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  • Peter Köttritsch

Die Story Gottes

Aktualisiert: 5. Juni 2023


Er: "Schatz, wo steht mein Essen?"

Sie: "Im Kochbuch – Seite 12!"


Bücher sind primär dazu da, Informationen an andere weiterzugeben. Das können Sachinformationen sein, wie bei einem Kochbuch. Die allermeisten Bücher beinhalten aber eine Geschichte. Wir Menschen lieben Geschichten.


Die Bibel wird zurecht „Das Buch der Bücher“ genannt. Nicht nur, weil sich Gott selber darin offenbart und weil die Bibel einen ganz besonderen Stellenwert hat. Als der Buchdruck erfunden wurde, und Bücher vom exklusiven Luxusgut zum Massenmedium wurden, wurden in erster Linie Bibeln gedruckt.

Die Bibel wird deshalb auch „Buch der Bücher“ genannt, weil es nicht nur ein Buch ist, sondern aus 66 Büchern besteht. 39 im Alten Testament (AT) und 27 im Neuen Testament (NT).

Verschiedenste Literaturgattungen finden sich darin. Von Erzählungen, historischen Berichten, über Briefe, prophetische Worte bis hin zu Gedichten und Liedern.

Eine ganze Reihe unterschiedlichster Menschen haben diese verschiedenen Bücher, teils auch aus unterschiedlichen Motiven heraus geschrieben. Aber trotzdem ist die Bibel ein Ganzes und eben nicht nur eine Sammlung von Büchern zu einem bestimmten Thema.

Das liegt daran, dass es zwar viele Schreiber der Bibel gibt, aber der eigentliche Autor der Bibel der Heilige Geist ist.


2. Tim 3,16: Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben.

Die Bibel als ganzes erzählt eine Geschichte. Nicht nur irgendeine, die man schön, erbaulich, spannend, oder was auch immer finden kann. Es ist die Geschichte Gottes mit uns Menschen.

Einzelne Geschichten daraus, wie David und Goliath, den barmherzigen Samariter, oder auch die Geburt von Jesus sind sehr vielen Menschen bekannt. Viele andere biblische Geschichten kennen nur fleißige Bibelleser. Das macht nichts, aber kennst du die „große“ Geschichte der Bibel?


Es gibt verschiedene Gründe, warum Geschichten erzählt, oder aufgeschrieben werden. Z.B. zur Unterhaltung, oder zum Verdeutlichen eines Sachverhaltes. Manchmal wird uns in einer Geschichte ein Spiegel vorgehalten. In der Geschichte finden wir uns selbst wieder. Und im besten Fall führt dieses Spiegeln dazu, dass wir etwas für uns selbst erkennen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.


Genau so eine Spiegelfunktion hat die Bibel. Deshalb möchte ich heute die große Geschichte, die die Bibel erzählt anschauen.


Im Wesentlichen besteht die Bibel aus zwei Teilen. Ich meine jetzt aber nicht das AT und das NT. Sondern es gibt den ersten Teil, in dem beschrieben wird, wie perfekt alles war, was Gott geschaffen hat. Es wird vom Paradies erzählt. Von einem Garten, in dem alles miteinander im Reinen war. Wo es keine Umweltzerstörung gab, keine Krankheit, keine Inflation, keine Ungerechtigkeit, keine Beziehungsdramen und vor allem keinen Tod. Es gab Liebe und Frieden zwischen Gott und den Menschen, zwischen den Menschen untereinander und zwischen den Menschen und der übrigen Schöpfung. Alles war gut. Weil Gott alles gut gemacht hatte.

Wir wissen nicht, wie lange dieses vollkommene Leben im Garten Eden gedauert hat. Wir wissen nur, dass es dann einen Bruch gab, in dem dieses Paradies für uns verloren ging. Mit all den negativen Konsequenzen, mit denen wir heute leben müssen.

