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  • Bronwin Staple

Bei euch soll es anders sein!

Aktualisiert: 20. Juni 2023


Viele Bücher der Bibel haben inoffizielle Namen – so wird z.B. Jakobus „das Buch der Weisheit des Neuen Testaments“ genannt. Mein interner Name für Jakobus ist „oh oh!“...


Warum, lesen wir z.B. in Kapitel 3...


Jakobus 3

Über den richtigen Umgang mit Worten

Warnung vor Geschwätzigkeit

[...] Machen wir nicht alle immer wieder Fehler? Wem es freilich gelingt, nie ein verkehrtes Wort zu sagen, den kann man als vollkommen bezeichnen. Denn wer seine Zunge im Zaum hält, der kann auch seinen ganzen Körper beherrschen. So legen wir zum Beispiel den Pferden das Zaumzeug ins Maul. Damit beherrschen wir sie und können das ganze Tier lenken. [...]


Genauso ist es mit unserer Zunge. So klein sie auch ist, so groß ist ihre Wirkung! Ein kleiner Funke setzt einen ganzen Wald in Brand. Mit einem solchen Feuer lässt sich auch die Zunge vergleichen. Sie kann eine ganze Welt voller Ungerechtigkeit und Bosheit sein. Sie vergiftet uns und unser Leben, sie steckt unsere ganze Umgebung in Brand, und sie selbst ist vom Feuer der Hölle entzündet.


Die Menschen haben es gelernt, wilde Tiere, Vögel, Schlangen und Fische zu zähmen und unter ihre Gewalt zu bringen. Aber seine Zunge kann kein Mensch zähmen. Ungebändigt verbreitet sie ihr tödliches Gift.


Mit unserer Zunge loben wir Gott, unseren Herrn und Vater, und mit derselben Zunge verfluchen wir unsere Mitmenschen, die doch nach Gottes Ebenbild geschaffen sind. Segen und Fluch kommen aus ein und demselben Mund. Aber genau das, meine Freunde, darf nicht sein!


Jakobus 1:26

Wer sich für fromm hält, aber seine Zunge nicht zügeln kann, der macht sich selbst etwas vor. Seine Frömmigkeit ist nichts wert.


Wie gesagt ...Oh oh...


Ich möchte ja sagen, dass ich selber nie schlecht über andere rede, aber die Wahrheit ist, dass ich mich immer und immer wieder dabei ertappe. Ich bin zwar schon sehr weit gekommen seit meinen Teenagerjahren, wo über andere reden ein wichtiges Mittel war, in gewisse Freundschaftsgruppen rein zu passen. Aber trotzdem passiert es mir auch jetzt noch immer wieder.


Und manchmal tu ich mir auch schwer, zu wissen, wo die Grenze ist – weil wenn ich verletzt bin, ist es nicht OK, mit einer Freundin/einem Freund meine Verletzung zu teilen? Oder manchmal brauche ich Weisheit, wie ich eine Sache angehen soll und bespreche aus dem heraus die Situation mit wem... Die große Frage ist: Gehe ich mit meiner Verletzung, oder mit meinem Groll, zuerst zu anderen Menschen – selbst, wenn ich mit dem Vorwand zu ihnen gehe, um Gebet zu bitten!!! – oder ist meine allererste Reaktion, die Sache mit Gott zu besprechen!?


Aber manchmal will ich es nicht mit Gott besprechen, weil ich weiß, dass er nicht so gut mit-husst. Ich will viel lieber mit wem reden, der die Person genauso sieht wie ich und mich in meiner Sicht bestätigt. Ich will schwelgen in dem Gefühl. Manchmal schaut mein Inneres so aus:


Pride & Prejudice Clip


Übrigens sind das nicht nur die Frauen!!! Männer machen es genauso, es hat nur äußerlich manchmal einen anderen Stil ;)

Spürt ihr die Lust an der Sache? Die Person hat mich verletzt, oder die Person hat mich geärgert, oder sonst irgendwas und ich will diesem Gefühl freien Lauf geben! Eigentlich hat die Person das ja ziemlich sicher auch verdient...?!?


