Was sind die teuersten Tomaten?
Die Geldautomaten
Automaten gibt es nicht erst seit der industriellen Revolution, sondern bereits Jesus verwendete diesen Begriff.
Das griechische Wort „automate“ (kommt in NT bei JC vor) bedeutet „von selbst“
Jesus sagt in Mk 4,28: Ganz von selbst bringt der Acker seine Frucht hervor: zuerst den Halm, dann die Ähre und schließlich die voll entwickelten Körner in der Ähre.
Das klingt ziemlich entspannt, so nach Urlaub, ausspannen usw. So gesehen ist es die ideale Predigt vor dem Urlaub. Ganz von selbst, wird das Reich Gottes entstehen und wachsen. Meine Arbeit wird sich ganz von selbst erledigen… Amen! 😊
Jeder, der ein bisschen Ahnung von Landwirtschaft, oder zumindest Gartenarbeit hat, weiß, dass das zwar der wichtigste Beitrag ist, wenn es darum geht, Frucht entstehen zu lassen, aber dieses „von selbst bringt der Acker seine Frucht hervor“ ist eingebettet in ein größeres Ganzes.
So wie auch der Bibelvers eingebettet ist in eine Rede Jesu, in der es auf den ersten Blick um ganz viele verschiedene Dinge geht. Erst beim genaueren betrachten erkennt man, dass alle die Dinge, die Jesus sagt, und die ich gleich mit euch gemeinsam lesen möchte, etwas miteinander zu tun haben und sich wie ein Fluss zusammenfügen lassen.
Bereits letzte Woche haben wir gelesen, wir Jesus anhand eines Gleichnisses aus der Landwirtschaft vier verschiedene Böden verglich, auf die der Same seines Wortes fiel. Er selbst ist ja dieses Wort (Logos), der sich selber in die Herzen der Menschen aussät. Wir sind der Frage nachgegangen: Welchen Boden wird er in deinem Herzen vorfinden?
Gleich im Anschluss daran erzählte er zwei weitere Gleichnisse. In diesen Gleichnissen beschreibt er wieder Geschehnisse aus dem Alltag um uns geistliche Zusammenhänge klar zu machen. Auch wenn das erste Gleichnis nicht direkt mit der Landwirtschaft zu tun hat, so ist der Text, den ich gleich mit euch lesen werde, als Einheit zu verstehen:
Mk 3,21-28 (Das Buch)
21 Dann sagte Jesus zu ihnen: »Bei einer Kerze ist es doch auch so: Man stellt sie nicht unter einen Eimer oder unter ein Bett, sondern auf den Kerzenhalter!
22 Ja, alles, was im Dunkeln versteckt gehalten werden soll, kommt doch irgendwann ans Licht. Alles, was geheim ist, wird öffentlich bekannt werden. 23 Wer Ohren hat, der soll genau zuhören!«
24 Dann sagte Jesus ihnen: »Achtet genau darauf, womit ihr euch beschäftigt! Das Maß, mit dem ihr andere messt, wird auch bei euch angewendet werden und es wird euch noch mehr dazugegeben werden.
25 Denn es ist so: Dem, der etwas hat, wird noch dazugegeben werden. Und dem, der nichts hat, wird auch das noch weggenommen werden, was er hat.«
26 Dann sagte er: »Mit der neuen Wirklichkeit Gottes verhält es sich so: Ein Mensch sät Getreide auf den Acker.
27 Dann lebt er einfach so weiter, steht morgens auf, geht abends ins Bett und die Saat geht auf und wächst allein, ohne dass er es überhaupt mitkriegt.
28 Ganz von selbst bringt der Acker seine Frucht hervor: zuerst den Halm, dann die Ähre und schließlich die voll entwickelten Körner in der Ähre.
29 Wenn der Fruchtstand es dann zulässt, schickt er sofort seine Erntearbeiter los, weil die Zeit der Ernte gekommen ist.«
Dieser Text beginnt, wie wir gerade gelesen haben, mit einem Gleichnis, das man sofort mit „Ja eh klar“ kommentieren möchte. Natürlich stelle ich ein Licht nicht unter einen Kübel. Das macht ja überhaupt keinen Sinn. Die erste Assoziation bei mir war, dass Jesus mich auffordert, mein Licht vor den Menschen leuchten zu lassen, wie es in der Parallelstelle bei Matthäus heißt. Also, dass ich kein Geheimnis aus meinem Glauben machen soll.
