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  • Peter Köttritsch

Unser Auftrag bis zum Ende der Zeit

Aktualisiert: 26. Nov. 2023


Witz:

Doktor: "Sie sind sterbenskrank, und Ihnen verbleibt nicht mehr viel Zeit!"

Patient: "Wieviel habe ich denn noch?"

Doktor: "Zehn."

Patient: "Zehn was? Jahre, Monate, Wochen?"

Doktor: "Neun, acht, sieben..."


Rückblick auf die Predigt von letzter Woche.

Wir haben uns das 13. Kapitel im Markusevangelium genauer angeschaut.

Es beginnt damit, dass Jesus ankündigt: Dieser "großartige Tempel" wird zerstört werden. (bereits 70 n.Chr. geschehen)

Manches von den Dingen, die Jesus in seiner Endzeitrede anspricht, wurde bereits im ersten Jahrhundert erfüllt.

Jesus spricht aber auch von Kriegen, Naturkatastrophen, von kosmischen Ereignissen, von falschen „Heilsbringern“ und von Verfolgung. All das erleben wir seit vielen Jahrhunderten.

Es stimmt nicht, dass alles immer schlimmer wird. (Im 30jährigen Krieg starb ca. 1/3 der Bevölkerung Europas!)

Auf die Frage, wann das Ende tatsächlich kommen wird, sagt Jesus, dass nicht einmal er selber die genaue Stunde kennt, aber er gibt uns zwei sehr wichtige Anweisungen:

· Seid wachsam!

· Fürchtet euch nicht! (Das Ende wird ein Triumph für ihn)


Wir wissen nicht wann, aber wir wissen ganz sicher, dass das Ende kommen wird.

Jesus nennt ein ganz konkretes Szenario, das eintreten muss, bevor das Ende kommt: Vers 10 Allen Völkern muss zuerst das Evangelium verkündet werden.


Es gibt weltweit betrachtet ca. 200 Länder, aber mehr als 7000 Sprachen. Und selbst innerhalb dieser 7000 Sprachen gibt es oft unüberwindbare kulturelle, religiöse, politische, ideologische, oder sonstige Barrieren, so dass wir auf bis zu 27.000 Völker kommen, die diesen Planeten bewohnen. Mehrere tausend von diesen Volksgruppen haben noch nie etwas von Jesus gehört. Die meisten davon leben in Nordafrika, in Indien und auf der arabischen Halbinsel.

Es gibt sehr viele Missionare, die sich von Gott zu diesen unerreichten Volksgruppen senden lassen um diesen Menschen die Gute Nachricht von Jesus zu bringen. Diese Missionare tun dies sehr oft unter Einsatz ihres Lebens.


Die „Mühlviertler Volksgruppe“ hat zwar Zugang zum Evangelium, aber das heißt noch lange nicht, dass viele unserer Nachbarn Jesus auch persönlich als ihren Herrn und Heiland kennen.

Das heißt: Wir haben einen sehr konkreten Auftrag!


Wie ist es euch bei eurer „Hausübung“ gegangen?

Was hat Gott zu dir gesagt? Was möchte Jesus, dass du lernst, tust, sagst usw. in der uns verbleibenden Zeit auf dieser Erde?



Was heißt das für uns jetzt ganz praktisch, dass wir alle, jeder einzelne von uns, diesen Auftrag haben, das Evangelium zu verkünden?

Manche denken vielleicht da gleich an Veranstaltungen, die wir machen könnten. Je größer, desto besser? Also: CentRO mieten…?

Manche von uns denken da vielleicht voller Begeisterung an die Möglichkeit, auf die Straße zu gehen und anderen von Jesus zu erzählen. Wieder andere denken mit großem Entsetzen daran, dass sie womöglich genau das tun müssen.

Wir sind zwar eine kleine Gemeinde, aber selbst unter uns gibt es sehr unterschiedliche Begabungen, Berufungen und Arten, das Evangelium weiter zu sagen. Das ist sehr gut so!


Genauso unterschiedlich, wie Gott uns äußerlich gemacht hat, so hat er uns auch mit unterschiedlichen Gaben, Talenten, Vorlieben usw. geschaffen. Weil nämlich die Menschen, die Gott noch nicht kennen auch genauso unterschiedlich sind und es sehr viele verschiedene Zugänge braucht, um diese Menschen mit der besten Botschaft, die es gibt, zu erreichen.

Ich habe einmal gehört, dass Menschen auf 7 unterschiedliche Arten das Evangelium hören müssen, bevor sie es überhaupt verstehen. Das gilt sicher nicht für jeden, aber es hilft mir, nicht zu verzagen, wenn ich merke, dass meine Begeisterung für Jesus von meinem Gegenüber nicht gleich geteilt wird.