Jakobus 4:11-12

Redet nicht schlecht übereinander, liebe Freunde! Denn wer jemandem Schlechtes nachsagt oder ihn verurteilt, der verstößt gegen Gottes Gesetz. Anstatt es zu befolgen, spielt er sich als Richter auf. Dabei gibt es doch nur einen Gesetzgeber und einen Richter, und das ist Gott. Nur er kann verurteilen oder von Schuld freisprechen. Woher nimmst du dir also das Recht, deine Mitmenschen zu verurteilen?


Und manchmal falle ich sogar in die Falle, dass ich einfach nicht weiß, was ich sagen soll – über das Wetter haben wir schon gesprochen, warum nicht als nächstes besprechen, was Leute alles falsch machen? Hauptsache, keine peinliche Stille. Und vielleicht der kleine Nebeneffekt, dass klar raus kommt, dass ich die Sache besser mache. Aber das ist nur Nebensache.


Ganz ehrlich gesagt, manchmal will ich gar nicht mit machen beim Tratschen, aber ich komm nicht raus! Egal, in welche Richtung ich das Gespräch verändern versuche, irgendwie kommen wir von dem Punkt nicht weg! Ich wünsche mir, ich wünsche uns den Mut, in solchen Situationen zu sagen: „Es tut mir leid, dass dich die Person verletzt hat, aber ich möchte nicht mehr über die Person reden. Können wir über etwas anderes reden?“


Jakobus 3:9-10

Mit unserer Zunge loben wir Gott, unseren Herrn und Vater, und mit derselben Zunge verfluchen wir unsere Mitmenschen, die doch nach Gottes Ebenbild geschaffen sind. Segen und Fluch kommen aus ein und demselben Mund. Aber genau das, meine Freunde, darf nicht sein!


Neulich hat mir wer erzählt von einer Freundin, die neu in eine Gemeinde gekommen ist und angefangen hat, in einen Bibelkreis zu gehen. Sie war ziemlich schockiert, weil sogar dort – sogar im Bibelkreis! – über Leute hergezogen worden ist, Leute ausgerichtet wurden und generell schlecht über Leute geredet.


„Bei euch soll das anders sein.“ Bei uns soll das anders sein.



1. Petrus 3:9-10

Vergeltet nicht Böses mit Bösem, bleibt freundlich, auch wenn man euch beleidigt. Denkt und redet Gutes über den anderen, denn ihr wisst ja, wie viel Segen Gott euch zugedacht hat. Es heißt doch in der Heiligen Schrift: »Wer sich am Leben freuen und gute Tage erleben will [und wer von uns will das nicht?], der achte auf das, was er sagt. Keine Lüge, kein gemeines Wort soll über seine Lippen kommen.«


Also ein Schritt weiter. Es geht nicht nur um meine Worte, es geht auch um meine Gedanken!


In Matthäus 12:34 sagt Jesus:

„Denn wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so redet er.“



„Bei euch soll es anders sein“. Aber wie schaut denn das aus?!?


Wir haben am Dienstag in der GL-Sitzung einen sehr bewegenden Moment gehabt. Sabine hat den Eindruck gehabt, Gott ruft uns dazu auf, das Gold in Leuten zu sehen und herauszurufen. Wir haben gebetet, dass Gott uns diesen Blick gibt und tief um Vergebung gebeten, Buße getan, wo wir schlecht über Leute geredet oder gedacht haben, wo wir das Gold nicht in ihnen gesehen haben. Das war ein heiliger Moment.


Bei uns soll es eben so ausschauen, dass wir Leute mit Gottes Augen sehen.


Ich weiß nicht, wie leicht euch Vergebung fällt, aber bei mir ist es variabel. Manchmal kann ich sofort vergeben, sofort Sachen an Jesus ablegen. Aber manchmal fällt es mir schwer. Ich tu so, als würde ich vergeben, aber in Wirklichkeit drehen sich meine Gedanken immer mehr drum, was die Person falsch gemacht hat.


In solchen Situationen (leider kein Einzelfall) haben mir persönlich SOZOs sehr geholfen, tief zu vergeben. Weil oft war eine tiefere Wurzel, die mit der augenscheinlichen Situation gar nichts zu tun gehabt hat.


Und das witzige ist, dass mir irgendwie, auf mysteriöse Art und Weise, Gott im Endeffekt immer die gleiche Strategie gibt. Also die hab ich jetzt schon für mindestens 4 verschiedene Leute bekommen. Bin schon gespannt, wann das für die nächste Person auch Strategie wird?