Ich möchte jeden Tag „Typisch Gott“ Erlebnisse haben. Nicht nur um sie am Sonntag erzählen zu können. Den Godi am Sonntag verstehen ich, natürlich nicht nur, aber auch als Training, damit wir alle am Montag für Kranke beten können, am Dienstag von seiner Liebe erzählen, am Mittwoch seine Wunder erleben können usw.
In seinem Gleichnis rund um das Licht unter dem Eimer macht Jesus aber darüber hinaus klar, dass sein Licht früher, oder später sowieso alles erleuchtet. Und dass wir gut daran tun, unsere dunklen Ecken und Geheimnisse besser heute als morgen ans Licht bringen, damit er Heilung schenken kann. Auch das gehört dazu, dass das Reich Gottes „von selbst“ wachsen kann.
Dieses Licht Jesu auf meine dunklen Seiten leuchten lassen ist wie pflügen und den Boden aufzulockern, damit dann der Same auf guten Boden fällt und eben nicht gleich von den Vögeln gefressen wird. Wenn der Boden aber erst einmal bereitet ist, dann braucht es nicht mehr viel dazu, dass das Reich Gottes in dir „automatisch“ (von selbst) zu wachsen beginnt.
Deshalb schärft Jesus hier seinen Zuhörern genau ein: (V23) Wer Ohren hat, der soll genau zuhören!
Je genauer ich hinhöre und je konkreter ich das Wort, das Jesus zu mir spricht ernst nehme, desto mehr „automatisches“ Wachstum kann in mir und durch mich stattfinden. Du kannst dein Glaubenswachstum nicht „machen“, das macht der HG in dir, aber mit deiner Bereitschaft ihm gehorsam zu sein, hast du sehr wohl entscheidenden Einfluss auf die Art des Bodens, damit eben dann viel Frucht entstehen kann.
Ein Prozess wird in Gang gesetzt und ich finde es sehr interessant, dass Jesus hier eine geistliche Gesetzmäßigkeit aufzeigt, die in beide Richtungen wirkt: In V25 sagt Jesus:
Dem, der etwas hat, wird noch dazugegeben werden. Und dem, der nichts hat, wird auch das noch weggenommen werden, was er hat.
Möchtest du, dass Gottes Reich in dir und durch dich wächst und sich immer weiter ausbreitet? Ganz von selbst? Dann bleib dran in der Bereitschaft, den HG in dir und durch dich wirken zu lassen!
Sobald du aber beschließt, dass es eh schon genug ist, sobald dein Glaubenswachstum zum Stillstand kommt, geht es zurück. Auch das passiert automatisch. Stillstand ist Rückschritt.
Ich bin so traurig über viele Christen, die jung begonnen haben Jesus radikal nachzufolgen. Die seine Liebe, aber auch sein Wirken in ihrem Leben erlebt haben, aber irgendwann satt und selbstzufrieden geworden sind. Und die irgendwann sehr wenig bis gar keine Frucht mehr hervorbringen. Ich will gar nicht auf andere zeigen. Auch in mir erkenne ich diese Gefahr immer wieder.
Nur: Die richtige geistliche Reaktion auf diese Gefahr ist eben nicht, dass ich mich mehr anstrengen muss um wieder „geistlicher“ zu werden, sondern die einzig richtige Entscheidung ist, dass ich Jesus erlaube, sein Wort, seine Gegenwart und seine alles verändernde Liebe in mich fallen und wieder in mir wachsen zu lassen.
Dann wird ganz automatisch das passieren, was er versprochen hat:
Dem, der etwas hat, wird noch dazugegeben werden.
Es ist wichtig, diese Gesetzmäßigkeit im Hinterkopf zu haben, um das zweite Gleichnis Jesu, das wiederum aus der Landwirtschaft kommt richtig zu verstehen: (V26-28)
Ein Mensch sät Getreide auf den Acker.
Dann lebt er einfach so weiter, steht morgens auf, geht abends ins Bett und die Saat geht auf und wächst allein, ohne dass er es überhaupt mitkriegt.
Ganz von selbst bringt der Acker seine Frucht hervor.
Wir können das Reich Gottes nicht beschleunigen, aber auch nicht bremsen. Also liegt es überhaupt nicht an uns???
Und doch will Gott uns in diesen Prozess mit einbinden.
