass alles sofort und gleich sein muss. Sondern bitte da Gott um Führung. Also wenn er dir z.B. ein Herz für Frauen schenkt, die zur Prostitution gezwungen werden, dann fahr nicht gleich morgen in das nächste Bordell und sag dem Besitzer: "So geht das nicht, du musst jetzt alle gehen lassen." Mit großer Wahrscheinlichkeit geht das nicht gut aus.


Dieses vorschnelle Handeln ist auch in der Entwicklungshilfe oft ziemlich schief gegangen. Man hat z.B. gesehen, dass in einem Land in Afrika zu viele Leute an Malaria sterben. Moskitonetze könnten das verhindern. Aber der lokale Anbieter kann nicht genügend Moskitonetze produzieren. Also haben Entwicklungshelfer Unmengen an Moskitonetze in diese Region verschickt. Problem gelöst: Alle haben genug Moskitonetze und es müssen keinen Menschen mehr an Malaria sterben. Eben nicht. Das Ergebnis war, dass der lokale Anbieter von Moskitonetzen bankrott ging, weil bei dem großen Angebot an Moskitonetzen natürlich keiner mehr welche kaufen wollte. Dadurch wurden seine 10 Mitarbeiter arbeitslos, die in Summe 150 Familienangehörige mit dem Einkommen ernährten. Als dann ein paar Jahre später die Netze kaputt wurden konnte keiner mehr neue kaufen, weil es den lokalen Hersteller ja nicht mehr gab.


Also wenn dir etwas am Herzen liegt, dann besprich das mit Gott. Frag ihn, was deine nächsten Schritte sind, und fange nicht vorschnell an, aus dir heraus zu handeln.



Schritt 3 - Zeit der Vorbereitung und der Prüfung

Nachdem Mose also den Ägypter umgebracht hat, muss er aus Ägypten fliehen, weil ihn der Pharao natürlich für den Mord bestrafen will; er will ihn töten lassen. Mose war zu diesem Zeitpunkt 40 Jahre alt, als er aus Ägypten in das Land Midian flieht.


In Midian wurde er Schafhirte und lebte in einem Zelt (vom prunkvollen Palast in Ägypten zu einem Zelt in der Wüste). Ehre, Reichtum und Vergnügen tauschte er gegen ein einfaches und entbehrungsreiches Leben.

Die nächsten 40 Jahre seines Lebens verbringt Mose in Midian. Diese 40 Jahre sind für ihn eine Zeit, wo er ganz viel lernt. Eine Zeit der Prüfung und Ausrüstung, bzw. Vorbereitung.


Was lernt Mose in seiner Zeit in Midian? Mose brachte schon eine gute Grundausbildung mit – er wurde in Ägypten ja in allen Künsten ausgebildet, die es überhaupt gibt, war einer der höchstgebildetsten Männer seiner Zeit (Ägypten war ja damals die fortschrittlichste Nation) und trotzdem gab es Dinge, die er in Ägypten nicht lernen konnte.


Wie etwa Leidenschaft oder die Beziehung zu Gott. Wie man führt und leitet lernt er durch seine Tätigkeit als Schafhirte (Verantwortung gegenüber der Herde, Gefahren erkennen, etc.) und durch seinen Schwiegervater, der Stammesfürst/häuptling war. Er konnte hautnah sehen, wie sein Schwiegervater mit Problemen im Stamm umging, Konflikte löste, wichtige Entscheidungen traf, usw.


Aber sein Schwiegervater war nicht nur Stammesoberhaupt, er war auch Priester. Als Priester hatte er die Aufgabe, zwischen Gott im Himmel und dem Stamm zu vermitteln. Gott hat überall seine Spuren hinterlassen und so das Heil für alle Völker vorbereitet. Also selbst in Stämmen, die noch nie was von der Bibel gehört haben, gibt es ein Wissen über Gott. So lernte Mose Gott kennen – er lernte, eine Beziehung zu ihm zu haben und wie man zwischen ihm und dem Volk vermittelte.


Ich glaube, Mose war es gar nicht bewusst, was er alles in der Wüste lernte und wie Gott ihn in dieser Zeit vorbereitete auf das, was noch kommen würde. Für ihn war es sicher nicht einfach dort. In Ägypten hatte er alles; alle Türen standen ihm offen. Er konnte alles machen und werden, was er wollte. Und nun saß er da in der Wüste, musste Schafe hirten – tagein und –aus, musste vielleicht auch öfter hungern, weil die Versorgung in der Wüste eher spärlich ist. Und keine Aussicht darauf, dass sich mal irgendetwas ändern würde. Vielleicht hatte er einen Traum, eine Sehnsucht – aber die Umstände schauen nicht danach aus, als würde sich jemals etwas ändern.


Und das mit den Israeliten ist sowieso abgehackt – ganz weit weg. Was solle er schon machen in der Wüste, und außerdem musste er sich in der Wüste um sich selbst kümmern und hatte gar nicht den Nerv, da an irgendwen anderen zu denken.