Na, Scherz. Neulich bin ich drauf gekommen, dass das vielleicht eine universell gute Strategie ist:


Wenn wieder mal was mit wem problematisch ist, dann soll ich fragen: „Jesus, wie siehst du diese Person?“


Das ändert ALLES, wenn wir die andere Person mit den Augen Jesu sehen! Das ist ein Schritt Richtung gut über die Person zu denken – und dadurch auch gut, und nicht mehr schlecht, über sie zu reden.


Also Punkt 3 der Strategie, die ich euch heute weiter geben will, ist:

3. Frage Jesus, wie er die Person sieht.



Zurück zur Frage „Wie schaut das aus, wenn es bei uns anders ist?“


Video von Cheerleading Pyramide


In meinem Kopf schaut das aus, wie eine Cheerleading Pyramide. Ganz ehrlich, wer hat hauptsächlich den Leuten ganz oben zugeschaut? Wer denen ganz unten?


Foto von Cheerleading Pyramide


Es heißt, dass jeder von uns bereit ist, die Person ganz unten in der Pyramide zu sein, die zwar nicht der Blickfang ist, aber die die anderen hoch hebt! Das braucht gescheite Muskeln. Dazu muss ich wissen, dass ich selber fest in Jesus stehe – ER muss mein festes Fundament sein, sonst wackelt alles.


Foto von toddlers Bronwin & Matthew


Kurze Anekdote aus der Familie Staple. Mein Cousin und ich lachen jetzt noch oft über eine Begebenheit in unserer frühesten Kindheit, wo er das erste Mal bei uns zu Besuch war. Ich habe gerade Gehen gelernt gehabt und er war dabei, Stehen zu lernen. Seine kleinen Finger finden gerade genug Halt, sich an der Kachelofenbank festzuklammern, und mit größter Anstrengung aller seiner Muskeln schafft er es, sich aufzurichten. Dann kommt Bronwin daher gewatschelt und löst mit großer Geduld einen Finger nach dem anderen, bis er wieder nach unten plumpst.


Kurze Anekdote aus der Familie Staple. Ich war die Jüngste in meiner Familie und was auch immer ich probiert habe, wie sehr ich mich auch anstrengte, ich war immer meinen älteren Brüdern hinten nach. Meine Brüder waren außerdem laut und haben ganz viel Aufmerksamkeit meiner Eltern beansprucht. Aber wenigstens eine Sache war gut: Ich habe neulich Gehen gelernt, und da bekomme ich endlich viel Aufmerksamkeit und bei jedem wackeligen Schritt bekomme ich ganz viel Lob! Besonders gut für mich, weil Lob und Anerkennung meine Liebessprache ist.


Und auf einmal kommt mein Cousin zu Besuch und bekommt die ganze Aufmerksamkeit weil er mit Müh und Not stehen kann!?!? Was soll denn das!? Gibt’s nur eine Lösung: Seine kleinen Finger einen nach dem anderen von der Kachelofenbank lösen und ihm zeigen, wo sein Platz als jüngerer Cousin ist!


Ich kann euch verraten, dass ich das bei keinem einzigen meiner Nichten und Neffen gemacht habe, als sie stehen/gehen gelernt haben. Warum? Naja, ist eh klar, das tut man halt nicht, was würden denn die Nachbarn sagen? – und irgendwie als Christ macht man das auch nicht, jetzt nehme ich jedes bisschen Selbstbeherrschung zusammen und habe es tatsächlich mit aller Mühe und Energie geschafft, sie nicht runter zu stoßen. Ein paar Mal habe ich es sogar geschafft, sie bei ihren ersten Schritten anzufeuern, aber das war nur nach ganz viel Gebet und nachdem ich Gott inbrünstig gebeten habe, mir zu zeigen, wie er sie sieht. Mir „das gehende Gold in ihnen“ zu zeigen.


Nein! Natürlich nicht! Das war das natürlichste der Welt, sie dabei anzufeuern, das wäre mir nicht einmal in den Sinn gekommen, ihnen die ersten Schritte zu erschweren! Warum? Weil ich inzwischen schon gefestigt in meinem eigenen Gehen bin. Ich brauche keine Anerkennung mehr von allen anderen, dass ich gehe! Meine Identität als „Frau, die gehen kann“ ist gefestigt genug, dass ich mich von niemandem anderen bedroht fühle, wenn sie das auch können.