Man kann davon ausgehen, dass ungefähr 10% der Gläubigen in einer Gemeinde die Gabe der Evangelisation haben. Diesen Christen ist es nicht nur ein besonderes Anliegen, sie tun sich auch leicht damit, beispielsweise auf der Straße mit Menschen über ihren Glauben zu sprechen, oder diesen vor einer großen Menge zu bezeugen.

Aber was ist mit den anderen 90%? Gilt für sie der „Missionsauftrag“, den Jesus uns gegeben hat, nicht?

Matthäus 28,19: Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden!

Doch! Natürlich gilt dieser Auftrag uns allen. Nicht nur den 12 Aposteln damals und nicht nur dein 10% mit der Gabe der Evangelisation heute.

Aber es gibt sehr wohl einen Unterschied, wie wir diesem Auftrag nachkommen sollen, bzw. wie wir ihn leben können.


Es ist OK, wenn alleine der Gedanke, auf fremde Menschen zuzugehen und mit ihnen über ihren Glauben zu sprechen, in dir eher Panik als Vorfreude auslöst. Es gibt so viele mehr Möglichkeiten und Wege, wie wir diese Gute Botschaft, dass Gott uns liebt, dass es durch Jesus Versöhnung, Heilung und Wiederherstellung der Beziehung zu Gott gibt, weitergeben können.


Das Wichtigste ist meiner Überzeugung nach, dass wir die Menschen, die wir erreichen wollen, auch tatsächlich sehen. Mit „Sehen“ meine ich nicht nur ein optisches Wahrnehmen.

Und vor allem nicht als „Missionsopfer“! Es geht nicht darum, mehr Leute in unsere Gemeinde zu bringen!


Sondern dass wir die ganze Person, mit ihren Stärken und Schwächen, mit ihren Hobbys und Herausforderungen, und vor allem mit ihrer Geschichte sehen. Wenn wir diese Person sehen, dann werden wir auch erkennen, was deren tatsächliche Bedürfnisse sind. Und dann können wir mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten anfangen, deren Bedürfnissen zu begegnen.

Ich finde die Definition von Jerry Cook, was eine Gemeinde ist, nach wie vor genial und inspirierend: „Die Gemeinde sind Menschen, die zum Dienst zugerüstet sind und im Namen Jesu an allen Orten Bedürfnisse stillen.“


Genau das ist gelebte Nächstenliebe. Wir können klarerweise nicht alle Bedürfnisse aller Menschen, die uns umgeben, stillen. Aber das darf keine Ausrede sein, erst gar nicht damit zu beginnen.

Wir beginnen dort, wo wir sind. In unseren Familien. An meinem Arbeitsplatz. In meiner Nachbarschaft. In der Schule, im Verein, wo auch immer. Überall, wo wir Menschen begegnen, können wir, weil Jesus uns ein neues Herz geschenkt hat, anfangen, diese Menschen mit den Augen Jesu zu „sehen“. Hast du dir schon einmal überlegt, wer alles zu deiner „erweiterten Familie“ (alle Personen, denen du immer wieder einmal begegnest) gehört? Wenn du willst, mach dir einmal eine Liste und fang an, für diese Personen zu beten. Das kann eine Hilfe sein um sie wirklich zu „sehen“, wenn du sie zufällig siehst. 😊


Wenn Menschen sich durch unseren Dienst wertgeschätzt, angenommen, unterstützt – ganz praktisch geliebt – fühlen, dann wollen sie in den meisten Fällen auch irgendwann wissen, warum wir das tun. Spätestens dann ist das der richtige Zeitpunkt, um von deinem Glauben an Jesus zu erzählen.

Dabei musst du überhaupt nicht „predigen“ (im engeren Sinn) können. Es reicht vollkommen aus, davon zu erzählen, was Gott in deinem Leben schon getan hat. Wie er dich und dein Leben verändert hat. Sozusagen deine ganz persönliche „Typisch Gott Geschichte“ teilen.


Und natürlich macht es auch Sinn, wenn du beschreiben kannst, wie jemand ein Kind Gottes wird, wie du diese Person beispielsweise anhand eines Gebets begleiten kannst, sein Leben in die Hand von Jesus zu geben und wie das Leben als Christ dann weitergeht.

Übrigens: Ein „Muster Übergabegebet“ findest du auf unserer Homepage unter: https://www.treffpunktleben.at/kernwerte


Dieser Schritt, Jesus mein Leben anzuvertrauen ist aber nur der erste Schritt einer lebenslangen und vor allem lebensverändernden Reise.

