Pfingsten ist das einzige Fest, das nicht kommerziell ausgeschlachtet wird. Irgendwie kann die Welt nicht wirklich etwas anfangen damit. Also hat man sich mehr auf den Urlaubsmarkt konzentriert. Was ist also zu Pfingsten eigentlich passiert, und was bedeutet das für uns heute?
Nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war, blieben die ca. 120 Jünger in Jerusalem. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie auf etwas gewartet haben, was kommen sollte, und von dem sie nicht genau gewusst haben, was das eigentlich ist, nur weil Jesus gesagt hat, sie sollen warten. Geht es uns nicht auch oft so? Gott sagt mir seinen Plan, und ich weiß nicht genau wann, wie das ausschaut, worauf ich eigentlich warte!
Typisch auch, dass Petrus (er ist ja schließlich von Jesus als Leiter der Truppe eingesetzt worden) aufsteht und in dieser Verlegenheit Admin macht. Ich stell mir das so vor, dass er gewartet hat; Jesus hat ihn gebeten, zu warten, nämlich auf den Heiligen Geist, und da ist ihm das sehr lange vorgekommen. 10 Tage! Ein aktiver Typ muss schon was tun, besonders als Anführer. Also nimmt er schon Planung und Struktur in Angriff. Ich betone, dass das in sich nichts Schlechtes ist! Es wird ein 12. Apostel gewählt, weil Judas ja ausgefallen war. Hat er den Auftrag dazu bekommen? Wissen wir nicht genau. Naja, das ist nicht schlimm, Gott hat zwar den Paulus schon vorgesehen gehabt, aber so waren es eben dann 13. Aber das nur nebenbei.
Geht es uns nicht oft auch so? Ich bin da persönlich recht gefordert an diesem Punkt. Hilfe! Ich habe eine Berufung! Wo ist der Plan? Ich muss einen Plan haben! Statt, dass wir auf das OK und den Zeitpunkt von oben warten und Gottes Plan entfalten lassen, auch wenn es dauert.
Hier hat sich Gott (wie immer) nicht beirren lassen und einfach seinen eigenen Plan durchgezogen und das war: Pfingsten, die Sendung von Gottes Geist in unsere Welt.
Apostelgeschichte 2/1-4
Am Pfingsttag waren alle versammelt. Plötzlich ertönte vom Himmel ein Brausen wie das Rauschen eines mächtigen Sturms und erfüllte das Haus, in dem sie versammelt waren. Dann erschien etwas, das aussah wie Flammen, die sich zerteilten, wie Feuerzungen, die sich auf jeden Einzelnen von ihnen niederließen. Und alle Anwesenden wurden vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu sprechen, wie der Heilige Geist es ihnen eingab.
Am Pfingsttag waren alle versammelt. Die Jünger damals waren voll Erwartung. Es war so spannend, dass niemand etwas versäumen wollte. 10 Tage lang haben sie mit Spannung gewartet und alle waren jeden Tag da. Nicht nur, wenn sie zufällig Zeit hatten.
Mir geht es ganz oft so, dass ich keine Versammlung hier versäumen möchte, weil Gott ganz plötzlich etwas tut oder tun könnte, das ich unbedingt miterleben möchte. Stellt euch vor, der Heilige Geist kommt mit dieser Macht mitten in unseren Gottesdienst herein. Undenkbar, dass ich irgendwo anders sein möchte und das versäumen! Ich rechne damit, dass die Erweckung so irgendwie und bald einmal anfangen wird.
Hier in unserem Text entsteht eine große Diskussion unter den anderen Menschen, die die Jesus-Leute in ihren eigenen Sprachen reden hören. Die einen meinen, dass das etwas Großes zu bedeuten hat. Andere meinen, diese Typen sind betrunken.
Kennen wir das? Die einen, mit denen wir reden, denken, dass wir etwas Wichtiges zu sagen haben, die anderen finden uns langweilig und Spaßverderber.
