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  • bronwinstaple

Pfingsten 2020

Aktualisiert: 6. Mai 2021

Heute feiern wir nach Weihnachten und Ostern das dritte große christliche Fest. Während die meisten Österreicher über die ersten beiden Feste in der Regel ganz gut Bescheid wissen, ist das bei Pfingsten meist nicht mehr der Fall.


Wer kennt den Ö3 Mikromann? Er stellt meist recht gemeine Fragen wie z.B.: Was ist anstrengender: Ein 10km oder ein 10.000m Lauf?


Welches Tier ist die Micky Maus?


Kann das Flutlichtrennen in Schladming bei Ebbe stattfinden? Oder:


Wie hießen Maria und Josef mit Vornamen?


Es wäre einmal interessant den Ö3 Mikromann mit der Frage, was wir zu Pfingsten feiern, auf die Straße zu schicken. Ich kann mir vorstellen, dass er sehr viele „interessante“ Antworten bekommen würde.


Wir als Foursquare Gemeinde gehören ja auch der Pfingstbewegung an, die vor gut 100 Jahren entstanden ist und immer noch die am schnellsten wachsende Bewegung in der Christenheit darstellt.



Sehr zentral bei der Pfingstbewegung, wie natürlich auch beim Pfingstfest, ist der Heilige Geist, der, wie in Apg 2 berichtet auf die Jünger ausgegossen wurde. Diese Ausgießung hatte dramatische und nachhaltige Folgen für alle, die bei diesem Ereignis dabei waren.


Die Jünger hatten sich kurz vor dem ersten Pfingsten noch aus lauter Furcht eingeschlossen. Jesus musste buchstäblich durch Wände gehen, um sie zu sehen. Die gleichen Jünger traten nach Pfingsten offen und freimütig für ihren Glauben an Jesus ein. Sie waren sogar bereit, für Jesus zu sterben.


Vorher hatten sie das zwar auch behauptet, aber als es dann tatsächlich eng wurde, liefen sie davon und verleugneten, dass sie Jesus kannten.


Jetzt, nach Pfingsten waren die gleichen Jünger wie ausgewechselt. Viele von ihnen traten den Beweis an, dass sie wirklich bereit waren für Jesus zu sterben.



Was da bei, oder besser gesagt in ihnen passiert war, das fasste später der Apostel Paulus in 2. Kor 5 zusammen. Deshalb möchte ich mir euch heute einige Verse aus diesem Kapitel lesen.



Kor 5,1-18 (Auszüge)

1 Denn wir wissen: Wenn dieses irdische Zelt, in dem wir leben, einmal abgerissen wird – wenn wir sterben und diesen Körper verlassen -, werden wir ein ewiges Haus im Himmel haben, einen neuen Körper, der von Gott kommt und nicht von Menschen.


2 Deshalb sehnen wir uns danach, diesen vergänglichen Körper zu verlassen, und freuen uns auf den Tag, an dem wir unseren himmlischen Körper anziehen dürfen wie ein neues Gewand.


3 Denn wir werden nicht nackt sein, sondern einen neuen himmlischen Körper erhalten.


4 In unserem sterblichen Körper seufzen wir, denn wir möchten lieber gleich unseren neuen Körper anlegen und vom vergänglichen in das ewige Leben überwechseln.


5 Gott selbst hat uns darauf vorbereitet und uns als Sicherheit seinen Heiligen Geist gegeben.


6 Deshalb bleiben wir zuversichtlich, obwohl wir wissen, dass wir nicht daheim beim Herrn sind, solange wir noch in diesem Körper leben.


7 Denn wir leben im Glauben und nicht im Schauen.


8 Ja, wir sind voll Zuversicht und würden unseren jetzigen Körper gern verlassen, weil wir dann daheim beim Herrn wären.


9 Unser Ziel ist es deshalb, immer zu tun, was ihm gefällt, ob wir nun in diesem Körper leben oder ihn verlassen.



14 Was immer wir tun, tun wir, weil die Liebe Christi uns bewegt. Weil wir glauben, dass Christus für alle gestorben ist, glauben wir auch, dass unser altes Leben vorüber ist, das wir früher führten.


15 Er starb für alle, damit diejenigen, die sein neues Leben erhalten, nicht länger für sich selbst leben. Sie sollen vielmehr für Christus leben, der für sie starb und auferstanden ist.


16 Deshalb haben wir aufgehört, andere nach dem zu beurteilen, was die Welt von ihnen hält. …


17 Das bedeutet aber, wer mit Christus lebt, wird ein neuer Mensch. Er ist nicht mehr derselbe, denn sein altes Leben ist vorbei. Ein neues Leben hat begonnen!


18 Dieses neue Leben kommt allein von Gott, der uns durch das, was Christus getan hat, zu sich zurückgeholt hat. Und Gott hat uns zur Aufgabe gemacht, Menschen mit ihm zu versöhnen.