Mose ist schon seit 40 Jahren nicht mehr in Ägypten, er hat schon seit 40 Jahren nichts mehr mit den Israeliten zu tun. Also für ihn scheint es nicht so, als hätte er da eine Berufung, er ist ja ganz weit weg davon. Außerdem hat er ja mit seinen eigenen Probleme zu kämpfen, er hat gar nicht den Nerv und die Zeit, da was zu tun.


So eine Zeit ist oft die herausforderndste Zeit, aber auch eine Zeit, wo man sich am meisten weiterentwickelt und lernt – vor allem charakterlich.


Also ich gehöre ja nicht zu den Menschen, die freiwillig irgendwas ändert oder aufgibt. Da muss ich schon mit dem Kopf an die Wand rennen bis ich dazu bereit bin. Wie ein kleines Kind, dem man sagt, greif das nicht an, das ist heiß – das fühlen muss bevor es hören kann. Ich weiß nicht, wie es euch da geht, aber ich ertappe mich dann oft dabei, dass ich mit Gott zu diskutieren anfange:


z.B. Geduld lernen – nein Gott, also das mit der Geduld, das ist einfach nicht mein's. Ich brauche das nicht, gibt eh genug andere, die das können. Und es ist ja auch positiv, wenn es Leute gibt, die immer gleich was tun und nicht abwarten, oder ich lerne es dann eh, wenn ich habe, was ich will.

Also so quasi: "Gott, eh nett und schön, aber ich brauche das nicht. Kümmert dich lieber um Person xy, da gibt’s mehr Arbeit."


Das ist wie dieses bekannte Bild, wo man Jesus den kleinen Teddy gibt und einen Großen dafür bekommt. Aber oft will man den Teddy gar nicht hergeben, man will sich gewisse Eigenschaften und Einstellungen behalten. Weil die kennt man schon ein Leben lang und die gehören zu einem.


Das können so Dinge sein wie Menschenfurcht ablegen, Grenzen setzen lernen, Geduld haben lernen…und vor allem lernen, Gott zu vertrauen, seinem Zeitplan, seiner Vorgehensweise. Sein ich, ich, ich unter Gott zu stellen.


Und das ist oft nicht einfach – zumindest geht es mir so. Was Vertrauen heißt, möchte ich nun gerne an einem Beispiel erläutern. Ich brauche dazu einen Freiwilligen.


Becher – Experiment


Wie ist es dir so gegangen? Ich glaube, Gott zu vertrauen ist oft so, wie bei diesem Experiment. Alles spricht dagegen. Die Umstände, das logische Denken usw. Man wird aus der Komfortzone rausgeschmissen, ist plötzlich in so einer Situation. Und dann ist es oft nur eine Entscheidung – entscheidet man sich, Gott zu vertrauen oder nicht? Und zur Beruhigung: Gott zu vertrauen geht immer gut aus. Er belohnt dein Vertrauen und weiß, dass es dir nicht leicht fällt.


Also was kann man in so einer Zeit der Vorbereitung und Zurüstung tun, wenn einem mal das Licht am Ende des Tunnels fehlt? Vertrauen und Gebet. Gebete sind wie Sonnenstrahlen, die durch eine dunkle Wolkendecke ihren Weg machen → Bild. Ihr habt das sicher schon öfter mal am Himmel gesehen. Und jedes Gebet bringt mehr Licht rein.


Genauso, wie Mose in dieser Zeit vorbereitet wurde auf die Begegnung mit Gott und seine Aufgabe, werdet ihr vielleicht auch gerade vorbereitet auf etwas (wenn sich jemand von euch fühlt, als wäre er in diesem Schritt).



Schritt 4 - Zeit der Beauftragung / Berufung durch Gott

40 Jahre hat Mose gebraucht in der Wüste. Und die Zahl 40 hat in der Bibel immer eine tiefere Bedeutung. 40 Tage regnete es zur Zeit Noah, 40 Jahre verbrachten die Israeliten in der Wüste, 40 Tage lang forderte Goliath die Israeliten zum Zweikampf heraus bis David kam, 40 Tage läuft Elia zum Berg Sinai, 40 Tage lang wird Jesus in der Wüste versucht, 40 Tage lange erscheint Jesus nach der Auferstehung den Jüngern bis er dann in den Himmel auffuhr.


Nach der Zahl 40 kommt immer eine Entscheidung bzw. ein Umbruch.


Wie schaute das bei Mose aus? Nach 40 Jahren in Midian geht Mose wie immer seiner Tätigkeit als Hirte nach. Er treibt die Schafe durch die Wüste und kam zum Berg Horeb. Doch dieses Mal war etwas anders. Er sah einen Dornbusch, der in Flammen stand, aber irgendwie verbrannte der nicht. Die ganze Zeit, die er ihn beobachtete, tat sich nichts, der Busch blieb gleich. "Das ist ja seltsam", dachte sich Mose, "das muss ich mir näher ansehen."