Von diesem Bruch, dem „Sündenfall“ lesen wir im dritten Kapitel des ersten Buches der Bibel. D.h. der erste Teil der Bibel besteht nur aus zwei Kapiteln.

Der etwas längere zweite Teil befasst sich damit, was Gott tut, damit wir Menschen (und mit uns die gesamte Schöpfung) wieder in den Genuss des Paradieses kommen können.


Bereits im eben erwähnten dritten Kapitel, in dem die Menschen dem Teufel mehr geglaubt haben als Gott und dadurch die unmittelbare und vertrauensvolle Beziehung zwischen Gott und uns Menschen zerstört wurde, machte sich Gott auf um uns Menschen nachzugehen und zu suchen. Nicht weil Gott nicht wusste, wo sich Adam und Eva versteckt hatten, sondern weil wir Menschen ihm so wichtig sind.

Später sagt der menschgewordene Gott Jesus über sich selber:

Der Menschensohn ist gekommen um das Verlorene zu suchen. (Lk 19,10)


Verloren! Mit diesem Wort wird der Zustand von uns Menschen sehr treffend beschrieben. Wir haben die Beziehung zu Gott verloren und dadurch auch den Zugang zu echter, sich schenkender Liebe, weil nur Gott selber diese Liebe ist.

Deshalb kommt die Bibel, schon nach wenigen Kapiteln zu einem sehr ernüchternden Urteil über die Menschen: Alles Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. (1. Mo 8,21)

Die Bibel verwendet einen theologischen Begriff, der von den meisten Menschen falsch verstanden wird: Sünde.

Wenn du auf der Straße Leute fragst, was „Sünde“ ist, bekommst du vermutlich Antworten wie: Zu viel/fett essen, oder sich nicht an Verkehrsbeschränkungen halten, vielleicht auch Dinge, die in den 10 Geboten genannt werden, wie ehebrechen, oder lügen. Das sind Beispiele für sündige Taten, aber das was die Bibel mit Sünde meint, geht noch viel tiefer: Diese Taten sind die Auswirkungen eines Zustandes, in dem wir uns befinden, seit wir nicht mehr im Paradies, in der unmittelbaren Gegenwart Gottes leben.

Die Bibel beschreibt die Sünde als einen Zustand, des Getrennt seins von Gott. Sabine hat in ihrer letzten Predigt in diesem Zusammenhang von „Zielverfehlung“ gesprochen. Gott hat einen Plan und ein Ziel für unser Leben. Dieses Ziel lässt sich nur in Verbindung mit ihm verwirklichen. Alles andere ist Zielverfehlung. Ist Sünde.


Das Problem an der Sünde ist: Sie ist tödlich. Im wahrsten und im umfassendsten Sinn des Wortes. Nicht nur für unseren Körper, sondern für unser ganzes Sein. Für unsere Seele, genauso wie für unseren Geist.

Jedem ist bewusst: Unser Körper ist der Vergänglichkeit und dem Tod preisgegeben. Die Bibel spricht aber auch von dem „zweiten“, oder „ewigen“ Tod, der auf alle wartet, die die ausgestreckte Hand Gottes nicht ergreifen. Dieser, für die Ewigkeit bestimmte Teil in uns, kommt nicht automatisch zurück zu Gott. Deshalb ist Gott diesen Weg der Geschichte mit uns Menschen gegangen. Deshalb wurde die Bibel geschrieben, damit wir den Weg, das Werben Gottes um uns erkennen können. Damit wir seine Liebe erfahren und darauf reagieren können.


Die Geschichte des Werbens Gottes um uns hat immer damit zu tun, dass er einzelne Menschen (aber auch ganze Gruppen) auserwählt. An diesen Auserwählten zeigt er exemplarisch, wie er sich unser Leben gedacht hat, bzw. wie wir auf ihn reagieren- und so wieder in seine Gemeinschaft zurückkehren können.


