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  • Sabine Köttritsch

Reich Gottes

Aktualisiert: 28. Juni 2023


„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit“

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Oft erkennt man auf den ersten Blick noch nicht, was sich z. B. unter etwas verborgen hält. Es braucht mehrere Teile des Ganzen. Zuerst erahnt man etwas und mit der Zeit, mit jedem Teilchen, wird klarer, um was es geht oder welches Bild entstehen wird.

So geht es mir mit dem Thema „Reich Gottes“.

Aber bevor ich dazu mit euch ein paar Gedanken teile, möchte ich euch folgendes fragen: „Wozu ist Jesus auf die Erde gekommen?“


…..


Und immer wieder erweitert er unsere Sicht von ihm, oder?

Vielleicht kommt für euch persönlich heute ein neuer Aspekt dazu. Mir ist es jedenfalls so ergangen.

Und noch eine 2. Frage: Warum folgst du Jesus nach?


…..


Du ganz persönlich bist einer der Gründe, warum Jesus gekommen ist: Um dich von der Sklaverei der Sünde und vom ewigen Getrenntsein von Gott freizukaufen. Das Kreuz ist das Symbol dafür: Grausames Folterinstrument und gleichzeitig das Zeichen Gottes unendlicher Liebe zu jedem einzelnen Menschen, der je gelebt hat!


Die Evangelien erzählen aber eine Geschichte, die weit darüber hinausgeht! Sie erzählen von einer Sache, die durch die Verführung der Menschen, ohne Gott leben zu wollen, ernsthaft gefährdet war, die aber durch den Tod von Jesus wiederhergestellt wurde: Nämlich GOTTES REICH oder die KÖNIGSHERRSCHAFT GOTTES!


Gott schuf sich mit Himmel und Erde quasi einen Tempel, in dem er wohnte und setzte den Menschen als sein Ebenbild hinein. Sie sollten königlich und dienend über die Schöpfung herrschen und dadurch seine Kreativität widerspiegeln und alles zusammen sollte dem Lob Gottes dienen. Die Schöpfung quasi als Tempel, wo dauernd Gott gelobt wird und wo in Liebe mit allem umgegangen wird.

Dadurch, dass die Menschen wie Gott sein wollten, bekam der Tod Macht über sie. Wenn Gott das Leben ist, dann hat der Tod keinen Platz dort und folglich die Menschen auch nicht mehr. Logisch. Sie müssen das Paradies verlassen.


Ihre DNA mit der Ebenbildlichkeit Gottes tragen sie aber schon noch in sich und auch den Auftrag, über die Schöpfung zu herrschen, haben sie nicht vergessen. Jedoch geschieht das nun nicht mehr so, wie Gott sich das vorgestellt hat.


Es ist durch den Feind Gottes, unter dessen Einfluss die Menschen nun stehen, pervertiert worden. Unterdrückung, Ausbeutung und Ungerechtigkeit sind leider oft die Merkmale jener, die an der Macht sind und Gott und sein Wort nicht mehr respektieren.


Die Bibel und ganz besonders die Evangelien erzählen uns aber, wie Gott Schritt für Schritt sein Königreich wieder etabliert.


Zuerst sucht er sich einen Mann aus – Abraham – aus dem zweitens ein erwähltes Volk hervorkommen wird, das so leben soll, dass es Gott wieder richtig repräsentiert und so über die Welt herrscht, wie er es eigentlich geplant hatte. Es ist ein total unbedeutendes Volk, damit sie sich ja nichts auf sich selber einbilden können!

Ich finde das so arg, dass der Herr, dem eigentlich die Schöpfung gehört, sich dort nicht aufhalten kann, weil er so heilig und sie so sündig ist.


Aus lauter Gnade zwängt er sich in die Bundeslade und zieht mit ihnen herum. Er, dem eigentlich alles gehört!


Er ist bei ihnen in der Stiftshütte, während sie ins gelobte Land ziehen, und später dann im Tempel, den König Salomon baute. Doch Israel kommt dem Auftrag Gottes, in seinem Sinn und mit ihm zu leben und zu regieren, nicht nach. Im Gegenteil – andere Götter faszinieren sie viel mehr. Wegen ganz viel Götzendienst überlässt der Herr Israel sich selbst. Israel wird in Gefangenschaft weggeführt und der Tempel wird zerstört.