Er geht hin und plötzlich spricht Gott zu ihm. Gott sagt „Ich habe gesehen, wie mein Volk in Ägypten unterdrückt wird. Und ich habe ihr Schreien gehört. Ich weiß, wie sehr es leidet. Ich bin gekommen, um sie aus der Gewalt der Ägypter zu retten und sie aus Ägypten zu führen in ein schönes weites Land. In ein Land, in dem Milch und Honig überfließen…“ und dann beauftragt Gott Mose „Nun geh, denn ich sende dich zum Pharao. Du sollst mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führen.“


Ist euch aufgefallen – erst jetzt beauftragt Gott Mose. Beim ersten Mal, als Mose handelte und den Ägypter umbrachte, da hatte er noch gar keinen Auftrag von Gott, er hat aus sich selbst heraus gehandelt. Doch dieses Mal hatte er den Auftrag von Gott - und wenn du Gott an deiner Seite hast, dann kann es nur gut ausgehen. So heißt es in der Bibel: Wenn Gott für dich ist, wer kann dann noch gegen dich sei? (Römer 8:31)


Jetzt hat Mose also endlich den Auftrag von Gott. Wie reagiert er? Mose ist völlig überfordert. Seine Reaktion? "Was, ich? Ich kann das doch nicht? Das ist viel zu groß für mich! Ich kenn mich ja da nicht aus…Und gut reden kann ich auch nicht – bitte schick doch jemand anderen." Gott geht auf alle Sorgen und Bedenken von Mose ein und er ermutigt ihn. Er sagt ihm, dass er das ja nicht alleine machen muss weil er – Gott – ja bei ihm ist.


Also oft fühlt sich so ein Auftrag, eine Berufung, auf den ersten Blick nicht wie was Tolles an. Man ist überfordert. Die ganze Zeit sehnt man sich nach was – dann tritt es ein – und dann ist man überfordert und will doch nicht so richtig.


Da ist es wichtig zu wissen: Gott beruft nicht die Fähigen sondern er befähigt die Berufenen. Das sieht man auch gut bei den Aposteln.

+ Beispiel: Weniger Konferenz + Maria Prean


Und so, wie Gott auf die Sorgen und Bedenken von Mose eingeht, so geht er auch auf deine Sorgen und Bedenken ein und lässt dich da nicht alleine. Und es ist OK, wenn du mit allen Sorgen zu ihm kommst. Wir haben einen gütigen und liebenden Vater, der da nicht böse wird. Und es ist auch OK, wenn man ihm sagt: "Ich brauche noch Zeit, jetzt nicht." Sabine hat mir da mal von einer Frau erzählt, die auch einen Auftrag von Gott erhalten hat, aber sie hat ihm gesagt, Gott, das geht jetzt nicht, ich hab 3 kleine Kinder, um die ich mich kümmern muss. Und es war OK, als die Kinder dann größer waren hat sie es gemacht. Und es ist auch OK, wenn man nein sagt, das mach ich nicht – Gott liebt dich deswegen nicht weniger. Ich glaube, es ist einfach eine mega Chance und gibt einem einen tiefen Frieden, wenn man nach Gottes Plan lebt; es gibt kein besseres Leben. Man versäumt was, wenn man "nein" oder "nicht jetzt" sagt, aber Gott liebt uns nicht weniger. Und selbst, wenn man einmal nein gesagt hat und es sich ein paar Jahre später anders überlegt hat, wird dich Gott dann noch genauso gebrauchen. Also setzt euch da auf keinen Fall unter Druck. Wir haben einen gütigen und dich liebenden Gott, der dich niemals fallen lassen wird und dir niemals was vorhalten wird.


Schlussendlich führt Mose den Auftrag von Gott aus und führt die Israeliten aus Ägypten. Auch, wenn es da zwischendrinnen einige "ups and downs" gab. Wenn Gott dich zu etwas beruft, dann kannst du darauf vertrauen, dass er bei dir ist, dass er dich nicht alleine lässt, und dass er dir Gelingen schenkt.


Das Gute ist, dass wir einen Gott haben, der spricht. Also wenn du zu ihm kommst, z.B. durch Gebet, dann verschließt er sich dir nicht (Bibelstellen). Also wenn du sagst: "Oh, das interessiert mich, ich will auch wissen, was meine Berufung, sein Plan für mein Leben ist, dann kannst du jetzt die Möglichkeit nutzen, ihn einfach in Gedanken zu fragen. Wir fragen ihn einfach: "Gott, danke, dass du einen Plan für mich hast, dass du mir Erfüllung in meinem Leben schenken möchtest. Dass du meine Sehnsüchte und Bedürfnisse kennst. Danke, dass du mich liebst. Ich weiß und vertraue darauf, dass dein Plan für mich wunderbar ist und ich möchte gerne nach deinem Plan für mich leben. Zeig mir, was ich machen soll, was meine nächsten Schritte sind, wo die Reise hingeht..."


Und wir als Gemeinde möchten das auch fördern – weshalb wir Vision Nights veranstalten. Beim letzten TPL-Intern Abend habt ihr schon einen kleinen Einblick bekommen. Einfach mal alles aufschreiben, was dir am Herzen liegt, und wer weiß, vielleicht gibt es ja jemand anderen, der dieselben Träume und Visionen hat. Mose hatte Aron an seiner Seite, vielleicht will Gott ja auch dir jemanden zur Seite stellen.



16 Ansichten

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen

Gedankenfestungen

Wer bin ich?

bottom of page