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  • Peter Köttritsch

Die Herrlichkeit des Herrn

Aktualisiert: 28. Juni 2023

Ein Tourist kommt in eine Taverne in Madagaskar und trifft dort einen echten Piraten mit Holzbein, Haken statt Hand und Augenklappe. Total fasziniert geht er auf den Piraten zu und sagt: „Boah, also so einen echten Piraten habe ich ja noch nie gesehen. Sie haben ja alles, Holzbein, Hacken und Augenklappe. Verraten sie mir vielleicht, wie das alles passiert ist?

Pirat: „Dann hör mal zu, du Landratte! Mein Bein verlor ich durch eine Kanonenkugel und meine Hand habe ich beim Entern verloren.“

Tourist: „Ja… interessant. Und was ist mit ihrem Auge passiert?“

Pirat: „Da ist mir eine Mücke reingeflogen!“

Tourist: „Ja, aber davon verliert man doch nicht direkt ein Auge?!“

Pirat: „Naja, ich hatte den Haken erst einen Tag…“


Mit einem Piraten verbindet man ein Segelschiff und das weite Meer.


Am Montag ist mir eine Bibelstelle wichtig geworden, die ich dann auch auf TPL online gepostet habe, in der es auch ums Meer geht:


Hab 2,14: Die ganze Erde wird die Herrlichkeit des Herrn erkennen und davon erfüllt sein, so wie Wasser das ganze Meer füllt.


Dieser Vers begleitet mich schon durch die ganze Woche und deshalb möchte ich heute auch zum Thema „Die Herrlichkeit des Herrn“ etwas weitergeben. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Thema, gerade für uns in dieser Situation, sehr wichtig ist.


Der Begriff „Herrlichkeit“ kommt über 50x in der Bibel vor, und selbst im säkularen Bereich ist das Wort „herrlich“ durch und durch positiv besetzt. Wir denken an einen herrlichen Urlaub, oder an ein herrliches Essen, genauso wie an einen herrlichen Lobpreis.


Wenn in der Bibel aber von der Herrlichkeit des Herrn die Rede ist, dann übertrifft das unsere menschlichen Vorstellungen noch bei weitem. Wenn im Alten Testamen die Herrlichkeit Gottes, beispielsweise dem Volk Israel in der Wüste, erschienen ist, dann war das für die meisten Israeliten so stark, dass sie es nicht ausgehalten haben.



Als Gott dem Volk am Berg Sinai seine Gebote gab, durften nur 70 Älteste den Berg betreten und nur Mose allein konnte eintauchen in die Wolke seiner Herrlichkeit. Als er dann wieder ins Lager zurückkehrte, leuchtete sein Gesicht. Selbst dieses Leuchten, das „nur“ ein Abglanz seiner Herrlichkeit war, war für das Volk zu hell. Mose musste sein Gesicht verhüllen. (Heiligenschein)



Auch bei der Einweihung des Tempels den Salomo bauen ließ lesen wir in 1. Könige 8,10f: Als die Priester aus dem Heiligtum heraustraten, erfüllte eine Wolke das Haus des Herrn.


Die Priester konnten deswegen ihren Dienst nicht fortsetzen, denn die Herrlichkeit des Herrn war im Haus des Herrn gegenwärtig.



Die Herrlichkeit des Herrn ist im wahrsten Sinn des Wortes umwerfend.


Als der alttestamentliche Prophet Jesaja von Gott in seinen Dienst gerufen wurde, durfte er einen Blick in den Himmel werfen (Jesaja 6). Er sah dort mächtige Engel, die Gott umgeben und immer wieder rufen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Allmächtige! Die Erde ist von seiner Herrlichkeit erfüllt!


Jesaja glaubte, dass sein letztes Stündlein geschlagen hatte, weil er die Herrlichkeit Gottes sah.



Das hebräische Wort [KaBhO´D] für Herrlichkeit leitet sich von „schwer sein“ ab. Also etwas, das Gewicht hat, das unverrückbar ist, oder einer Person Gewicht (Autorität) verleiht. Herrlichkeit zieht die Blicke ganz automatisch auf sich und bewirkt Ehrfurcht und staunen. Wann immer Menschen die Herrlichkeit Gottes erkannt haben, hatte das lebensverändernde Auswirkungen auf sie.