Doch da steht Petrus auf und erklärt den Menschen die Schrift, legt sie ihnen aus. Wow. Dieser Fischer aus Galiläa kann die Thora erklären? Dabei nimmt er sich kein Blatt vor den Mund. Er kommt zu dem Schluss am Ende seiner Rede:
Vers 36 - 41
So soll nun jedermann in Israel sicher wissen, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat!« Was sie von Petrus hörten, traf sie ins Herz, und sie fragten ihn und die anderen Apostel: »Brüder, was sollen wir tun?« Petrus antwortete ihnen: »Kehrt euch ab von euren Sünden und wendet euch Gott zu. Lasst euch alle taufen im Namen von Jesus Christus zur Vergebung eurer Sünden. Dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Diese Zusage Gottes gilt euch und euren Kindern und auch denen, die fern von Gott sind – allen, die vom Herrn, unserem Gott, berufen werden.« Und Petrus predigte noch lange weiter und forderte seine Zuhörer immer wieder auf: »Rettet euch vor dieser Generation, die auf einem verkehrten Weg ist!« Diejenigen, die glaubten, was Petrus gesagt hatte, wurden getauft und zur Gemeinde hinzugefügt – an diesem Tag etwa dreitausend Menschen.
Wenn der Heilige Geist wirkt, brauchen wir uns weder Sorgen machen, was wir sagen sollen in den Situationen, wir brauchen nicht einmal einen eigenen Plan machen, wir brauchen uns auch nicht verbiegen, damit wir populär sind und ein paar Leute an Jesus interessiert werden. Wenn der Heilige Geist wirkt, dann lassen sich an einem Tag 3000 Leute taufen und kommen von da an in die Gemeinde.
Ja, dann haben wir wirklich ein Problem, nämlich ein Platzproblem, ein Taufkursproblem, ein Taufbegleiterproblem, ein Trafotreffproblem, ein Updategesprächproblem! Wer tauft 3000 Leute und wo tauft man sie, und wie lehrt man sie, was Glaube überhaupt ist?… Liebe Gemeindeleitung, schnallt euch an, denn dann müssen wir uns alle vollkommen auf Gott verlassen. Das war damals die erste Erweckung und wir beten um wieder eine, eine weltweite! Sie ist für das Ende der Zeit vorausgesagt und wir befinden uns zunehmend am Ende der Zeit.
Bei einer Erweckung geht es immer um Heiligkeit, nämlich die Heiligkeit und die Herrlichkeit Gottes. Und Gott wählt immer neue Wege, wie wir mit seiner Herrlichkeit in Berührung kommen. Keine Erweckung sieht aus wie die andere. Ich möchte da eine richtige Warnung aussprechen: Wir wollen Gott nicht durch unsere Bequemlichkeit im Weg stehen. Wir wollen nicht diese Einstellung haben, dass alles immer so sein muss, „wie ich es gewöhnt bin“. Gott ist kein fader Gott, sondern er ist ein Gott der unendlichen Einfälle und Möglichkeiten. Wir müssen flexibel sein, und ihn nicht auf unser Befinden und unsere eigenen Erfahrungen beschränken.
Lieber ist es mir, dass wir uns etwas, das wir nicht kennen, anschauen und fragen: „Könnte das von Gott sein?“ Als dass wir ein Wirken des Heiligen Geistes rausschmeißen und verbieten, nur weil es anders aussieht, als wir es kennen! Amen? Amen.
Als Jesaja seine Berufung zum Propheten bekam, hatte er eine Vision. Er hat in den Himmel schauen dürfen, wo Gott am Thron gesessen ist. Über dem Thron sind die Serafim geschwebt.
Jesaja 6/3
Sie [die Serafim] riefen einander zu: »Heilig, heilig, heilig ist der HERR, der Allmächtige! Die Erde ist von seiner Herrlichkeit erfüllt!«
Diese Rufe von den Engeln mit den 6 Paar Flügel waren so kräftig, dass der himmlische Tempel erschüttert wurde.
