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Der Vater aller Vaterschaft

  • Peter Köttritsch
  • vor 3 Tagen
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 1 Tag

 

Man sagt: Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr!

Das kann ich nur zur Hälfte bestätigen. (Ich meine nicht die erste Hälfte dieses Sprichworts 😊)

 

Meine Kinder sind jetzt schon selber erwachsen und meine Söhne selber Väter. Vater zu sein war für mich immer eine Aufgabe, die mich mit Stolz und großer Freude erfüllt hat. Von der Geburt unseres ersten Kindes bis heute.

Natürlich hat es Zeiten gegeben, in denen ich die Kinder auf den Mond hätte schießen können. Wenn sie z.B. im Auto auf der Rückbank zu streiten begonnen haben. Oder wenn sie etwas kaputt gemacht haben.

Und natürlich ist mir irgendwann als Jungvater klar geworden, dass sich viele Dinge in unserem Alltag geändert haben, seit die Kinder da waren. Dass wir beide nicht mehr uneingeschränkt über unsere Zeit, Geld und sonstige Ressourcen verfügen können. Unsere Pläne müssen wir mit den Bedürfnissen unserer Kinder in Einklang bringen, sonst gibt es sehr lautstarken Protest.

Das gilt nicht nur für die Freizeitaktivitäten. Eine Radtour zu zweit ist wesentlich unkomplizierter möglich als zu fünft. Auch im Berufsleben und im Gemeindeleben gibt es einschneidende Änderungen. Zu zweit zum Anbetungsabend fahren geht eine Zeitlang nicht mehr so einfach. Alle alleinerziehenden Elternteile, die all diese Herausforderungen alleine stemmen müssen sind da wirklich sehr zu bewundern.

 

Vater zu sein ist wunderschön, und gleichzeitig eine riesengroße Herausforderung. Ich glaube, den wenigsten Vätern ist bewusst, wie groß die Verantwortung ist, die sie tragen. Väter geben nämlich ihren Kindern (nicht nur ihren Söhnen) Identität.

Wer bin ich? Das ist eine der wichtigsten Fragen, die sich ein Mensch, vor allem in jungen Jahren, stellt. Ohne eine befriedigende Antwort auf diese Frage zu finden, kann das Leben nicht wirklich gelingen.

 

Ich habe mir als Vorbereitung für diese Predigt eine Folge der ERF-Serie „Mensch-Gott“ angesehen. https://www.youtube.com/watch?v=hgC98a5tCdE

Zu Gast ist ein junger Mann, dessen Vater die Familie verlassen hat, als er 8 Jahre alt war. Ab da hat er ihn nur sporadisch an den Wochenenden gesehen. Als er 13 war, hat sein Vater eine vernichtende Aussage über ihn getroffen: „Aus dir wird nie etwas werden!“

Er sagt selber, dass seinem Vater die Tragweite dieses Satzes bestimmt nicht bewusst war. Aber trotzdem hat ihm dieser Satz eine „Identität“ gegeben, gegen die er mit all seiner Kraft angekämpft hat. Er wollte von da an aller Welt (und vor allem seinem Vater) beweisen, dass diese Aussage nicht stimmt. Einem Vater, der eigentlich gar nicht mehr da war. Weil er ab diesem Zeitpunkt die Beziehung zu seinem Vater abgebrochen hatte.

 

Es sind interessanterweise die Sätze unserer Väter (weniger unserer Mütter), die diese tiefen Spuren in unseren Seelen hinterlassen.

Wie gesagt gilt diese Wahrheit nicht nur für die Söhne.

Wer von euch Frauen hat von euren Vätern oft „genug“ gehört, dass ihr schöne Prinzessinnen seid? Und zwar so oft und so überzeugend, dass ihr es in eurem Herzen geglaubt habt?

Wie oft, oder wie stark seid ihr Männer von euren Vätern in eurer Männlichkeit bestärkt worden?

Diese Fragen sollen keine Anklage an unsere Vatergeneration sein. Mein eigener Vater (er wäre gestern 80 geworden) war ein Nachkriegskind und musste ohne- bzw. mit einem Stiefvater aufwachsen. Er war alles andere als perfekt. Aber er hat sein Bestes gegeben, um mir und meinen Brüdern ein Vater zu sein. Ich bin ihm bis heute dankbar für das handwerkliche Geschick, das er mir beigebracht hat.