Sie werden nach 400 (!) Jahren dann freigelassen und dürfen den Tempel wieder aufbauen, aber Gott wohnt dort nicht mehr. Die Zeit des 2. Tempels ist geprägt von dem Gefühl, dass Gott weggegangen und nicht zurückgekehrt ist.


Für die frommen Menschen damals war das fürchterlich und auch die Pragmatiker wussten: Wenn JHWH nicht wieder zurückkommt, hört auch die Fremdherrschaft über Israel nicht auf.


Genau so ist es: Wo Gott nicht ist, herrscht jemand anderer, der dich gefangen hält – du kannst einfach nicht in Fülle und frei leben.


Aber Gott will seine Herrschaft wieder aufrichten und lässt durch die Propheten im AT ausrichten, dass er einen Befreier schicken wird. Wir Menschen können uns aber die Sachen nur so weit vorstellen, wie wir auch schon ganz praktisch Erfahrungen gemacht haben. Das heißt, der Befreier war in ihrer Vorstellung ziemlich sicher jemand, der militärisch eingreift.


Und als die Zeit erfüllt war, erscheint Jesus auf der Bildfläche! Johannes beschreibt es so:

Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Das Wort wurde Fleisch und zeltete unter uns. Das hebräische Wort shakan bedeutet „wohnen“ oder „bleiben“.


Gott ist wieder da!!! Er wohnt wieder auf der Erde. Das Verlassensein ist vorbei!!!


Und Gott in der Gestalt von Jesus Christus ist zu einem bestimmten Zweck gekommen, nämlich Gottes Reich und seine Gerechtigkeit wie im Himmel so auch auf Erden wieder aufzurichten.

Das, was eigentlich die Aufgabe von unterschiedlichsten Menschen und des Volkes Israel gewesen wäre, die es alle verbockt hatten, das macht jetzt Gott selber.


Jesus demonstriert während seiner drei Jahre, in denen er aktiv war, wie das Reich Gottes funktioniert und was da drin wirklich zählt. Er demonstriert die Liebe des Vaters, er stellt die Welt auf den Kopf und stößt die Religiösen vor den Kopf - er spricht andauernd vom Reich Gottes, welches nahe herbeigekommen ist.

Das, was er da tut und sagt, ist so anders als das, was die Menschheit in ihrem kollektiven Gedächtnis bisher gespeichert hat, dass er auf viel Unverständnis stößt. Immerhin funktionierte damals und heute die Welt einfach anders!


Aber seine Taten beweisen, dass es wahr sein muss, was er über Gott und sein Königreich erzählt.

Im Neuen Testament erscheint der Begriff βασιλεία τοῦ Θεοῦ (basileia tou theou, Reich Gottes) an 122 Stellen, davon allein 99 mal in den ersten drei Evangelien und einmal im Johannesevangelium (Johannes 3,3.5). Im Matthäusevangelium wird er häufig ersetzt durch das gleichbedeutende βασιλεία τῶν ουρανῶν (basileia ton ouranon ‚Reich der Himmel‘').


Das griechische Wort (basiléia) meint tatsächlich ein Königreich, eine Königsherrschaft oder ein Königtum. Davon abgeleitet ist ein Verb, das mit herrschen, regieren oder König sein übersetzt werden kann. Damit wird deutlich, dass der Hauptgedanke des Reiches Gottes Regierung und Herrschaft ist und nicht unbedingt ein Reich auf einem bestimmten Gebiet.


In Jesaja 52, 7 steht: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der frohe Botschaft bringt, der Frieden verkündigt, der Botschaft des Guten bringt, der Rettung verkündigt, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht als König!


Gott ist der Herrscher. Gott ist der Regent. Gott regiert über die Nationen; Gott hat sich auf den Thron seiner Heiligkeit gesetzt (Psalm 47,9). Im Neuen Testament lesen wir zum Beispiel im Buch der Offenbarung: „Wir danken dir, Herr, Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war, dass du deine große Macht angenommen und die Herrschaft angetreten hast! (Offenbarung 11,17).


Es geht im Reich Gottes darum, dass Gott herrscht und regiert.


Und weil das so ist, konfrontiert es automatisch alle Reiche der Welt!