Das ist ein typischer Paulus Text, mit vielen verschachtelten Sätzen und Nebensätzen, der von theologischen Inhalten nur so überläuft. Es lohnt sich, diesen Text einmal so richtig zu studieren und in die Tiefe zu graben.



Als erstes schreibt Paulus hier von einem Zelt. Er war ja selber auch Zeltmacher. Dieses Zelt steht hier aber nicht für einen Campingurlaub, sondern für unser irdisches Leben. Das was uns hier auf Erden ausmacht. Was uns wichtig ist, die Dinge, die wir besitzen, was unsere Wünsche und Sehnsüchte sind, eben alles, was zu dieser Welt gehört. Jetzt nicht einmal wertend gemeint in dem Sinn, dass es böse wäre, weil diese Welt ja böse ist. Aber sehr wohl indem Sinn, dass alles hier auf Erden vergänglich ist.


Wir renovieren gerade unser Badezimmer. Vor etwa 30 Jahren wurde es schon einmal renoviert und der damaligen „Mode“ angepasst. Für uns hat diese damalige Mode aber keinen Wert, weil es unpraktisch war. Es hat damals bestimmt viel gekostet, aber es hat seinen Wert verloren. Dabei sind Immobilien viel Wertbeständiger als vieles andere in unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft.


Egal, was wir auf dieser Erde haben, es hat ein Ablaufdatum. Auch unser irdisches Leben in diesem vergänglichen Körper.



Für Paulus ist dieses Leben hier wie ein Zelt, im Vergleich zum „festen Bau“, zum ewigen Haus im Himmel, das der Vater für uns gebaut hat. Er wechselt dann die Bildebene von der Behausung hin zum Körper.



Beides, das irdische „Zelt“, genauso, wie das himmlische feste Bauwerk, unser vergänglicher Körper hier, aber auch der himmlische Körper sind geistliche Realitäten. Nur dass wir die himmlische Dimension mit unseren irdischen Sinnen nicht wahrnehmen können. Aber sie ist deswegen nicht weniger real.


Die Spannung, die zwischen diesen beiden Realitäten liegt, ist bei Paulus spürbar, und auch wir kennen sie nur zu gut. Ich möchte immer zur Gänze in der himmlischen Realität leben. Ich möchte, dass meine Gedanken, meine Wahrnehmungen, mein Reden und Handeln immer von Gottes Wirklichkeit geprägt sind. Aber das wird erst zur Gänze der Fall sein, wenn wir im Himmel, ganz bei unserem himmlischen Papa sind. Jetzt ist es eher die Ausnahme, als die Regel, dass ich so eng mit dem Himmel verbunden bin. Aber das hält mich nicht davon ab, da dran zu bleiben. Ich will meinen Geist, meine Gedanken, meinen Willen auf den Himmel auszurichten. Oder so wie Paulus es ausgedrückt hat: Voll Verlangen sehnen wir uns danach, den neuen Leib schon jetzt überzuziehen wie ein Gewand (V2)



Das was mich aber so zuversichtlich macht, ist nicht mein eigenes Bemühen. Es ist etwas, das Gott für uns getan hat und das dafür sorgt, dass wir im Himmel „zu Hause“ sind.


Er hat uns nämlich eine „Anzahlung“ auf den Himmel gegeben, Eine Sicherheit, oder ein „Pfand“, wie es in der Lutherübersetzung heißt: Den Heiligen Geist. Er ist es, der meinem Innersten bezeugt, dass ich Gottes Kind bin und deshalb bereits hier auf Erden ein Bürger des Himmels bin.



Es bleibt zwar ein Ringen, weil wir diese Bezeugung Gottes im Glauben erkennen müssen und im Natürlichen noch nicht sehen.


V7 Denn wir leben im Glauben und nicht im Schauen.


Aber die Augen des Glaubens erkennen die Dinge, die Gott unter uns und durch uns tut. Auch bei diesem Hinschauen hilft uns der Heilige Geist.



In der Elberfelder Übersetzung wird ein Wortspiel von Paulus, die dieses Ringen beschreibt wiedergegeben. Auch wenn es für unsere Ohren etwas „eckig“ klingt versuche ich es wiederzugeben:


Er schreibt in den Versen 6-9, dass wir zwar in unserem irdischen Körper „einheimisch“- und deshalb bei Gott „ausheimisch“ sind. Aber trotz dieser Empfindung bleiben wir voll guten Mutes.


Wir möchten lieber „ausheimisch“ bei unserem Körper und „einheimisch“ bei Gott sein. Aber egal, wie wir uns fühlen, ob als „Einheimischer“ oder „Ausheimischer“ (Ausländer), wir tun alles dafür, Gott zu gefallen.



