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Wenn der HERR nicht das Haus baut...

Peter Köttritsch

Aktualisiert: 20. Jan.


Anspiel „Ist da jemand?“

 

Ja, da ist jemand! Ich freue mich über die vielen Menschen, die unserer Einladung gefolgt sind. Heute ist ein ganz besonderer Festtag. Wir feiern heute, dass wir in diese wunderbaren neuen Räume einziehen konnten und uns hier sehr wohl fühlen. Gottes Timing war wieder einmal perfekt. Er weiß, was wir brauchen, und er hat, davon bin ich überzeugt, seine Hände dabei im Spiel gehabt, dass wir heute hier miteinander feiern können.


Ein Dach über dem Kopf zu haben ist für fast alle Menschen Gott sei Dank gewährleistet, aber trotzdem keine Selbstverständlichkeit. In London war ich schockiert über die hohe Zahl an Menschen, die auf der Straße leben müssen, weil sie sich keine Wohnung leisten können.

Im Mühlviertel werden nach wie vor sehr viele Häuser gebaut. Hier in St. Martin sind die Baugründe, zumindest im Vergleich zu anderen Gegenden, noch leistbar. Obwohl gerade im Bereich Bau die Kosten sehr gestiegen sind, gehört es trotzdem für sehr viele Mühlviertler zum Lebensplan, ein Haus zu bauen.

Apropos Haus: In welchem Haus wohnt die Katze? Im Miez Haus 😊 

 Ein Haus zu bauen ist zwar keine Lebensaufgabe, aber auch nicht etwas, das man so nebenbei schnell einmal macht. Früher wurde vielleicht nicht so aufwändig gebaut (Smart Home), aber dennoch heißt es bereits in der Bibel in Psalm 127,1: Wenn der HERR nicht das Haus baut, dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst.

 

Dieses Haus, in dem wir uns heute versammeln können, wurde vor vielen Jahren erbaut und im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut und adaptiert. Dadurch hat es seinen ganz eigenen Charme entwickelt. Und ich bin euch Investoren sehr dankbar dafür, dass ihr beschlossen habt, es nicht abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen (was aus wirtschaftlicher Sicht vielleicht lukrativer gewesen wäre), sondern es zu erhalten und vielen unterschiedlichen Nutzern (wie uns), zur Verfügung zu stellen. Wir haben nicht viel, aber doch etwas „umgebaut“ und renoviert und waren uns dabei der Wahrheit des vorhin genannten Psalmwortes immer bewusst: Wenn der HERR nicht das Haus baut, dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst.

 

Gott hat das Gelingen unseres Vorhabens geschenkt und ich freue mich, dass so viele fleißige Hände dazu beigetragen haben. An dieser Stelle sage ich noch einmal ganz herzlich Danke für die vielen ehrenamtlichen Stunden, die investiert wurden, damit die Räume so schön und gemütlich geworden sind.

 

Wir haben, wenn man so will, aus diesem ausgebauten Dachboden, der zuerst Heimat des Musikvereins war und in den letzten Jahren als Hort für Kinder gedient hat, eine „Kirche“ gebaut. (Keine Sorge, wir haben nicht vor, einen Glockenturm zu errichten 😊)

Ein Haus erfüllt einen bestimmten Zweck; je nachdem, ob es ein Wohnhaus, ein Fabriksgebäude, ein Bahnhof, oder eben eine Kirche ist. Ein Haus an sich ist niemals ein Selbstzweck. Niemand baut ein Haus, nur weil er ein Haus bauen will, sondern weil er darin wohnen möchte.

Und parallel dazu ist auch eine Kirche kein Selbstzweck. Auch eine Kirche erfüllt eine bestimmte Aufgabe.

Unsere Gemeindemitglieder wissen, dass ich immer wieder darauf hinweise, dass eine Kirche viel mehr als ein Gebäude ist, aber lasst uns zunächst beim Kirchengebäude bleiben. Ein Kirchengebäude wird landläufig auch als „Gotteshaus“ bezeichnet. Ein Ort, an dem wir Gott begegnen können. Aber wohnt Gott „nur“ in einer Kirche? Können wir ihm nicht genauso auch in der Natur, im Alltag, oder einem anderen Menschen begegnen?

 

Lange Zeit bevor die ersten Kirchen gebaut wurden, erbaute König Salomo den ersten Tempel in Jerusalem. Von ihm stammt übrigens der Psalm 127: Wenn der HERR nicht das Haus baut, dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst!

 

Bei der Einweihung des von ihm erbauten Tempels wurde ihm bewusst: Wird Gott tatsächlich auf der Erde wohnen? Der höchste Himmel kann dich nicht fassen – wie viel weniger dieses Haus, das ich errichtet habe! (1. Könige 8,27) Auch der Apostel Paulus hat in seiner Predigt in Athen zu seinen Zuhörern gesagt: Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. (Apostelgeschichte 17,24) Gut, damit hat er sich auf die vielen Tempel der griechischen Götter bezogen. Aber die Frage bleibt: Lässt sich Gott in einem von Menschen gemachten Gebäude „einsperren“? Nein!