Einer der ersten Auserwählten war Noah. Er lebte in einer Zeit, in der die Bosheit der Menschen einen echten Höhepunkt erlebt hatte. Gott hat lange zugesehen und viel Geduld mit den Menschen gezeigt. Aber irgendwann war das Maß voll.


Von Noah heißt es: Noah war ein rechtschaffener Mensch – ganz im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen. Er ging seinen Weg mit Gott und hörte auf ihn. (1. Mo 6,10) Noah und seine Familie waren die einzigen, die die Sintflut überlebt haben. Mit ihm und seinen Nachkommen schenkte Gott einen Neustart.

Aber wie heißt es so schön: Gott hat keine Enkelkinder. Bereits die nächsten Generationen hatten nicht mehr die enge vertraute Beziehung mit Gott, wie Noah sie hatte. Das Herz des Menschen war nach wie vor nicht gut.


Eine der nächsten großen Erwählten Gottes war Abraham. Gott führte ihn in ein Land (das heutige Israel), das er ihm und seinen Nachkommen als Besitz geben wollte. Er gab ihm auch die Verheißung, dass er viele Nachkommen haben werde. Allerdings stellte er den Glauben von Abraham auf eine harte Probe: Abraham und seine Frau wurden sehr alt, bevor sie ihren ersten Sohn Isaak bekamen. Und als Isaak dann endlich geboren war, forderte Gott Abraham heraus, diesen verheißenen Sohn zu opfern. Selbst dazu wäre Abraham bereit gewesen, weil er Gott vertraute. Das zeigt, wie eng Abraham mit Gott verbunden war und dieser Glaube Abrahams wird auch noch im NT gewürdigt.


Abraham, Issak und dessen Sohn Jakob werden die Erzväter Israels genannt. Jakob, der später den Namen Israel erhielt, hatte 12 Söhne mit 4 Frauen. Aus diesen wurden später die 12 Stämme Israels.

Einer der 12 Söhne (Josef) war ebenfalls von Gott auserwählt. Er wurde von seinen Brüdern gehasst, weil er ein kleiner Angeber war. Das ging so weit, dass ihn seine Brüder als Sklaven nach Ägypten verkauften. Später jedoch sorgte er, trotz zunächst sehr widriger Lebensumstände dafür, dass sein Vater und seine Brüder samt deren Familien und darüber hinaus ganz Ägypten eine riesige Hungersnot überstanden.


Etwa 400 Jahre lebten die Nachkommen Jakobs in Ägypten und wurden dort zu einem großen Volk. Allerdings wurden sie im Laufe der Zeit von den Ägyptern versklavt. Schließlich wurden die Israeliten so stark unterdrückt, dass sie zu ihrem Gott um Hilfe schrien. Ich spreche hier bewusst vom „Gott Israels“, auch wenn es der gleiche Gott ist, den wir als Christen heute anbeten.


Bis zur Zeit Abrahams ist in der Bibel von keinem anderen Gott die Rede. Sondern es ist immer klar, es geht um den Einen, den Schöpfer aller Dinge. In Ägypten kannten die Menschen diesen Gott aber nicht, sondern verehrten andere Götter. Wir wissen heute, dass sich die Ägyptischen Pharaonen selbst als Götter verehren ließen.

Ab dieser Zeit kommt auch in der biblischen Erzählung immer mehr die Sichtweise durch, dass jedes Volk seinen eigenen Gott hat. Das Verständnis war, dass wenn z.B. das Volk A gegen das Volk B einen Krieg gewonnen hat, dann führten die Menschen das darauf zurück, dass der Gott des Volkes A dem Gott von Volk B überlegen war.


Als (unser) Gott (JHWH) sah, wie schlecht es „seinem“ Volk ging, erwählte er wieder einen Menschen: Mose.