Und genau da, bei dieser Spannung zwischen dem, was wir im natürlichen sehen und dem, was im geistlichen tatsächlich IST, kommt dann wieder der Heilige Geist ins Spiel. Es ist nämlich nicht unser subjektives Empfinden, das darüber entscheidet, ob wir von Gott angenommen sind. Es ist die Tatsache, dass Gott von sich aus, seine Hand zur Versöhnung ausgestreckt hat, die uns den Weg in den Himmel bahnt. Wenn wir das annehmen, was Jesus für uns getan hat und ihm erlauben, dass er unser Herr ist, schenkt er uns den Heiligen Geist. Dieser HG uns erkennen lässt, wie Gott wirklich ist, wie er mein Leben gelingen lässt und vor allem, dass ich jetzt schon im Himmel angekommen bin, obwohl ich noch auf dieser vergänglichen Erde in einem vergänglichen Körper lebe.



Es ist also der Heilige Geist, es ist dieser „Gott in uns“, der dafür sorgt, dass diese theologische Realität, dass wir Bürger des Himmels sind, immer mehr auch zu unserer tatsächlich erlebten Realität wird.



Was das ganz konkret bedeutet, sehen wir wie gesagt im Leben der Jünger vor und nach Pfingsten. Vorher war Jesus physisch bei ihnen. Wir alle würden uns das wünschen, Jesus physisch bei uns zu haben. Ihn mit unseren natürlichen Augen sehen zu können. Mit ihm sprechen zu können und ihn zu erleben. So wie die Hauptfigur im Buch „Die Hütte“.


Als Jesus physisch auf der Erde war, hat das schon das Leben der Jünger und vieler Anderer ganz entscheidend verändert. Aber die wirkliche „Christliche Revolution“ geschah erst nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren und seinen Jüngern den Heiligen Geist sandte. Dann stellten diese einfachen Fischer, Zöllner und Handwerker das ganze römische Imperium buchstäblich auf den Kopf.



Es gibt derzeit sehr viele Prophetien, dass Gott dabei ist, etwas ganz Neues, etwas Unglaubliches zu tun. Und zwar wieder nicht durch Berühmtheiten, oder „ganz besondere Menschen“, die über die Maßen begabt sind, nicht durch die Einflussreichen, nicht durch die „oberen 10.000“. Auch nicht allein durch Pastoren, Gemeindeleiter, gesalbte Evangelisten oder geistliche Würdenträger, sondern durch ganz „normale, einfache“ Menschen, die einfach Jesus vertrauen.



In der Prophetie aus dem AT Buch Joel, das Petrus bei seiner Pfingstpredigt zitierte heißt es, dass Gott seinen Geist auf alle Menschen ausgießen wird und es wird explizit darauf hingewiesen, dass Knechte und Mägde, also ganz einfache Menschen, in Gottes Auftrag prophetisch reden werden.


Lass dir vom Feind nicht einreden, dass Gott dich nicht dazu gebrauchen kann, sein Reich zu bauen. Er kann es und er zählt auf dich! Bist du bereit dafür?



Eine Sache, die uns die Ausbreitung des Coronavirus gelehrt hat, ist dass sich etwas sehr schnell rund um den Globus verbreiten kann. Wenn ein Virus so schnell von einem zum anderen weitergegeben werden kann, sodass innerhalb weniger Monate die ganze Welt davon „befallen“ ist, kann sich genauso schnell auch das Evangelium verbreiten. Es kommt dabei nur darauf an, dass ich mir meiner Rolle als „Überträger“ bewusst bin.


Ob die Personen, mit denen ich in Kontakt bin, tatsächlich mit dem Evangelium „angesteckt“ werden, ist wiederum Aufgabe des HG. Meine Aufgabe ist es einfach „Träger“ des Evangeliums zu sein.


Jeder der mir begegnet darf und soll wissen, dass der Gott, der das Universum geschaffen hat, und alles nach wie vor in seiner Hand hält, sich selber so klein gemacht hat, dass er in meinem Herzen Platz hat.


Er hat alles dafür getan, dass ich heute versöhnt mit ihm leben kann. Diese Botschaft von der Versöhnung zwischen meinem Schöpfer und mir befreit mich zu einem ewigen Leben in der Herrlichkeit Gottes.


Wir Gläubige sind somit Überbringer dieser wunderbaren Botschaft von der Versöhnung, die Gott allen Menschen anbietet.



Und auch dabei hilft uns der Heilige Geist.


Wir sehen also: Der HG ist das Upgrade schlechthin für uns Christen. Ohne ihn, ohne dieses Pfand auf das ewige Leben, das Gott uns gegeben hat würde uns etwas sehr Wesentliches fehlen.


Aber so hat Gott in seiner Weisheit an alles gedacht, was für uns notwendig ist.


Deshalb wollen wir dem HG den Raum in unserem Leben geben, der ihm gebührt.

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