Ein kurzer Blick ins Internet verrät mir, dass der Satz „Fürchte dich nicht!“ der häufigste Satz der Bibel ist. 365 Mal kommt er vor (obwohl ich an dieser Stelle zugeben muss, dass ich das noch nie persönlich nachgezählt habe) – ein Vers für jeden Tag des Jahres. Wenn Jesus in den Evangelien etwas besonders wichtig war, sagte er es drei Mal. 365 Mal verrät mir also, dass das ein ganz besonders wichtiges Thema ist!
„Fürchte dich nicht!“ ist ein Befehl – nicht nur ein Vorschlag. Was ist, wenn ich mich aber schon fürchte? Kann ich diesem Befehl trotzdem folgen?
Vor einer Zeit wollte ich ein Buch mit Titel „Living Fearless“ (furchtlos leben) kaufen. Der Autor? Jamie Winship, ein ehemaliger Polizist, der dann vom CIA rekrutiert wurde. Das Interview sah ungefähr so aus:
CIA: „Wie haben Sie diesen Fall gelöst?“
Jamie: „Ich fragte Gott, wie ich es angehen soll, und er schickte mich zur Frau des Mafia-Bosses um ihr von Jesus zu erzählen. Sie gab ihr Leben Jesus und deckte den ganzen Drogenring auf.“
Usw.
Danach arbeitete er viele Jahre im Nahen Osten, wo er angehende Terroristengruppen besuchte und ihnen von Jesus erzählte. Seine Methode: Sie mussten Jesus fragen, was ihre wahre Identität sei. Mit dieser wahren Identität verschwand auch der Drang zum Terror.
Aus Versehen bestellte ich aber statt diesem Buch („Living Fearless“) eines mit dem Titel „Fearless Living“. In dem Buch geht es darum, wie ich selber hart an mir arbeiten kann, mein Herz selber schützen, und mit Werkzeugen wie Selbstbestätigung mich selber verändern kann. Selbstverwirklichung.
Interessant: Der Titel klingt gleich, nur verdreht, und doch ist der Inhalt eher das Gegenteil. Kommt uns das bekannt vor? Klingt nach einer alten Strategie des Feinds unserer Seele. (Wobei ich nicht sagen will, dass dieses andere Buch an sich schlecht ist!)
Psalm 121:1-2
Ich schaue hinauf zu den Bergen – woher kann ich Hilfe erwarten? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat!
In den Zeiten, in denen dieser Psalm geschrieben wurde, gab es in den Bergen Höhenheiligtümer, in denen anderen Göttern (in Essenz Satan) geopfert wurde. Wenn Menschen Angst hatten, oder in ausweglosen Situationen waren, gingen sie in die Berge, um zu versuchen, mit ihren Opfern die „Götter“ milder zu stimmen.
Ich denke, wir haben auch oft unsere Mechanismen, wie wir mit unserer Angst umgehen. Wir schauen oft zu falschen „Göttern“, von denen wir uns Hilfe erwarten – uns selber, andere Leute, Süchte oder Verhaltensmuster, die uns nicht gut tun. Oder Information, die ganz, ganz knapp an der Wahrheit vorbei geht; „Götter“, die sich uns als Gott darstellen und es doch nicht sind. Der gleiche Buchtitel, aber verdreht.
Im Endeffekt komme ich immer und immer wieder zum gleichen Schluss:
Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat!
Gott befiehlt uns nicht, "fürchte dich nicht", ohne uns einen Grund dafür zu geben: "...denn ich bin bei dir!"
Himmlischer Vater, zeige mir meine wahre Identität, damit ich mein Leben furchtlos und in Autorität leben kann. Hilf mir, weniger zu versuchen, mich selber zu verändern, sondern mich von dir verändern zu lassen, damit ich immer mehr so werde, wie du mich gemacht hast. Ich will dir immer ähnlicher werden. Wenn Angst und Furcht, wenn Sorgen mich gefangen nehmen, will ich meinen Blick zu dir - und dir alleine - heben. Hilf mir dabei! Und danke, dass du mich dann auch mit allem versorgen wirst, was ich brauche. Danke, dass ich nichts und niemanden fürchten muss, weil DU bei mir bist. Amen.
Psalm 121
Ich schaue hinauf zu den Bergen – woher kann ich Hilfe erwarten?
Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat!
Der Herr wird nicht zulassen, dass du fällst; er, dein Beschützer, schläft nicht.
Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht.
Der Herr gibt auf dich acht; er steht dir zur Seite und bietet dir Schutz vor drohenden Gefahren.
Tagsüber wird dich die Sonnenglut nicht verbrennen, und in der Nacht wird der Mond dir nicht schaden.
Der Herr schützt dich vor allem Unheil, er bewahrt dein Leben.
Er gibt auf dich acht, wenn du aus dem Haus gehst und wenn du wieder heimkehrst.
Jetzt und für immer steht er dir bei!
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