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Perfekt-reife Himbeeren

  • bronwinstaple
  • 17. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Gibt es etwas besseres als perfekt-reife Himbeeren? Frisch gepflückt, noch warm von der Sonne. Ein Genuss für den Gaumen, und ein direkter Beweis, dass Gott mich liebt – deswegen hat er nämlich (nur für mich! :P) Himbeeren erfunden.


In unserem Garten wachsen verschiedene Himbeersorten. Von hellrosa über „normal“ himbeerfarben, bis hin zu dunkellila ist alles dabei. Das Interessante an der Sache: sie wachsen alle wild durcheinander. Dadurch kann man (zumindest ohne einiges an Übung – und da steckt auch eine geistliche parallele drinnen!) eine Himbeere nicht einfach anschauen, sagen „ja, passt, du bist himbeerfarben, du bist reif“ und sie pflücken. Sie könnte reif sein – oder überreif – oder unreif! Nein, man muss sich auf das Tastgefühl verlassen. Ist die Himbeere weich? Geht sie leicht runter?


2. Korinther 5:7

denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen


Ich weiß nicht, ob sich jemand damit identifizieren kann, aber manchmal sehe ich eine Himbeere, die aber noch nicht reif ist, und nachdem ich schon ein paar Mal hingegriffen habe (und sie – welch Überraschung! - immer noch nicht reif ist…), beschließe ich: „Durch die Macht meines Willens wirst du reif sein!!“ - und pflücke sie.


Leider funktioniert das meistens nicht so, wie ich denke, und die Himbeere ist trotz meiner ganzen Willenskraft noch immer unreif. Eine unreife Himbeere ist nicht giftig, sie schadet mir nicht unbedingt. Aber was für eine geschmackliche Enttäuschung. Hätte ich noch einen Tag länger gewartet, wäre dieselbe Himbeere eine so viel größere Freude gewesen.


Kennt das jemand aus seinem Leben mit Gott? Gott hat wunderbare Sachen für uns vorbereitet, aber manchmal wollen wir einfach nicht darauf warten. Zumindest geht es mir immer wieder so. Einigen Leuten in der Bibel ebenso. Eigentlich lesen wir immer und immer wieder davon. Das berühmteste „Prototyp Beispiel“ schlechthin ist natürlich Abraham. Seine unreif gepflückte Himbeere (sprich, Ismael – siehe 1. Mose ab Kapitel 16) ist bis heute ein unlösbares Problem mit viel Leid durch die Jahrtausende.


Oder was ist z.B. mit 1. Mose 32, wo sich Mose ein bisschen verzögert und die Israeliten ein goldenes Kalb anfertigen, um es anzubeten – obwohl sie sicher noch frisch in Erinnerung haben müssten, wie es war, trockenen Fußes durch das Rote Meer zu ziehen; wie Manna und Wachteln vom Himmel, und Wasser aus einem Felsen schmecken!? Gott hatte Köstliches für das Volk Israel geplant, doch an jenem Tag starben statt dessen 3000 Israeliten.


In 1. Samuel 13 kann Saul nicht auf seine „reife Himbeere“ warten. Der Prophet Samuel hatte angeordnet, auf ihn mit dem Brandopfer zu warten, aber Saul hatte Angst vor seinen Männern, die nämlich Angst hatten. Wir lesen von der unreifen Himbeere (bzw. was die reife gewesen wäre):


1. Samuel 13:13-14

»Wie dumm von dir!«, rief Samuel zu Saul. »Du hast das Gebot des HERRN, deines Gottes, das er dir gegeben hat, nicht befolgt. Hättest du das getan, hätte der HERR dein Königtum über Israel für immer bestehen lassen.

So aber wird deine Herrschaft nicht von Dauer sein, denn der HERR hat sich einen Mann nach seinem Herzen ausgesucht. Er hat ihn bereits zum Anführer seines Volkes bestimmt, weil du dem HERRN nicht gehorcht hast.«


Es gibt viele, viele solche Beispiele in der Bibel. Vielleicht hast du selber Erfahrung damit. Aber auf jeden Fall lohnt es sich immer, auf Gottes Zeitpunkt zu warten! Es lohnt sich immer, nicht vor Jesus her zu gehen, sondern immer nur ihm nach. Denn:


Jeremia 29:11

Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe‹, spricht der HERR. ›Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.



Andererseits gibt es dann die Himbeeren in unserem Garten, die reif sind, wenn sie hellrosa sind. Man will sie nicht pflücken, weil sie unreif ausschauen, aber wartet man, bis sie „himbeerfarben“ sind, sind sie weitaus überreif. Wie schade darum!


Vielleicht analog zu den Situationen in meinem Leben, wo Gott sagt: „tu das“ und meine Antwort ist: „Was, ich!? Ich kann das doch nicht, ich brauche noch Übung/Erfahrung/Kurse/…“. Situationen, in denen ich mich nicht mit Gottes Augen sehe. Situationen, in denen ich glaube, mich besser zu kennen, als Jesus mich kennt. Situationen, in denen ich mich auf meine eigene Kraft verlasse, und vergesse, was Jesus durch mich tun kann, wenn ich ihn nur lasse.


Stolz, also.


Ein klassisches Beispiel aus der Bibel: 4. Mose 13-14. Zwölf Spione kundschaften das Verheißene Land aus. Gott sagt: „Die Himbeere ist reif!“ Zwei der Spione stimmen Gott zu, aber die anderen zehn richten ihren Fokus auf „hellrosa“. „Nein, wir doch nicht! Wir sind zu klein, zu schwach…“


4. Mose 13:32-33

Alle Menschen, die wir gesehen haben, sind groß und kräftig. [...] In deren Augen waren wir klein wie Heuschrecken, und so haben wir uns auch gefühlt!


Selbstmitleid. Minderwert. Stolz, also!



Ich habe eine Zeile eines Lieds von Kim Walker-Smith im Kopf: „I’ve trusted the gift more than the giver. Forgive me. Father, forgive me.“ (Ich habe dem Geschenk mehr als dem Geber des Geschenks vertraut. Vergib mir. Vater, vergib mir.)


Jesus, bitte vergib mir, wo ich nur das sehe, was mir vor Augen ist. Vergib mir, wo ich dir die Kontrolle über mein Leben nicht abgegeben habe; wo ich selber versuche, zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt ist. Bitte vergib mir, wo ich mir schwer tue, zu warten, wo ich ungeduldig geworden bin. Ich entscheide mich heute dazu, auf dein Tempo zu vertrauen. Auch, wenn es länger dauert als gedacht oder gewünscht.


Und bitte vergib mir, wo ich mich selber in meinem unendlichen Stolz als weniger achte als du mich. Wo ich deinen Plänen nicht folge, weil ich selber beschlossen habe, dass ich das nicht kann. Bitte hilf mir, mich mit deinen Augen zu sehen und auf deine Hilfe zu vertrauen. Danke, dass du in mir stark und mächtig bist. Danke, dass dieselbe Kraft, die Jesus von den Toten auferweckt hat, in mir lebt, und dass bei dir nichts unmöglich ist!



P.s.: Falls du das Gefühl hast, du hast eine „Himbeere“ in deinem Leben zu früh – oder zu spät – geerntet: Jesus hat spezielle „Reifekammern“, wenn wir ihm diese Sachen zurück geben, abgeben:


Römer 8:28

Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten zusammenwirkt [In einigen Handschriften steht dass … Gott alles zum Guten zusammenführt].



P.p.s.: Eine ausgezeichnete Predigt zum Thema „Die Wichtigkeit von Verzögerung“:

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