Wir lesen die Geschichte von Naaman in 2. Könige 5
Naaman, der oberste Heerführer von Syrien, war ein ausgezeichneter Soldat und Stratege. Er genoss hohes Ansehen, und der König schätzte ihn sehr, hatte doch der HERR durch Naaman den Syrern zum Sieg über die Feinde verholfen. Doch Naaman war aussätzig!
Aussatz bedeutete, du wurdest aus der Gesellschaft ausgestoßen. In Naamans Haus lebte ein israelitisches Mädchen: eine Sklavin von Naamans Frau. Sie sagte zu ihrer Herrin:
2. Könige 5,3
»Ach, wenn mein Herr doch einmal zu dem Propheten gehen würde, der in Samaria lebt! Der könnte ihn von seiner Krankheit heilen.«
Das ist für mich schon ein Wunder: Naaman, der große Heerführer, hört auf ein Mädchen - auf eine Sklavin. Da muss ich so oft an Situationen denken, wo Menschen krank sind, oder in einer ausweglosen Situation, und sie trotzdem das Angebot, dass ich für sie bete, nicht annehmen wollen. Sie probieren alles! - außer, sich auf Jesus Christus einzulassen. Aber Naaman war da anders.
Naaman ging zum König und berichtete ihm, was das israelitische Mädchen gesagt hatte.
2. Könige 5,5-11
Der syrische König bestärkte ihn, den Propheten aufzusuchen, und gab ihm ein Empfehlungsschreiben an den König von Israel mit. Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm [...] Geschenke mit.
Das Schreiben an König Joram von Israel lautete: »Der Mann, der dir diesen Brief überreicht, ist mein Diener Naaman. Ich habe ihn zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz heilst.«
Als Joram den Brief gelesen hatte, zerriss er entrüstet seine Kleider und rief: »Bin ich etwa ein Gott, der Macht über Leben und Tod besitzt? Wie kommt der Syrer nur darauf, einen Aussätzigen zu mir zu schicken, damit ich ihn heile? Es liegt ja auf der Hand, was er will: Krieg will er mit uns! Und das hier ist nur ein Vorwand.«
Schon bald hörte auch der Prophet Elisa, dass der König voller Entrüstung seine Kleider zerrissen hatte. Er schickte einen Boten zum Palast und ließ Joram ausrichten: »Warum bist du so aufgebracht? Schick diesen Mann zu mir! Er soll erkennen, dass es hier in Israel einen Propheten des wahren Gottes gibt.«
Kurze Zeit später fuhr Naaman mit seinem Gespann bei Elisa vor. Der Prophet schickte einen Diener vor das Haus, der dem syrischen Heerführer sagen sollte: »Geh an den Jordan und tauch siebenmal im Wasser unter! Dann wird dein Aussatz verschwinden, und du wirst gesund sein.«
Da wurde Naaman zornig, kehrte wieder um und schimpfte: »Ich hatte erwartet, der Prophet würde zu mir herauskommen, sich vor mich hinstellen und zum HERRN, seinem Gott, beten. Ich hatte mir vorgestellt, wie er seine Hand über meine kranken Stellen hält und mich von meinem Aussatz befreit.
Als ich das gelesen habe, hat mich das auch komplett verwundert. Elisa wollte nicht mal zu Naaman gehen; lieber schickte er einen Diener. Ich meine, Naaman hat eine weite Reise auf sich genommen, um zu ihm zu kommen! Kann ich mir nicht kurz 5 Minuten Zeit nehmen, anstatt den Diener zu schicken?
Es steht zwar nicht da, aber ich nehme an, Gott hat Elisa aufgetragen, dass er nicht selber zu ihm geht, sondern nur einen Diener schicken soll. Vielleicht wollte Gott Naaman aus der Reserve locken?
Weiter schimpft er:
2. Könige 5,12
Als ob unsere Flüsse Abana und Parpar, die durch Damaskus fließen, nichts wären! Dabei sind sie viel sauberer als alle Bäche Israels! Kann ich nicht auch darin baden und gesund werden?«
Der Jordan ist nicht schön, er ist nicht besonders. Der, der besonders war - Jesus - ist in den Fluss hineingestiegen und hat sich taufen lassen. Er hat ihn dadurch besonders gemacht. Er ist auch in uns hineingekommen und hat das, was nicht besonders war, besonders gemacht.
Das, was unrein war, macht Jesus wieder rein.
Naamans Stolz war so gekränkt. Er war ein Befehlshaber - er hat selber Befehle gegeben! Jetzt kommt ein Diener (nicht einmal ein Prophet!) und sagt: „Naaman, spring 7 Mal in den Fluss."
Kann es sein, dass Gott, bevor er Naamans Hautkrankheit heilen wollte, sein Herz heilen wollte?
2. Könige 5,12-14
Voller Wut machte er sich auf den Heimweg.
Doch seine Diener versuchten ihn zu beschwichtigen: »Herr, wenn der Prophet etwas Schwieriges von dir verlangt hätte, dann hättest du es sicher auf dich genommen. Und nun hat er dir nur befohlen, dich zu baden, damit du gesund wirst. Dann kannst du es doch erst recht tun!«
Naaman ließ sich umstimmen und fuhr an den Jordan hinunter.
Was wäre, wenn seine Diener nicht den Mut gehabt hätten, etwas zu sagen? Die haben ihm zugeredet
und ihn ermutigt. Damit er das Risiko eingeht, brauchte er noch andere Menschen.
2. Könige 5,12-14
Wie der Bote Gottes es befohlen hatte, stieg er ins Wasser und tauchte siebenmal unter. Und tatsächlich: Seine Haut wurde wieder glatt und rein. Er war gesund.