Unter Mose erlangte das Volk Israel nicht nur ihre Freiheit zurück und wurde durch die Wüste an die Grenzen des Landes geführt, dass Gott bereits Abraham versprochen hatte, es erhielt vor allem „das Gesetz“. Die 10 Gebote, die ja bis heute das Herzstück unserer Ethik darstellen, sind nur der innerste Kern der „Thora“. Im zweiten bis fünften Buch der Bibel gibt es sehr viele Regeln, Gebote, Verbote und Vorschriften, die von den Israeliten einzuhalten waren.


Dort wird auch der Opferkult genau geregelt, welche Tiere wann, wie und warum geopfert werden müssen um die Kluft der Sünde zu überwinden. Denn eines ist ganz klar: Gottes Heiligkeit und Sünde passen nicht zueinander. Dass Gott einfach so und großzügig über unsere Sünde hinwegsieht geht einfach nicht. Dazu ist er zu gerecht und eben heilig. Der einzige Weg, wie Menschen wieder zurück zu Gott kommen können, ist dass sie selber „heilig“ werden. Der theoretische Weg wäre der, alle Gebote und Vorschriften einzuhalten. Die ganze Thora. In der Praxis hat das kein Mensch bis Jesus geschafft. Deshalb ist der einzige Weg der, der Sünde ihren „Lohn“ zu geben: Tod.

Deshalb musste im AT immer ein Tier sterben, um mit Gott versöhnt zu werden.

Später, im NT werden wir sehen, dass Jesus uns mit seinem Blut die Möglichkeit erkauft hat, diese Versöhnung mit Gott ein- für allemal zu bekommen, wenn wir das, was Jesus für uns getan hat, im Glauben annehmen.


Der Nachfolger von Mose, Josua führte die Israeliten dann nach 40-jähriger Wüstenwanderung tatsächlich ins gelobte Land.

Dort angekommen gibt es dann eine regelmäßige Berg- und Talfahrt.

So lange die Israeliten in Gottes Willen lebten, ging es ihnen gut. Sie waren gesund, erfolgreich und lebten in Frieden.

Sobald sie Gott aber den Rücken kehrten, gab es Missernten, Probleme und Krieg. So lange bis sich die Israeliten wieder Gott zuwandten, ihre Schuld einsahen, umkehrten und Gott ihr Schreien erhörte.

Dann erwählte Gott einen starken Anführer (Richter), der ihre Feinde in die Flucht schlug und meist dafür sorgte, dass das Volk wieder ganz Gott vertraute.

Sobald die Menschen satt und zufrieden waren, wendeten sie sich wieder von Gott ab. (Kommt euch das irgendwie bekannt vor?)


Später wollten die Israeliten, so wie ihre Nachbarvölker auch, einen König haben. Aber auch das änderte nichts an dieser „Achterbahn“. Es gab Könige, die nahe am Herzen Gottes waren und deshalb ging es auch dem Volk gut. David war so ein König nach dem Herzen Gottes. Er war nicht perfekt, tat sogar schlimme Dinge, aber selbst in seinem Scheitern suchte er die Nähe Gottes und lieferte sich immer wieder ihm aus.

David war nicht nur ein großer Kämpfer und starker Leiter, er war darüber hinaus auch ein Prophet und ein Lobpreiser, der uns sehr berührende Einblicke in sein Herz gibt. Sehr viele der 150 Psalmen stammen von ihm.


Gott gab David ein großartiges Versprechen: „Es wird immer einer deiner Nachkommen auf dem Königsthron sitzen.“ Später gab es Prophetien, dass dieser Nachkomme Davids ein gerechter König sein wird und dass dessen Herrschaft nie enden werde. Dieser werde der Auserwählte der Auserwählten sein und wie ein Hirte seine Schafe sammeln, damit sie in Frieden leben können.


Davids Sohn und unmittelbarer Nachfolger Salomo baute schließlich den ersten Tempel für Gott in Jerusalem. Von der Zeit Moses bis zu Salomon „wohnte“ Gott in der „Stiftshütte“. Obwohl Salomon, der als sehr weise galt, bewusst war, dass selbst der größte und schönste Tempel für Gott zu klein ist, errichtete er ein Haus für Gott, dass seines Gleichen suchte in der damaligen Zeit.