Jesus sagt ja auch ganz klar im vorhin erwähnten, sogenannten „Missionsbefehl“, dass wir in alle Welt hinausgehen sollen (diese beginnt vor meiner Haustüre) und alle Menschen zu seinen Jüngern machen sollen. Also nicht nur, dass sie einmal ein Übergabegebet nachsprechen sollen. Da gehört viel mehr dazu.


Ein/e Jünger/in (ich bleibe aus Gründen des Redeflusses ab jetzt bei der Grundform [ist gleichzeitig aber nicht ausschließlich die männliche Form] des Wortes. Es sind immer beiderlei Geschlechter gemeint) ist jemand, der nicht nur einmal Ja zu Jesus gesagt hat, sondern sich auf den lebenslangen Prozess einlässt, sich von Jesus verändern zu lassen. Nicht mehr und nicht weniger.

Da es sich um einen Prozess handelt, ist es vollkommen klar, dass sich ein Jünger Jesu nicht gleich nach seiner Umkehr zu Jesus so verhält wie ein reifer Christ.

Aber wir wollen und wir fördern als Gemeinde, dass Menschen nicht nur die Liebe Gottes für sich annehmen und heil werden, sondern dass sie Gott immer näher kennenlernen wollen, und einen Lebensstil der Anbetung für sich entdecken und darin wachsen.

Wir wollen, dass junge Gläubige auch anfangen, diese Liebe, die sie selber erlebt haben, weiterzugeben, sich darin zu vertiefen und in dieser liebevollen Gemeinschaft mit anderen Christen zu leben und darin ihr geistliches Zuhause zu finden.

Wir wollen, dass Menschen ihre wahre Identität in Christus entdecken, diese Identität dann immer mehr festigen und schließlich dahin kommen, dass sie auch anderen dabei helfen, ihre Identität in Gott zu finden.

Und wir wollen genauso, dass aus der Begeisterung für Jesus eine echte Hingabe an ihn wird, die eine lebensverändernde Wirkung hat, so dass der Einfluss dieser Person in dieser Welt immer größer wird. Dass dieser Jünger Jesu so fest in seiner Berufung steht, dass durch die Taten der Liebe, die er tut, Gottes Reich sichtbar wird.

Zu nichts weniger als dem hat Gott uns alle berufen.


Überlege einmal, was - und vor allem wer - dazu beigetragen hat, dass du heute hier sitzt: Ich denke in den allermeisten Fällen war es ein Freund, ein Nachbar, ein Kollege oder ein Familienangehöriger, durch den du Jesus kennen gelernt und in weiterer Folge auch in die Gemeinde gefunden hast. Es wäre spannend, einmal ein Flussdiagramm zu zeichnen und uns diese Art, wie Jesus hauptsächlich seine Gemeinde baut, vor Augen zu führen.

Natürlich kommen Menschen auch bei Veranstaltungen, durch Medienauftritte, durch übernatürliche Begegnungen, durch Träume, allein durchs Bibellesen usw. zum Glauben. Das ist alles wunderbar.


Aber der Großteil der Menschen, die Jesus heute kennen, haben ihn dadurch kennen und lieben gelernt, weil Menschen wie du zur richtigen Zeit am richtigen Ort das richtige Wort zu der Person gesagt haben, die der Heilige Geist dafür vorbereitet hat. Und diese Person hat in den meisten Fällen schon mehrmals in irgendeiner Form Gottes Liebe erlebt. Und auch das war vielleicht gerade dein Dienst, den du um Jesu willen an dieser Person getan hast.

Möglicherweise hast du jedoch nie erlebt, wie dein Dienst diese Person näher in die liebenden Arme des Vaters gebracht hat, weil diese Person es nicht gezeigt hat. Aber du kannst dir sicher sein, dass keine Tat der Liebe, die du im Namen und im Auftrag Jesu an irgendeinem deiner Mitmenschen getan hast, umsonst war.

Jesus hat gesagt: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan! (Matthäus 25,40)


Ich weiß es nicht, ob das Ende der Welt, von dem Jesu spricht, dadurch schneller kommt, wenn wir diesen Missionsauftrag, den Jesus uns gegeben hat, mit voller Hingabe erfüllen. Aber ich weiß mit Sicherheit, dass die Zeit bis zum Ende für uns selber mit mehr Sinn und Freude gefüllt ist, wenn wir diesen Auftrag, den Jesus uns gegeben hat, ernst nehmen und seine Gute Nachricht weitergeben.

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