 

Und doch heißt es ganz am Anfang des Johannes Evangeliums: Er, der das Wort ist [Jesus], wurde Mensch und lebte [wörtl. zeltete] unter uns. (Johannes 1,14)

In Jesus nimmt der allmächtige Gott eine Wohnung unter uns Menschen. Er entschließt sich, seine himmlische Wohnung zu verlassen, um bei uns zu sein! Ja, er macht sich selbst sogar so klein, um in unseren Herzen Platz zu finden, wenn wir ihn dazu einladen. Ist das nicht großartig!

 

Aber brauchen wir dann überhaupt ein Kirchengebäude, bzw. Räumlichkeiten wie diese hier?

Unsere Gründungsmitglieder erinnern sich noch an unsere Anfänge: Vor 25 Jahren haben wir als Hauskirche in unseren Wohnzimmern gestartet. Dort haben wir Gottesdienste, Kinderstunden und Lobpreisabende gefeiert. Aber durch die Gnade Gottes sind wir doch ein wenig gewachsen. Weitere Menschen haben sich der Gemeinde angeschlossen, verschiedenste Dienste haben sich entwickelt und mittlerweile gibt es eine Reihe von Veranstaltungen, die wie in unseren Räumen anbieten. Wir freuen uns darüber, wenn wir viele Gäste, wie z.B. beim Filmabend vorige Woche, begrüßen dürfen. Mit all dem wollen wir Gottes Liebe zu uns Menschen sichtbar machen.

Diese Räume hier dienen uns also nicht nur als Zuhause damit wir am Sonntag ungestört unseren Gottesdienst feiern können, sondern sie sind ein „Werkzeug“ damit wir als Kirche (und damit meine ich jetzt nicht das Gebäude, sondern uns Menschen) unsere von Gott gegebene Aufgabe erfüllen können. Und diese Aufgabe lautet: Gottes Liebe weitergeben. Das ist die Aufgabe von Kirche, egal welcher Konfession.

 

Wir freuen uns als Kirchengemeinde, als Menschen, die Jesus vertrauen und ihm dienen, über diese Räume, in denen wir uns auch jetzt im Winter im Warmen versammeln können. Wo wir uns nicht nur am Sonntag treffen, sondern auch zu verschiedensten Veranstaltungen, Seminaren, Kinderstunden und Diensten wie unserem Sozo Dienst.

 

Wir haben den Namen „Treffpunkt Leben“ nicht zufällig gewählt, sondern wir treffen uns mit Jesus, der das Leben selber ist.

Er sagt von sich selber: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. (Johannes 14,6)

 

In allem, was wir tun, egal ob wir uns hier treffen, oder wo anders, es ist uns ein Herzenswunsch, diesen Jesus immer besser kennen zu lernen, ihm immer mehr zu vertrauen, ihm ähnlicher zu werden und sein Wesen, seine Heilung, seine Fürsorge, seine Annahme – kurz, seine Liebe, gerade an die Menschen weiter zu geben, die ihn brauchen.

An Menschen, die sich nicht geliebt fühlen, die wissen, dass sie nicht perfekt sind. Menschen die arm, krank, verzweifelt sind und vor allem an Menschen, die sich unwürdig fühlen, Gott zu begegnen.


Ich denke da z.B. an eine Frau von der im Johannesevangelium berichtet wird. Sie war ausgestoßen, weil sie ihr Glück in verschiedenen Männerbeziehungen gesucht hat und eins um andere Mal enttäuscht worden ist. Fünf Mal war sie verheiratet und lebte zu der Zeit, als sie Jesus begegnet ist, in einer nicht geklärten Beziehung. Ein Skandal in der damaligen Zeit. Sie war in den Augen ihrer Mitmenschen die letzte, die das Recht hatte, Gott zu begegnen - und sie wusste das auch. In der größten Mittagshitze, wenn alle anderen Siesta machen, hat sie sich zum Brunnen geschleppt, um Wasser zu holen. Nur um den Menschen auszuweichen, die sich über sie das Maul zerreißen.

Dort beim Brunnen hat sie eine Begegnung mit Jesus. Diese Begegnung hat ihr Leben von Grund auf verändert. Aus einer zutiefst verwundeten Frau, die Menschen mied, wurde eine begeisterte Jüngerin Jesu, die allen, die sie kannte, den Weg zum ewigen Leben gezeigt hat. (Nachzulesen in Johannes 4.)

So ein Ort, an dem jeder willkommen ist und jeder die Möglichkeit hat, Jesus zu begegnen, soll der Treffpunkt Leben sein. Hier in diesen Räumlichkeiten und darüber hinaus.


So sieht es aus, wenn der HERR das „Haus“ baut. Wenn er es baut, dann bauen die Bauleute (Du und ich) dieses Haus nicht umsonst. Dann schenkt er Gelingen und dann ist dieses Haus ein echtes Gotteshaus.

 

Und dann lautet die Antwort auf die Frage: „Ist da jemand?“ „Ja“! Hier ist nicht nur etwas (Gebäude), sondern hier ist Jemand. Jesus, der dir hier und heute begegnen möchte.

Diesem Jesus möchten wir jetzt weiter unser Lob aussprechen und ihn anbeten.

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