Salomo begann seine Regentschaft sehr im Sinne Gottes. Leider führten seine vielen Frauen dazu, dass er im Laufe seines Lebens Gott immer untreuer wurde und auch andere Götter verehrte. Kurz nach seinem Tod zerfiel das Königreich in zwei Teile. Mit beiden Königreichen ging es mehrheitlich bergab. Nur zwischendurch gab es wieder Könige, die auf den Gott ihrer Vorfahren vertrauten und es mit dem ganzen Volk bergauf ging.

Diese Wellenbewegung ging so lange nach unten bis beide Reiche schließlich untergingen. Das Nordreich (Israel) wurde gänzlich ausgelöscht. Das Südreich (Juda) konnte nach 70-jähriger babylonischer Gefangenschaft wieder etabliert werden.

In den Büchern Esra und Nehemia wird vom Wiederaufbau des Tempels und Jerusalems berichtet.


Damit endet der AT Bericht. Aber wir spüren schon: Das war noch nicht alles. Da kommt noch was.

Die Juden warten bis heute auf den „Messias“, den einen, von Gott erwählten, der diese Kluft der Sünde und des Todes, die zwischen Gott und uns Menschen da ist, überbrückt. Dieser Auserwählte, der dafür sorgt, dass die Türen des Paradieses für uns wieder aufgehen und wir, so wie es unsere ureigenste Bestimmung ist, in der liebenden heilenden und heiligen Gegenwart Gottes leben können.


Aber lange Zeit war dann Sendepause. 400 Jahre vergehen zwischen den letzten geschichtlichen Ereignissen, die um AT berichtet werden und der Geburt Jesu. Es war eine Zeit, in der die Erwartung immer weiter gestiegen ist, dass Gott diesen einen auserwählt, der all das, was Gott zuvor verheißen hat, zur Erfüllung bringt.


Gal 4,4: Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn

Jesus hat selber am Anfang seines Dienstes gesagt: (Mk 1,15) Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!


Dieser lange vor seiner Zeit angekündigte Auserwählte ist Gottes Sohn, der den Himmel (das ewige Paradies) verlassen hat, um ganz Mensch zu werden. Die ersten vier Bücher im NT (Evangelien) berichten von ihm aus unterschiedlichen Perspektiven. Es ist die gleiche Geschichte, von 4 unterschiedlichen Menschen berichtet, die aber einhellig zum gleichen Ergebnis kommen: Dieser Jesus ist der von Gott Auserwählte. Er ist „The Chosen“. Er ist der König, der zurecht auf dem Thron Davids sitzt und sein Reich des Friedens baut.

Bereits durch sein Leben hat er uns die Liebe des Vaters im Himmel gezeigt. Wenn wir ihn ansehen, bekommen wir einen Vorgeschmack auf das Leben, das Gott für uns vorgesehen hatte, als er uns schuf.

Es waren nicht nur seine erstaunlichen Wunder, die er vollbracht hat, die vielen Heilungen, die Vermehrung von Broten, Fischen und Wein, sondern vor allem auch die bedingungslose Liebe und die Hingabe an uns Menschen, die ihn als den Auserwählten auszeichneten.


Aber das, was ihn für uns zum Retter gemacht hat, war eben sein Tod am Kreuz. Dort wo er alle unsere Schuld auf sich geladen hat, wo er die Konsequenz unserer Sünde trug und dadurch den Weg frei gemacht hat, damit wir wieder in den Genuss der Gemeinschaft mit Gott kommen können.

Wenn Gott einen Menschen ansieht, dann sieht er ins Herz. Weil er alles sieht, sieht er natürlich auch die Sünde, die in diesem Herzen ist. Und weil er selber so rein und heilig ist, passt dieses sündige Herz nicht zu ihm. Wir versuchen immer unsere Schuld zu verstecken und uns von unserer besten Seite zu präsentieren. Wir übermalen unsere dunklen Flecken. Aber vor Gott funktioniert das nicht. Er kann hinter unsere Fassade schauen.