Jesus selbst war das leibhaftige Reich Gottes und musste daher aus Sicht der weltlichen Herrscher und der dämonischen Mächte weg weil sie diesen Anspruch nicht aushielten! Er war der absolute Konkurrent für die Pharisäer, für die Römer und vor allem für die Mächte der Finsternis.


Aber er wusste auch: Die Reiche dieser Welt kann man nicht mit ihren Waffen schlagen. Von daher war er auch eine Enttäuschung für diejenigen, die dachten, er würde Israel militärisch befreien und so Gottes Reich bringen. Deswegen funktioniert missionieren mit Waffengewalt wie bei den Kreuzzügen sicher nicht!

Dass das Reich Gottes wirklich anders ist, beweist es darin, dass es mit dem leiblichen Tod seines Königs beginnt. Jesus selbst sagt, dass das Samenkorn in die Erde fallen und sterben muss, aber dann viel gute Frucht hervorkommt.


Jesus steigt zu den Toten hinunter und verkündigt ihnen, dass Gottes Reich angefangen hat, dann erscheint er den Jüngern, redet mit ihnen über Gottes Reich und dann kehrt er in den Himmel zurück und: Setzt sich auf den Thron. In diesem Moment begann seine Herrschaft für immer und ewig im Himmel und auf der Erde!!!! Der Teufel wusste ab diesem Zeitpunkt, dass er verloren hatte und Gottes Reich, so wie im Paradies gedacht, wieder wirksam werden konnte!


Und Jesus fordert uns alle auf, ZUERST nach diesem Reich und seiner Gerechtigkeit zu trachten.

Trachten leitet sich vom lateinischen Verb tractare → „herumzerren, bearbeiten, behandeln“ ab. Trachten bedeutet, bemüht sein, etwas Bestimmtes zu erreichen, zu erlangen. Da sind die Gedanken fast nur bei einer bestimmten Sache.


Wenn du nach diesem Reich trachtest, dann sollte dir bewusst sein, wonach du dich da ausstreckst. Ein paar Gedanken dazu:


• Es ist ein Reich mit absolutem Herrschaftsanspruch! Deshalb gibt es viel Widerstand.

• Es hat so klein angefangen, dass Jesus es mit einem Senfkorn verglichen hat und wird immer größer. Wenn die Verfolgung der Jünger Jesu am heftigsten war, ist dieses Reich am schnellsten gewachsen. So anders ist das!

• In diesem Reich ist nichts unmöglich!

• In diesem Reich gibt es keine Gewalt. Kannst du dir vorstellen, dass direkt bei dir die Gewalt (verbal oder körperlich) endet, weil du dich absichtlich nicht wehrst? Das ist höchste Vollendung in meinen Augen!

• Man zahlt seinen Feinden nichts mit gleichen Waffen heim sondern liebt und segnet sie.

• Die, die Verantwortung tragen, schaffen nicht an sondern dienen den anderen.

• Wenn jemand, der mir gegenüber in einer Machtposition ist, von mir etwas verlangt, soll ich mehr als das Verlangte tun. (Die 2. Meile mitgehen). Die römischen Besatzer hatten nämlich das Recht, jedem, der gerade in der Nähe war, etwas zum Tragen zu geben und die Person musste das eine römische Meile lang tun, egal, was er selber gerade gemacht hat. Und Jesus sagt, wir sollen das gleich doppelt so weit tragen.

• Wenn jemand etwas braucht, bekommt er von demjenigen, den er darum bittet, mehr als das, worum er bittet. Du brauchst ein Hemd? Da, du kannst die Jacke auch noch haben!

• Vergebung ist hier ein Lebensstil. Jemandem etwas nachtragen, schmollen oder gar heimzahlen gibt es nicht. Deshalb herrscht hier Freiheit!

• In diesem Reich achtet man den anderen. Man achtet ihn sogar mehr als sich selbst in dem Moment, wo er oder sie wirklich etwas braucht oder wo die Person eine komplett andere Meinung hat usw. Die Person wird mit Gottes Augen der Liebe gesehen und auch so behandelt.

• Das Reich Gottes ist unendlich kostbar. Jesus vergleicht es mit einer Perle. Eine Perle entsteht durch Irritation durch ein Sandkorn im weichen Muschelfleisch. Die Muschel umwickelt das Sandkorn mit Perlmutt. Das Reich Gottes ist deswegen so kostbar und schön, weil Jesus gelitten hat und gestorben ist. Gott hat diese Tat mit seiner Herrlichkeit umwickelt, deshalb können wir gerade deshalb in dem grauslichen Tod am Kreuz Gottes Herrlichkeit erkennen. Das ist so schräg.