Das gleiche gilt im übertragenen Sinn für uns alle. Ich muss meine Identität kennen! Wenn ich so gefestigt bin in dem, wie Gott mich gemacht hat, wie ich inzwischen in dem bin, dass ich gehen kann, dann kann ich andere Leute tatsächlich so sehen, wie Gott sie sieht. Dann kann ich gut über sie denken und reden, dann kann ich gut und schnell vergeben, wie es ja Gott ausdrücklich von mir VERLANGT, dann kann ich Ärger schnell Gott abgeben und Wunden gut und vollkommen von ihm heilen lassen. Dann kann ich vielleicht sogar gut Tacheles reden! Ich brauche mich nicht mehr vergleichen.


Gibt es jemanden, bei dem du dir schwer tust, ihn anzufeuern? Gibt es wen, über den du nicht (oder nicht leicht) jubeln kannst? Wo du in Versuchung bist, seine kleinen Finger von der Kachelofenbank zu lösen um ihm zu zeigen, wo sein Platz in der Welt ist? Damit die Person ja nicht aufmüpfig wird oder zu hoch hinaus fliegt? Gibt es wen, bei dem du immer nur siehst, was die Person falsch macht?


(kurze Gedankenpause)


Ich kann fast garantieren, dass da eine Wunde ist, die Gott heilen will. Eine Wurzel, die Gott rastlos eliminieren will. Wenn du sie nicht siehst, dann frag doch wen, dir dabei zu helfen, den „blinden Punkt“ zu finden – sei es eine Vertrauensperson mit der du gemeinsam Gott fragen kannst, oder ein SOZO – aber lass keine Wunde in ihrem Eiter schwelgen.


Jakobus 5:16

Darum sollt ihr einander eure Sünden bekennen und für einander beten, damit ihr geheilt werdet.


In der GL besprechen wir immer wieder, wie es in unserem Inneren ausschaut bei dem Gedanken, dass andere Leute über uns hinaus wachsen. Wie geht es dir dabei? Fühlst du dich erdrückt, wenn jemand anderer auf deinen Schultern steht? Ist es eine Last, die du nicht zulassen kannst? Oder siehst du es als Privileg?


Jesus selbst lässt uns auf seinen Schultern stehen. Er ist gefestigt genug dafür in seiner Identität. Er sagt in


Johannes 14:12

Eins ist sicher: Wer an mich glaubt, wird die gleichen Taten vollbringen wie ich, ja sogar noch größere; denn ich gehe zum Vater.


Wie wir in der GL diese Frage gefragt haben, sind verschiedene Antworten gekommen, warum wir uns manchmal schwer damit tun, wenn Leute auf unseren Schultern stehen. Z.B.:


„Ich habe Angst, dass Leute dann überfordert werden.“

„Aber eigentlich will ich doch die großen Wunder sehen!“

„Ich fürchte, dass ich dann nicht mehr gebraucht werde. Was ist dann meine Rolle in der Welt?“


Eigentlich kommen alle Antworten auf das Gleiche raus: Identität.


Und darum ist Punkt 2 der Strategie, die ich euch heute mitgeben will:

2. Vater Gott, wie siehst du mich?


Markus 7:15

Nicht, was ein Mensch isst, macht ihn unrein, sondern das, was er denkt und redet oder wie er handelt; das kann ihn von Gott trennen.


Mein Inneres kann nur sehr schwer von meinen eigenen Anstrengungen geändert werden. Das kann im Grunde nur Gott. Aber Gott drängt sich nicht auf!! Wir müssen uns verändern lassen. Und das ist manchmal nicht ganz einfach und mitunter auch schmerzhaft – und wir müssen in gewissen Weisen aktiv werden. Es ist meistens nicht etwas, das automatisch geschieht während wir schlafen...


Ich habe einige Jahre lang auf einer chirurgischen Aufnahmestation gearbeitet. Durch die Bank eine der Lieblingsoperationen der Chirurgen waren Abszesse. Weniger geliebt von den Patienten. Manchmal haben die Patienten das Abszess selber gar nicht gesehen. Sie haben einfach Fieber gehabt, es ist ihnen nicht gut gegangen, aber sie haben nicht bemerkt, dass ein großer Eiterschwall unter ihrer Haut steckt.


Kommt uns das bekannt vor? Oft haben wir geistliche Abszesse; es geht uns nicht gut, aber wir wissen nicht, wo der Herd steckt.