Wenn wir Jesus vertrauen und ihm die Herrschaft über unser Herz überlassen, dann werden die sündigen Flecken nicht übermalt, sondern wir bekommen ein ganz neues Herz. Wenn Gott uns dann ansieht, dann sieht er nicht mehr das alte, sondern unser neues, reines Herz. Er sieht Jesus in uns. Allein diese Tatsache ermöglicht uns, wieder in die Gemeinschaft mit Gott zu kommen. Es öffnet uns die Tür ins Paradies.


Jesus hat durch seinen Tod nicht nur die Frage unserer Schuld gelöst, er hat durch seine Auferstehung auch die Endgültigkeit des Todes beendet. Weil er lebt, dürfen auch wir mit ihm leben. Unser Körper ist zwar nach wie vor der Vergänglichkeit preisgegeben, aber unsere Seele und unser Geist dürfen und werden in Ewigkeit bei und mit Gott leben, wenn wir ihm unser ganzes Vertrauen schenken.


Wenn du anfängst in der Bibel zu lesen, dann fang im NT mit den Evangelien an. Wenn du Jesus als den Auserwählten erkennst und ihm dein Leben anvertraust, dann wirst du immer mehr auch die größere Geschichte verstehen, die Gott uns in der Bibel mitteilt.


Das Buch nach den Evangelien (die Apostelgeschichte) beschreibt was passiert ist, nachdem Jesus in den Himmel zurückgekehrt ist. Dann ist, wie wir letzte Woche gehört haben der Heilige Geist auf (in) die Jünger gekommen, damit sie (wir) diesen Dienst der Versöhnung zwischen Gott und den Menschen fortführen (können). Dieser Dienst ist Auftrag und Freude gleichzeitig. Die Apostelgeschichte wird, wenn man so will bis heute, durch dich und mich weitergeschrieben.


Dann gibt es im NT noch eine Reihe von Briefen, die uns dabei helfen, dieses neue Leben, das wir durch Jesus in der Gemeinschaft mit Gott bekommen haben, praktisch einzuüben. Es ist leider nicht so, dass wir ab dem Zeitpunkt, wo wir dieses neue Herz von Gott geschenkt bekommen, perfekt, oder sündlos wären. Aber wir sind der Sünde und den Angriffen und Versuchungen des Teufels nicht mehr schutzlos ausgeliefert. Wie wir erfolgreich kämpfen können wird uns ebenfalls in diesen Briefen gezeigt.


Im letzten Buch der Bibel, der „Offenbarung“ dürfen wir einen sehr bildhaften Blick in den Himmel werfen. Dort wird unter anderem beschrieben, was in den letzten Tagen passieren wird:

Der Feind Gottes wird sich gegen die Kinder Gottes erheben und versuchen uns von unserem Weg abzubringen. Aber es wird ihm nicht gelingen. Wir dürfen jetzt schon wissen, dass Jesus am Ende der Sieger sein wird und alle seine Feinde, auch der Tod werden vernichtet werden.

Es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde geben. Gott selbst wird mitten unter uns Menschen wohnen, so wie es am Anfang im Paradies war. Nur wird dieses Paradies nicht mehr wie am Anfang als Garten beschrieben, sondern als Stadt, in der die Herrlichkeit Gottes absolut präsent ist.

Es wird keinen Schmerz, keinen Krieg, keine Krankheit und kein Unglück mehr geben. Nur noch Freude und Gottes Liebe.


Ich möchte dich ermutigen, die Bibel zu lesen. Bitte Gott, dass er dir seine Geschichte mit dir ganz persönlich zeigt und dadurch dein Herz mit seinem Plan, mit seiner Freude, mit seiner Liebe und vor allem mit Jesus dem Auserwählten gefüllt wird.


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