So gesehen ist es auch interessant, dass das Gegenteil von Herrlichkeit im hebräischen denken mit „leicht machen“, oder „flüchtig sein“ assoziiert wird und auch das Wort für „verfluchen“ sich von diesem Wortstamm ableitet. Also einen Fluch kann es nur dort geben, wo es keine Herrlichkeit Gottes mehr gibt, oder wo diese Herrlichkeit Gottes, mit der wir alle ja eigentlich geschaffen wurden, verloren ging.



Das Wort, das im Neuen Testament für Herrlichkeit verwendet wird, ist das griechische „DOXA“. Dieses Wort meint eine „Licht verbreitendende Ausstrahlung“. Kein Wunder also, dass es im Himmel keine Sonne mehr geben wird. Die Herrlichkeit Gottes wird uns dort erhellen.


Beispiel: Jesu Verklärung am Berg Tabor.



Wo ist aber diese Herrlichkeit geblieben? Warum können die Menschen sie nicht mehr sehen?



Das hat mit unseren Augen zu tun, genauer gesagt mit unseren geistlichen Augen. Unser Blick ist getrübt durch die vielen Dinge, die uns „vor Augen geführt werden“:


Dinge, die wir glauben zu brauchen: Kurzlebige Konsumgüter, deren einzige Aufgabe es ist, unsere Wirtschaft auf Schwung zu halten. Schnelle Beziehungen, die meine Triebe befriedigen, kurze Momente des Glücks, wenn ich eine Sportwette gewonnen habe usw.


All diese Dinge sind wie Theaterkulissen, die mir eine Scheinwelt suggerieren, aber sie entsprechen nicht der geistlichen Realität.



Paulus schreibt in 2. Kor 3 von einer Decke/Schleier, der über den Menschen hängt, solange sie sich Gott nicht zuwenden. Sie können Gottes Herrlichkeit einfach nicht erkennen.


Bei aller Herausforderung, die das Corona Virus mit sich bringt, die Gegenwärtige Situation trägt dazu bei, dass die Augen vieler Menschen geöffnet werden und sie wieder einen Blick für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens bekommen.


Bsp.: Posting von Heini Staudinger



Die Gute Nachricht ist, dass wir von Gott befähigt sind, seine Herrlichkeit zu erkennen. 2. Kor 3,16 Doch wenn sich jemand dem Herrn zuwendet, wird der Schleier weggenommen.


Gott selbst hat dafür gesorgt, dass dies möglich wird. Durch Jesus dürfen wir hinter den Vorhang, bis ins Allerheiligste sehen. Und was sehen wir dort? Die Herrlichkeit Gottes!


Das geschieht aber nicht automatisch, sondern ich muss das von mir aus wollen. Ich muss, so wie der Prophet Habakuk sagen: Hab 2,1:


Ich stelle mich auf meinen Posten und halte dort aus. Ich warte angespannt darauf, was der Herr mir sagen wird; ich warte begierig, was er auf meine Fragen und Anklagen antworten wird.



Die Einzige Voraussetzung dafür, dass wir Gott finden, ist dass wir ihn suchen. Und das gilt nicht nur für die erste Begegnung mit Gott, für die Bekehrung. Sondern das gilt jeden Tag aufs Neue.


Wenn Paulus davon spricht, dass wir mit jetzt unverhülltem Gesicht vor ihm stehen und auf diese Weise immer mehr in sein Ebenbild verwandelt werden, dann passiert das ja auch nicht, ohne dass wir uns ihm zuwenden. Wenn wir uns umdrehen und wieder der Bühne der Welt unsere Aufmerksamkeit schenken, dann dürfen wir uns nicht wundern, dass dieser Schleier sich langsam aber beständig wieder über unsere Augen ausbreitet.



Sich der Gegenwart Gottes auszusetzen, seine Herrlichkeit zu suchen gehört zu unserm Wachstumsprozess als Jünger Jesu dazu.



Was in diesem Zusammenhang auch eine sehr gute Nachricht ist, ist dass Gott es liebt, uns seine Herrlichkeit zu zeigen. Er will, dass wir ihn erkennen und sehen. Nicht nur in besonderen Situationen, nicht nur im Gottesdienst, oder auf Konferenzen, sondern immer. Gerade auch im Alltag.