Er ist ein Mal untergetaucht, und sein Aussatz war nicht um ein Siebtel weniger. Nein, es war noch immer gleich, auch nach dem zweiten Mal. Erst beim siebten Mal war er komplett gesund.
Es ist doch wirklich schon ein bisschen eine komische Aufforderung ... „du musst 7x untertauchen". Ein Mal würde doch auch genügen, oder? Gott heilt auf unterschiedliche Weisen. Ganz oft will er durch solche Anweisungen uns selber aufzeigen, wo unser Herz steht.
Sind wir gehorsam?
Gott hat da nicht nur seine Krankheit geheilt. Er hat viel mehr getan. Er hat seinen Stolz gebrochen. Naaman wurde demütig; er hat sich dem Willen Gottes gebeugt.
Ich schätzte, das war gar nicht so einfach für ihn.
Wenn Stolz stirbt, dann stirbt dein EGO (Latein: Ich); dann kommt der Segen Gottes.
Wie geht es dir da dabei, wenn Gott von dir etwas verlangt, das nicht deinen Plänen entspricht?
Ich ging 2017 nach Afrika zu Heidi Baker, um dort eine Bibelschule zu machen. Meine Einstellung war: „Ach, ich bin so ein toller Mensch, ich gehe da nach Afrika, sehe die ganzen Wunder und helfe den Menschen, ach bin ich nicht toll. Ich war ein sehr stolzer Mensch (der Retter der Welt...). Am zweiten Tag im Lobpreis sagt Gott zu mir: „Andrea, der einzige Grund, warum du hier in Afrika bist, ist die Beziehung zwischen dir und mir. Ich will, dass du mich kennen lernst."
Gott hat mich den weiten Weg nach Afrika gebracht, damit ich ihn kennen lerne. Weil ich zu Hause dafür keine Zeit hatte.
Gott hat da mein Herz verändert. Das war mein „sieben Mal untertauchen". Meinen Stolz hat Gott gebrochen - mein Ego durfte sterben. Gott hat mich dafür gesegnet. Ich durfte ihn kennen lernen, ich durfte erleben, was es heißt, mit ihm eine Beziehung zu haben.
Ist es für dich immer einfach, das zu tun, was Gott von dir möchte?
Bill Johnson hat neulich in einer Predigt gesagt:
„Der Herr versucht, eine Generation zu erziehen, die gehorchen kann, wenn sie inspiriert ist, und die gehorchen kann, wenn sie nichts empfindet. Kannst du das gleiche Risiko eingehen, wenn du dich gesalbt und mächtig fühlst - und wenn du nichts fühlst?"
Wie schaut das bei dir aus? Kannst du das? (Gott fragen)
Wenn du ein Nein bekommen hast: Nicht schlimm - Gott arbeitet an dir, wenn du das möchtest. „Jesus, bitte hilf mir dabei! Ich gebe dir die Erlaubnis, dass du mein Herz veränderst."
Gott lässt uns niemals fallen. Er denkt sich nicht: „Was mach ich heute, was kann ich de Andrea zufleiß tun?"
Nein, Gott ist ein guter Gott.
Ich sage nicht, dass du nie in eine unangenehme Situation kommst, weil er dich aus deiner Komfortzone holen will. Und glaub mir, Gott will dich eigentlich fast immer aus deinem Komfort holen; er will, dass du wächst. Aber er gibt dir nur das, was du auch - mit seiner Hilfe! - schaffen kannst.
Bsp: 100€, Autoschlüssel vorher verteilen - wenn sie es mir zurückgeben, geben sie mir nur, was mir schon gehört. ...wir gehören 100% Gott... Jede Minute, alle Finanzen, unser ganzes Leben...
Vor 6 Jahren hat mir Gott eine Vision gegeben:
Arbeit mit Prostituierten. Ich weiß, welcher Hof, ich weiß, wie das ungefähr ausschauen könnte. Und es schaut aus, als würde nichts passieren. Aber ich sehe ja nicht, was Gott schon alles vorbereitet und in die Wege leitet. Damals habe ich mir gedacht: „Super. Ich bin zwar fix die Falsche für diese Berufung. Aber Gott beruft ja nicht die Fähigen, sondern er befähigt die Berufenen."
Was er in den letzten Jahren gemacht hat, bzw. noch immer tut: Er formt meinen Charakter, weil sonst wäre ich fix gescheitert.
Im Mühlviertel haben wir Granitsteine (Pflasterstein herzeigen). Warum sind die so kantig und eckig? Diese Steine werden mit Steinbrechern, also Metallwerkzeug, bearbeitet und in Form gebracht.
Bronwin und ich waren im Herbst auf Elba und da habe ich diese schönen Granitsteine entdeckt (Steine herzeigen). Es hat mich einfach fasziniert. Die sind komplett rund und kein bisschen schroff. Diese Steine waren im Meer; dadurch, dass andere Steine auch drinnen sind, schlagen sie mit jeder Welle aneinander. Würde ich einen Stein in einen Teich legen, würde das nicht passieren. Nach 1000 Jahren wäre er entweder furchtbar glitschig oder der Teich wäre ausgetrocknet. Aber der Stein selber hätte sich nicht viel verändert.
Sprüche 27,17
Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen.
Das Meerwasser, die Wellen, bewegen die Steine, und es werden Kanten und Ecken geschliffen.
Dieses Bild soll dafür stehen, dass wir einander brauchen.
Vielleicht geht es nur mir so, aber ich kenne Menschen, die mich herausfordern. Was ist aber, wenn Gott die in mein Leben gebracht hat, damit dadurch meine Ecken und Kanten geschliffen werden?
Eine Gemeinde/Gemeinschaft ist so wichtig; wir schleifen einander.
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