„Wie entsteht ein Abszess?

Meistens entwickeln sich Abszesse nach Entzündungen und Verletzungen der Haut, [...] wenn Krankheitskeime in den Körper gelangen.

Um den Körper vor einer Ausbreitung der Infektion zu schützen, wird das betroffene Gewebe durch Einwirkung von körpereigenen Enzymen eingeschmolzen. Dabei entsteht Eiter. Als weitere Schutzmaßnahme wird eine bindegewebige Membran – eine Art Kapsel – um den Entzündungsherd gebildet.“ (https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/haut-haare-naegel/abszess.html)


So, wie bei uns geistliche „Abszesse“ – wir werden verwundet, und anstatt mit der Wunde gleich zu Jesus zu gehen, schützen wir uns selber. Und dann wird alles eitrig.


Die Chirurgen nehmen ein scharfes Messer, schneiden die Stelle auf, saugen den ganzen Eiter raus, waschen die Wunde rein und schauen dann, dass das Ganze schön und ganz verheilt.


Angenehm? Im Moment sicher nicht. Genauso wenig ist es angenehm, wenn wir Gott an unsere Wunden lassen. Aber langfristig gesehen gibt es keinen Weg daran vorbei, wenn wir gesund sein wollen.


Vergebung ist ein bisschen so, wie die Wunde aufschneiden damit das Eiter raus kann. & eine wichtige Art und Weise, in der Gott unsere Wunden auswäscht und heilt, ist, indem er uns sagt, wer wir sind. Worte der Identität. Uns sagt, auf welche wundervolle Weise und zu welch großen Dingen er uns geschaffen hat.


Ich bewege seit September – also fast einem Jahr – diese Predigt in meinen Gedanken und in meinem Herzen. Seit 2 Monaten intensiver, und in der letzten Woche, wo ich die Predigt auf Papier gebracht habe, ganz besonders intensiv. Dann gestern: Jemand erzählt mir von einem Rat, den sie bekommen hat. Eine angebrachte Antwort wäre gewesen: „Dem Rat kann ich nicht beistimmen – das ist genau der Bereich, der seit Generationen ein Problem in unserer Familie ist, und der mich sehr verwundet hat. Ich habe lange gebraucht, mich von diesem Denken zu trennen und würde daher selber das Gegenteil raten.“


Was kommt, ohne auch nur einem Bruchteil Verzögerung, wie aus der Pistole geschossen, aus meinem Mund raus? „Ich kann nicht glaube, dass dir so ein Blödsinn geraten worden ist! Naja, ist eh klar, braucht man sich nur das Leben der Person anschauen. Aus diesem Denken sind lauter schlechte Früchte entstanden, wie z.B. ‚schlechte Sache 1’, ‚schlechte Sache 2’, ...“


Seht ihr den Unterschied? Man kann ja etwas nicht zustimmen, aber warum auf die Person losgehen? Ich habe mich danach so geärgert über mich selber! Jesus hat zu mir gesagt: „Diese Wunde, wo du geglaubt hast, dass sie schon verheilt ist? Da ist noch ein Eiter da.“ Ich habe um Vergebung gebeten, vergeben, Gott gebeten, mir zu zeigen, wie er mich sieht und wie er die andere Person sieht in Bezug auf dieses Thema. Das war sehr befreiend! Ich kann nur anders reagieren, wenn ich anders bin in meinem Inneren.


Epheser 4:26-27, 29-32

Wenn ihr zornig seid, dann ladet nicht Schuld auf euch, indem ihr unversöhnlich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr einander vergeben habt. Gebt dem Teufel keine Gelegenheit, Unfrieden zu stiften.

Redet nicht schlecht voneinander, sondern habt ein gutes Wort für jeden, der es braucht. Was ihr sagt, soll hilfreich und ermutigend sein, eine Wohltat für alle.

Mit Bitterkeit, Wutausbrüchen und Zorn sollt ihr nichts mehr zu tun haben. Schreit einander nicht an, redet nicht schlecht über andere und vermeidet jede Feindseligkeit. Seid vielmehr freundlich und barmherzig und vergebt einander, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat.


Im Grunde kann ich diese Bibelverse nur dann in die Praxis umsetzen, wenn ich weiß, wer ich bin! Darum:

2. Vater Gott, wie siehst du mich?


Übrigens, wie schauen deine Gedanken über dich selber aus? Welche Worte sprichst du zu dir selber?