Jesaja ist so schwach und völlig durcheinander geworden, weil er erkannt hat, wie unrein sein eigenes Herz ist! Er hat schlagartig erkannt, dass er ein Mensch mit unreinen Lippen ist. Die Menschen um ihn herum hatten Gott vergessen, oder ihn einfach als gegeben hingenommen neben ihren anderen Götzen. Als Jesaja in den Himmel gesehen hat, ist ihm bewusst geworden, wie sehr das Geschehen auf der Erde auf ihn abgefärbt hat und überhaupt nicht mit dem im Himmel zusammenpasst!
In so einer Situation sind wir auch. Selbst wenn wir selber uns wirklich viel auf Gott konzentrieren, und ihn so gut wir können mit unserem ganzen Herzen und mit allen unseren Sinnen anbeten, ist ganz viel Hindernis in unserer alltäglichen Umgebung.
Als Martin und ich vor 12 Jahren in diese unsere Gemeinde gekommen sind, hat Sabine damals Seelsorge und Befreiungsdienst gemacht. Es hat noch keinen SOZO Dienst gegeben! Und ich weiß noch, dass sie mir damals gesagt hat, dass ich gerne auch eine Seelsorge haben kann. Ich hab mir gedacht – naja, eigentlich brauch ich so was nicht, aber schadet nicht. Dann ist bei der Seelsorge herausgekommen, dass Dämonen in mir sind! Ich wusste nicht einmal, dass Christen Dämonen in sich haben können! Könnt ihr euch den Schock vorstellen - und die Erleichterung, als sie weg waren?
Jetzt sehe ich natürlich, dass ich immer wieder Türen für sie aufgemacht hatte, indem ich meinen eigenen Wunden von früher freien Raum gegeben hatte und sie nicht durch Jesus behandeln hab lassen. Auch, indem ich mich allem möglichen Klumpert ausgesetzt habe. Wut, Manipulation (was Zauberei ist), haben mich schon ein ganzes Leben lang begleitet gehabt. Einiges war geerbt, so zu sagen.
Und da sind vielleicht Leute in unserer Arbeit, die wir unreine Witze erzählen hören. Wir schauen uns sogar selber vielleicht Horrorfilme, unreine Romanzen oder blöde Witzfilme an - im besten Fall sind die einfach total bedeutungslos, im schlimmsten Fall dämonenbehaftet, und wir öffnen diesen Geistern eine Tür. Denn unsere Augen sind das Fenster zu unseren Herzen.
Als meine Kinder klein waren, habe ich ihnen immer gesagt, wie schädlich gewisse Hollywood Filme für ihre Seelen sind. Damals haben sie alle das natürlich nicht so gesehen. „Jesus ist stärker“, war immer das Argument. Ich bin froh, dass zumindest ein Teil meiner Kinder das heute besser versteht.
Das ist unsere Welt. Und Satan (der Fürst dieser Welt) macht Überstunden, damit wir ganz sicher vielem ausgesetzt sind, oder uns willig aussetzen, was nicht gut ist für uns. Wie können wir also in Gottes Gegenwart sein, heilig sein wie unser Vater im Himmel heilig ist, und ihn mit reinen Lippen anbeten, und seine Worte weitergeben?
Jesaja 6/6-8
Doch einer der Serafim flog zu mir. Er hielt einen glühenden Stein in seiner Hand, den er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. Damit berührte er meinen Mund und sagte: »Sieh, dies hat deine Lippen berührt. Jetzt ist deine Schuld getilgt; deine Sünden sind dir vergeben.« Dann hörte ich den Herrn fragen: »Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen?« Und ich sagte: »Hier bin ich, sende mich.«
Gott selber sorgt dafür, dass wir geistlich entgiftet werden. Damals durch einen Serafim, im neuen Bund ist es Jesus Christus, unser König, der uns „entschuldet“. Er reinigt uns, damit wir vor Gottes Angesicht kommen können und sagen: „Hier bin ich, sende mich“.