• Dazu möchte ich noch etwas ausführen, das mir bewusst geworden ist:

Jeder kennt wahrscheinlich mindestens eine hingegebene gläubige Person, die trotz Gebets der Gemeinde, trotz dem Festhalten an Jesus und dem Glauben, trotz der Bereitschaft, alles zu bekennen und zu bereinigen, das womöglich krank machen könnte usw., z. B. an Krebs gestorben ist.

Es kann durchaus sein, dass das Leiden der Nachfolger von Jesus Teil der Mittel ist, wodurch Gott sein Reich ausbreitet. Das hat nichts mit der Erlösung durch Jesus zu tun, gell. Das ist mit seinem Tod ein für alle Mal erledigt worden.

Der Herr hat in seiner großen Liebe zu den Verlorenen zugelassen und lässt es noch immer zu, dass Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden und sterben, genauso wie sie eine Krankheit tötet. All das dient einem größeren Plan.

• Jesus sagt uns in der Bergpredigt, dass auch wir Anteil an den Leiden von ihm haben werden und dass wir uns freuen sollen, wenn wir wegen ihm verfolgt werden. Dafür wartet im Himmel eine Belohnung auf uns.

• Das Königreich Gottes ist ein Reich der Liebe und wir sollen diese Liebe hier weitergeben.

• Es herrschen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.

• Aus dem wenigen, das wir zu geben haben, macht Gott viel, viel mehr.

• Die Traurigen werden getröstet und die Tränen werden abgetrocknet.

• Der Tod hat seine Macht verloren, wir dürfen ewig leben.

• Uvm.


In jedem einzelnen Punkt, der uns Menschen angeht, hab ich schon voll versagt! Aus eigener Kraft schaffe ich das nicht, aber in mir lebt ein starker Mann – nämlich Jesus. Und ich spüre in letzter Zeit, dass da etwas wächst in mir – so wie das Senfkorn, aus dem ein großer Baum wird.


Wenn Jesus sagt, wir sollen nach diesem Reich und seiner Gerechtigkeit trachten, dann geht es darum, worauf wir unseren Fokus richten und wer in unserem Leben wirklich regiert. Wir sollen nicht die Sorgen ums tägliche Leben, was wir essen und anziehen werden, im Fokus haben, sondern dass wir die Prinzipien seines Reiches mit Hilfe des Heiligen Geistes leben. Und dann kann es schon sein, dass jemand in meine Freizeitplanung platzt und sie zunichte macht, weil er oder sie gerade möchte, dass ich die 2. Meile mitgehe, wie auch immer das dann ausschaut. Oder dass mir jemand das Leben wirklich schwer macht oder mich schädigen möchte. Meine Gedanken fokussieren dann dieses Problem. Jesus sagt aber, dass ich mir eben keine Sorgen machen, sondern meine Aufmerksamkeit auf sein Königreich richten und ihm gemäß leben soll.


Und dann passiert etwas: Alles, wirklich alles, was ich zum Leben brauche, wird mir gegeben werden. Das ist eine Zusicherung und eine Tatsache. Wir haben das unser ganzes Leben erlebt. Ich habe z. B. die Belohnung von zwei Monatsgehältern zum 25. Dienstjubiläum überraschend zwei Jahre früher bekommen. Ausgerechnet zu einer Zeit, als wir ein neues Auto brauchten und kein Geld dafür hatten. Für Gott ist das klar und selbstverständlich, dass er seine Kinder versorgt.


Wenn wir das beherzigen, dann sind wir nicht nur errettet und wissen, dass wir die Ewigkeit im Himmel verbringen werden. Das an sich ist wunderbar, keine Frage!


Aber der Herr hat mehr für uns! Wir sind befreit und erlöst worden, damit wir unseren Beitrag leisten können und das Königreich schon auf der Erde sichtbar wird. Hier schon, nicht erst wenn wir gestorben sind.

So erfüllt sich das, was Jesus in Apostelgeschichte 1, 8 sagt: Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.


Das ist gefährlich herrlich 😊.




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