 

Aber aus all den Unzulänglichkeiten unserer Väter und den daraus resultierenden Verletzungen tragen wir alle eine Vaterwunde mit uns herum.

Viele von uns mussten damit aufwachsen, dass die vielleicht wichtigste Person in unserem Leben nicht immer ein Segen für uns war. Auch junge Väter mit hohen Idealen am Anfang verabschieden sich meist nach den ersten 5 bis 10 Jahren aus der Kindererziehung. Das soll wie gesagt kein Vorwurf sein. Sie haben selber kaum erlebt, was echte Vaterschaft ist.

Wie weh es uns tut, dass unser Vater sich zu wenig um uns gekümmert hat, merken wir manchmal erst, wenn wir erst einmal 30, 35 Jahre und älter sind. Wenn wir anfangen, die ersten Ernten unseres eigenen Lebens einzufahren.

 

Jesus musste auch bei einem irdischen Stiefvater aufwachsen. Josef taucht in der Geschichte des 12jährigen Jesus im Tempel das letzte Mal in der Bibel auf. Das lässt vermuten, dass er früh gestorben ist. Jedoch hat Jesus ganz offensichtlich als Kind schon gewusst, wer sein wirklicher Vater ist. »Habt ihr denn nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?« (Lukas 2,49), war seine Antwort, nachdem ihn seine Eltern verzweifelt gesucht hatten.

 

Jesus hat seinen Vater im Himmel gekannt. Bei seiner Taufe hat er dann noch einmal eine ultimative Bestätigung seiner Identität bekommen.

»Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich große Freude.« (Lukas 3,22)

Was für ein Unterschied zu: „Aus dir wird nie etwas werden!“

 

Für Jesus war sein Vater im Himmel mehr als ein Vaterersatz für den fehlenden irdischen Vater. „Vater“ (Abba) war für Jesus auch weit mehr als eine „Bezeichnung“, mit der er von Gott sprach. Es war vielmehr der Ausdruck einer tiefen innigen Beziehung, die er zu ihm gepflegt hat. Jesus hat ganz tief in seinem Herzen gewusst, wer dieser Vater im Himmel ist und wer er als dessen Sohn ist. Aus diesem „Wissen“ heraus hat er sein Leben und seinen Dienst gestaltet. Weil er den Vater wirklich gekannt hat, und weil er dadurch auch gewusst hat, wer er war, konnte er nicht nur von diesem Vater erzählen.

Aus dieser Identität heraus konnte er heilen, Menschen befreien, all die Wunder tun und die Menschen so lieben, wie wir es in den Evangelien lesen können.

 

Wenn du die besondere Beziehung zwischen Jesus und seinem Vater genauer betrachten möchtest, musst du das Johannesevangelium studieren. Es gibt kaum ein Kapitel, in dem Jesus darin nicht von seiner Beziehung zu seinem himmlischen Vater spricht.

Dort finden wir die wunderbaren Sätze wie:

·        Der Vater hat den Sohn lieb (3,35 u.a.)

·        Der Vater will solche Anbeter haben (4,23)

·        Damit alle erkennen, dass mich der Vater gesandt hat (5,36 u.a.)

·        Das ist der Wille meines Vaters (6,40)

·        Wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich (8,28 u.a.)

·        Ich und der Vater sind eins (10,30)

·        Niemand kommt zum Vater, außer durch mich (14,6) …

 

Unser ältester Sohn Lukas hat in seiner Studienzeit einen Ferialjob bei der Post gemacht. Sehr oft wurde er dabei von Kunden gefragt: „Von wem bist denn du?“ (Also nicht „Wer…,“ sondern „Von wem…?“) Schon eine interessante Frage!

 

Wessen Kind bist du?

Jesus hat seinen ungläubigen Zeitgenossen vorgehalten: Ihr seid Kinder des Teufels. Und deshalb tut ihr bereitwillig das, was euer Vater wünscht. (Johannes 8,44)

Eine geistliche Tatsache ist, dass, wenn ich mich nicht Gott unterstelle und nicht bereit bin, ihm zu gehorchen, mich der Feind für seine Ziele und Zwecke missbrauchen wird.