Seine Herrlichkeit ist da. Auch wenn wir sie nicht immer sofort erkennen, aber sie ist da. Wir leben als Privilegierte, wenn wir das nicht nur in unserem Kopf wissen, sondern diese Erkenntnis auch in unserem Herzen verankert ist. Seine Herrlichkeit ist da. Hier und jetzt!



Als Jesus auf die Erde kam, heißt es in Joh 1,14: Er, der das Wort ist, wurde Mensch und lebte unter uns. Er war voll Gnade und Wahrheit und wir wurden Zeugen seiner Herrlichkeit, der Herrlichkeit, die der Vater ihm, seinem einzigen Sohn, gegeben hat.


In Jesus ist die Herrlichkeit Gottes für alle sichtbar geworden. Aber wirklich erkannt haben diese Herrlichkeit nur die Menschen, die ihr Herz geöffnet und ihm vertraut haben.


Aber so wie Jesus am Ende seines Dienstes hier auf Erden zu seinen Jüngern gesagt hat, dass er bei uns ist, bis an das Ende der Erde, so ist auch jetzt seine Herrlichkeit mitten unter uns. Sie ist da. Wir erleben die Herrlichkeit Gottes in jeder Situation. Alles was wir tun müssen, ist mit unseren geistlichen Augen auf ihn zu schauen. Seine Herrlichkeit umgibt dich, einfach nur deshalb, weil du sein Kind bist.


Hast du dir schon einmal überlegt, welche Auswirkung es auf ein Leben haben könnte, wenn du dir dieser Tatsache beständig bewusst wärst? Die Herrlichkeit des Herrn ist in dir, um dich herum und du strahlst sie aus!


Wir sind Träger seiner Herrlichkeit! Wenn der Heilige Geist in dir wohnt, bist du Träger seiner Herrlichkeit!



Wie gesagt: Der Vers, der mich begleitet lautet: Die ganze Erde wird die Herrlichkeit des Herrn erkennen und davon erfüllt sein, so wie Wasser das ganze Meer füllt.


Das erfüllt sich jetzt! Heute! Jeden Tag mehr. Je mehr du in dieser Gewissheit lebst, desto heller leuchtet die Herrlichkeit und desto mehr Menschen wird die Decke weggenommen, die sie umhüllt.


Das echte Leben wird sichtbar.



Jesus hat gesagt: (Joh 17,4): Ich habe deine Herrlichkeit auf der Erde sichtbar gemacht; denn ich habe die Aufgabe erfüllt, die du mir übertragen hast.


Joh 6,38: Denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um zu tun, was ich will, sondern um den Willen des Vaters zu erfüllen, der mich gesandt hat.



Gottes Herrlichkeit zu sehen und Träger seiner Herrlichkeit zu sein hat sehr viel damit zu tun, seinen Willen zu befolgen.



Wir sind wie eine Pizzaschachtel. Wenn du dir eine Pizza bestellst, dann ist das erste, was du siehst, die Schachtel. Es duftet schon heraus und du freust dich auf den Inhalt. Ob die Schachtel schön bunt ist oder eher schlicht ist nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass die Pizza ganz und möglichst warm bei dir ankommt.



Entscheidend bei uns Gläubigen ist weniger, dass wir gut ankommen bei den Menschen, sondern dass Gott ankommt. Wir sind seine Gefäße. Die besten Gefäße sind die, die rein und leer sind. Die lassen sich am Besten gebrauchen.


Wenn in der Pizzaschachtel vergammelte Reste von einer anderen Pizza drin sind, wirst du deine Pizza nicht haben wollen. Wenn du Gott nicht erlaubst, in deinem Herzen aufzuräumen, kann er dich nur begrenzt als Träger seiner Herrlichkeit einsetzen.


Aber wenn du ihm die Erlaubnis gibst, den Mist aus deinem Herzen und aus deinem Leben aufzuräumen und stattdessen dich mit seiner Herrlichkeit füllen lässt, dann kann Gott dich zu einem sehr wertvollen Geschenk für sehr viele Menschen machen. Dann erreicht seine Herrlichkeit durch dich deinen Nächsten.


Auf diese Weise wird die Prophetie aus Hab 2,14 erfüllt werden:


Die ganze Erde wird die Herrlichkeit des Herrn erkennen und davon erfüllt sein, so wie Wasser das ganze Meer füllt.

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