Frage, nicht nur an unsere Bauern: Was muss ein Bauer tun, damit auf seinen Feldern viel Frucht wächst?
Frage an alle: Was können wir/was kannst du ganz konkret und praktisch tun, damit das Reich Gottes „von selbst“ wächst?
Ich persönlich bin am Lernen, wie ich den HG viel konkreter in meinen Alltag integrieren kann. Ich bin zwar schon sehr lange Christ, aber ich bin immer noch am Weg und am Lernen. In möglichst vielen Situationen frage ich Gott: Wie beurteilst du diese Situation? Mit welchen Augen siehst du diesen Menschen an? Was würdest du gerade jetzt tun Jesus? Wem würdest du wie begegnen? Wie würdest du diese Entscheidung treffen?
Ganz ehrlich gesagt, fällt es mir noch immer sehr oft sehr schwer, ihn wirklich in alle Bereiche meines Lebens einzubeziehen.
Viel zu laut sind meine eigenen Gedanken und Wünsche. Viel zu sehr lasse ich mich von Erwartungshaltungen anderer beeinflussen. Oder genauer gesagt von dem, was ich glaube, dass andere von mir erwarten.
Und wenn ich etwas vom HG höre, dann keimt in mir sofort eine innere Opposition auf, die sagt: Das hast du dir selber eingebildet. (Sollte Gott gesagt haben…?) Oder auch, das will ich jetzt nicht. Oder das traue ich mich nicht…
Und trotzdem: Ich werde nicht aufgeben. Ich erringe mit Jesu Hilfe Siege. Mit jedem gegangenem Gehorsamsschritt wächst mein Glaube, meine Zuversicht und mein Mut.
Und vor allem, passiert das, was ich mir zutiefst wünsche: Frucht wächst! Diese Frucht dient zum Leben!
Der Grund warum ein Bauer Getreide anbaut ist ja nicht, damit es auf seinen Feldern schön ausschaut. Auch nicht, dass er etwas zu tun hat, damit ihm nicht langweilig wird. Sondern weil er ernten will. Er braucht die Ernte zum Leben.
28 Ganz von selbst bringt der Acker seine Frucht hervor: …
29 Wenn der Fruchtstand es dann zulässt, schickt er sofort seine Erntearbeiter los, weil die Zeit der Ernte gekommen ist.
Meine Lieben! Die Ernte kommt. Nicht nur im natürlichen Bereich sind die Felder zur Ernte bereit. Das Reich Gottes hat jetzt schon viel gute Frucht hervorgebracht, nicht nur unter uns.
Es gibt darüber hinaus sehr viele Menschen, die Gott in seine „Scheune“ einbringen will. Der Bauer schickt seine Erntearbeiter los. Bist du dabei, wenn Gott seine Ernte einfährt?
Das passiert nicht automatisch. Auch wenn es heute viele verschiedene Erntemaschinen gibt (Mähdrescher etc.), so ist doch bis heute die Erntezeit die anstrengendste Zeit für einen Bauern.
Frucht zu bringen macht nur dann Sinn, wenn diese Frucht auch geerntet wird. Erst dann ist die Arbeit erledigt. Erst dann beginnt das Feiern.
Arbeit kann Fluch und Segen gleichermaßen sein. Aber welch ein Segen wartet nicht nur auf den Bauern, sondern auf jeden einzelnen Erntearbeiter, wenn die Ernte groß und erfolgreich ist.
Ich lade euch ein, die kommende Sommerpause zu genießen. Ein Arbeitsjahr voller Herausforderung liegt hinter uns. Pause zu machen und im weiteren Sinn Sabbat zu halten sind göttliche Erfindungen. Aber lasst uns Jesus auch in unseren Urlaubsalltag mit einbeziehen. Nicht um für ihn etwas zu tun. Das hat er überhaupt nicht nötig. Sondern um die Beziehung zu ihm ganz neu zu gestalten und zu vertiefen.
Und vielleicht ergibt sich auch im Urlaub die eine, oder andere Gelegenheit zum „Ernten“. So wie die Jünger, quasi im Vorbeigehen Getreidehalme abgerissen und gegessen haben. Sogar am Sabbat.
Das war nur in den Augen der Pharisäer unerlaubte Arbeit. Für die Jünger und für Jesus war es ein Schöpfen aus der Fülle des Vaters.
Und genau das wünsche ich euch für den Sommer: Dass ihr aus der Fülle des Vaters ernten könnt. Ganz automatisch.
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