Oder anders gesagt: Wenn ich meine Identität als Kind Gottes nicht annehme und gemäß dieser Identität lebe, dann wird eben meine nicht-göttliche Identität mein Leben bestimmen. Überall dort, wo kein Licht scheint, bleibt Finsternis.

 

Aber wenn wir Väter selber für uns unsere Identität in Gott gefunden haben, wenn der Vater im Himmel auch mein persönlicher Vater ist, dann habe ich ungleich bessere Chancen, auch meinen eigenen Kindern eine gute Identität mit auf ihren Weg zu geben. Das heißt nicht, dass wir dann automatisch zu perfekten Vätern werden, aber die Ausgangsposition für meine Kinder ist ungleich besser.

 

Wir können im Natürlichen Vaterschaft leben, aber auch im geistlichen Bereich. Paulus schreibt zum Beispiel, dass Timotheus wie ein Sohn für ihn geworden ist. Und er schreibt an die Gemeinde in Korinth: Denn ich wurde euer Vater in Christus Jesus, als ich euch als Erster die Botschaft Gottes verkündete. (1. Korinther 4,15)

 

Letzte Woche habe ich über die mütterliche Seite Gottes gepredigt. Und ich muss dazu noch ergänzen, wie sehr ich mich darüber freue, wenn ich sehe, wie sehr ihr Frauen in unserer Gemeinde diese mütterliche Seite Gottes sichtbar macht. Diesen Trost, den ihr spendet, und das ermutigende Aufhelfen, wenn z.B. jemand gefallen ist.

Auch die geistliche Nahrung (nicht nur Muttermilch), die wir von euch erhalten, ist Ausdruck davon, wie lebendig euer Glaube ist.

Und vor allem sehe ich auch die Schönheit, die von euch ausgeht. Eine Schönheit, die nicht nur die Räumlichkeiten hier „himmlisch“ machen. Sondern auch mit der ihr als Töchter Gottes diese Welt schöner und lebenswerter macht.

Herzlichen Dank, dass ihr unser aller Leben so bereichert!

 

Und genauso freue ich mich, wenn ich sehe, wenn wir Männer in unsere Identität als Männer Gottes kommen. Als Söhne des Allerhöchsten.

Als Männer, die nicht andere klein machen müssen, um sich selber groß und wichtig zu fühlen. Sondern als Männer, die ihre von Gott gegebene Kraft, Wildheit und Zielstrebigkeit einsetzen, um andere stark zu machen.

Männer, die Schwächere beschützen und gegen Unrecht und Unterdrückung aufstehen.

Männer, die ihre Frauen und ihre Kinder emporheben.

Wilde Männer, die leidenschaftlich dem König folgen und mit ihm Seite an Seite für das Königreich Gottes kämpfen.

All das sehe ich hier. Und all das sieht Jesus in dir. All das hat Gott in dein männliches Herz hineingelegt. Lass dir von niemandem diese Identität als Königssohn rauben!

 

Es kann sein, dass dein Herz dies alles noch nicht so ganz glauben kann. Dass deine Vaterwunde diese Identität noch überlagert. Aber heute ist der beste Tag dafür, die alten Lebenslügen, die dich von deiner wahren Bestimmung abhalten, auszuräumen.

Wir haben mit SOZO ein wunderbares Werkzeug, das uns dabei hilft, die Lebenslügen durch die Wahrheiten Gottes über dich zu ersetzen.

Wir haben verschiedenste Trafotreff Gruppen, in denen wir ehrlich voreinander sein können und uns gegenseitig ermutigen, unsere wahre Identität zu leben.

Und wir haben das Privileg, dass Jesus selbst Herr dieser Gemeinde ist, und er diese Gemeinde weiter nach seinen Plänen baut. Eine Gemeinde, in der wir den Vater aller Vaterschaft immer besser kennenlernen können, immer vertrauter mit „Papa Gott“ werden dürfen und so ihn immer besser auch nach außen widerspiegeln.

 

Ihm, dem König aller Könige, dem Herrn aller Herrn und dem Vater aller Vaterschaft gebührt aller Ruhm und Ehre! Ihm allein will ich danken!

 

 

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