Und doch glaube ich, dass es ganz wichtig ist, dass wir nicht dieses Element von positivem Entsetzen, von dem Bewusstsein, wer Gott ist, von dem Staunen vor seiner Heiligkeit verlieren. Und versteht mich nicht falsch: Es ist enorm wichtig, dass wir Papa sagen zu unserem Gott! Aber er ist nicht mein Maskottchen, mein Diener, der zu gehorchen hat! Er ist auch nicht der, den ich schicke, wenn ich irgend einen Wunsch habe, und auf den ich böse bin, wenn er ihn mir nicht erfüllt. Wir dürfen nicht vergessen, wie wunderbar es ist, dass wir ran dürfen an das verzehrende Feuer - und dass es ihn alles gekostet hat, das zu ermöglichen.
Das Heilige Geist Feuer! Die Menschen haben zu Pfingsten Feuer auf den Jüngern gesehen und bei Erweckungen war es immer wieder so, dass sogar die Feuerwehr gekommen ist; nur hat dieses Heilige Geist Feuer nichts zerstört und sie hatten keine Arbeit, als nur vor Gott auf die Knie zu fallen.
Ich glaube, dass die Serafim jetzt daran arbeiten, das heilige Feuer in die Kirche weltweit zurückzubringen. Wie steht’s mit TPL St. Martin? Wollen wir das Feuer? Wollen wir geläutert werden? Willst du das? Will ich das? Das ist eine gute und sehr wichtige Frage. Nehmen wir uns ein bisschen Zeit und fragen wir Gott:
Heiliger Geist, gibt es etwas in meinem Leben, das du mit deinem Feuer wegbrennen möchtest?
Wenn ja: Bitte vergib mir, dass ich das in meinem Leben habe!
Ich gebe dir die Erlaubnis, das aus meinem Leben zu brennen.
Was muss ich jetzt tun? Was muss ich ändern?
Ich glaube auch, dass mit den Serafim die Cherubim immer öfter in unsere Gemeinden kommen. Sie sind zuständig für die Herrlichkeit Gottes. Sie bewachen die Herrlichkeit Gottes. Eine Skulptur von ihnen war auf der Bundeslade im Allerheiligsten angebracht, damals im Tempel.
Wenn wir diese Heiligkeit des Herrn in unserer Kirche hier in St. Martin haben möchten, dann muss unser Herz Gott verherrlichen, ihn an die erste Stelle unseres Lebens setzen und ihn alleine anbeten. Es ist nicht so, dass uns Gott damit erpressen möchte! Wir würden diese Herrlichkeit nicht aushalten, wenn unser Herz sie nicht tragen kann.
Doch wir können ihn einladen. Das tun wir jedes Mal in unserem GD und ich denke, dass wir alle das spüren. Wir können ihn bitten, dass er uns mit seinem Feuer läutert. Wir können ihn bitten, dass er uns Hunger nach ihm gibt! Dass wir Gottes Gegenwart so sehr wollen, dass uns alles andere unwichtig wird. Gottes Gegenwart ist nicht billig zu haben. Es kostet. Es kostet uns alles. Unser ganzes Leben. Sind wir bereit? Darf Gott uns auch senden? Hier sind wir, Herr, sende uns!
Ich erinnere an den Gebetsdienst. Wenn du dich wieder dazu entschließt, ganz Jesus zu gehören, dann komm doch heraus und mach das fix. Erneuere deinen Bund, den du mit Jesus eingegangen bist. Lass für dich und mit dir beten. Und Gott wird mit seiner Gegenwart bei dir einziehen. Du erkennst das an seinem übernatürlichen Frieden und seiner Freude, die du nicht erklären kannst.
Und damit segne ich uns alle! Jesus, bitte gib uns so viel Hunger nach dir, dass wir nicht anders können, als in jeder Situation zu dir zu kommen! Amen!
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