Bill Johnson sagt: "Ich kann es mir nicht leisten, auch nur einen einzigen Gedanken über mich zu haben, den Gott nicht auch in seinem Kopf hat."


Jakobus 2:8, 12

Lebt nach dem wichtigsten Gebot, das Gott uns gegeben hat: „Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!“

Maßstab eures Redens soll das Gesetz Gottes sein, das euch zur Liebe verpflichtet und euch Freiheit schenkt.


Da geht es nicht nur um andere Leute!! Er meint auch uns selber! Was gibt mir das Recht, mir selber – einem Menschen, der als Ebenbild Gottes geschaffen wurde! – nicht mit Liebe zu begegnen? Schlecht über mich zu denken? Was gibt dir das Recht?!


Ja, aber ... wir müssen doch demütig sein und dürfen nicht zuu gut von uns selber denken!?


Kris Vollotton sagt: „The difference between arrogance and confidence is gratitude“ ("Der Unterschied zwischen Arroganz und Selbstvertrauen ist Dankbarkeit") "Dankbarkeit zeigt, dass man sich bewusst ist, dass man etwas hat, das man nicht verdient."


2. Vater Gott, wie siehst du mich?

3. Jesus, wie siehst du die Person, über die ich schlecht denke, über die ich mich ärgere, die mich verletzt hat...?



Und der erste Punkt der Strategie?


1. Gott, wer bist DU?


„Bei euch soll es anders sein“ war ja neulich der „Merksatz“ aus Peters Predigt. Er hat uns gesagt, dass es zwei Möglichkeiten gibt, anders zu sein. Die eine ist, dass ich mich total anstrenge – und das ist nicht nur anstrengend, sondern auch selten (wenn überhaupt) von Erfolg gekrönt. Die zweite ist, dass ich Jesus intensiv anschaue.


2. Korinther 3:18

Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.


Gott lädt uns ein, ihn anzuschauen. Und je mehr wir ihn anschauen, desto mehr werden wir verändert, verwandelt, immer mehr wie er. Je mehr wir den Heiligen Geist ran lassen, uns zu verändern, desto mehr kommen seine Früchte in unserem Leben zum Vorschein. „Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung.“ (siehe Galater)


Wir denken oft bei „Selbstbeherrschung“ eher an den Bereich der Sexualität, aber das ist eine viel zu enge Definition.


Jakobus 3:2b

Wer seine Zunge beherrscht, der kann auch seinen ganzen Körper beherrschen.


Wie gesagt, Selbstbeherrschung ist eine Frucht des Heiligen Geistes. Meine Zunge kann ich beherrschen aus der Kraft des Heiligen Geistes, der mein Innerstes verändert hat.


Wir sind jeder ein Ebenbild Gottes. Je mehr ich weiß, wer Gott ist, desto mehr verstehe ich, wer ich bin und wer meine Mitmenschen sind. Mein Blick richtet sich auf ihn, dadurch verändert sich mein ganzes Bild der Welt.


Fotos: Hunde mit ihren Besitzern – schauen sich immer ähnlicher (es gibt sogar Studien – keine Ahnung, wie seriös...)


Je mehr ich Gott anschaue, desto mehr werde ich wie er. Und desto weniger muss ich das Buch Jakobus „oh oh!“ nennen.


Also wenn ich in Versuchung bin, schlecht über eine andere Person zu denken (oder zu reden), ist eine gute Strategie:

1. Gott, wer bist DU?

2. Papa Gott, wer bin ich?

3. Jesus, wie siehst du die andere Person?

(4. Jesus, wie siehst du die Situation?)

(5. Jesus, wie soll ich jetzt vorgehen?)



Ich möchte uns noch 2 Minuten Zeit geben, Gott ein paar Fragen zu stellen. Wenn das für dich neu ist: Frage Gott einfach die Frage; die Antwort ist das erste, das dir in den Sinn kommt – sei es ein Gedanke, ein Bild vor Augen, ein Gefühl,... Wenn du Fragen dazu hast, komm doch gerne nachher auf mich zu.


- Papa Gott, zeig mir eine Sache an dir, die du auch in mich hineingelegt hast.

- Jesus, welche Person möchtest du heute, dass ich mit deinen Augen sehe?

- Wie siehst du diese Person?

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