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Jesus, die Tür zum Leben

Aktualisiert: 7. Mai 2021

​Guten Morgen und herzlich willkommen im neuen Jahr! Es ist schön, euch wiederzusehen am Anfang des Jahres 2020!


Wer von euch weiß schon ein bisschen, was das neue Jahr bringen wird?


Es gibt viele Termine, die wir schon festgelegt haben; Sachen, die am Laufen sind; Dinge, die sich jeder von uns vorgenommen hat; usw. Aber was wirklich alles passieren wird – das wissen wir nicht. Aber eines wissen wir bestimmt: Unser Gott ist ewig, ihm gehören wir und er macht, dass uns alle Dinge zum Besten dienen.


Ich möchte euch heute auf eine gedankliche Reise mitnehmen über das „Ich bin die Tür“ Wort von Jesus. Wir stehen an der Schwelle eines neuen Jahres UND eines neuen Jahrzehnts. An der Schwelle bedeutet, da beginnt etwas Neues oder etwas Anderes. Auf der Schwelle kann ich noch umdrehen, aber wenn man eine Schwelle überschritten hat, gibt es oft kein Zurück mehr … ihr kennt diese Formulierungen.

Lebensabschnitte haben Schwellen, Türen haben Schwellen. Eine Schwelle bleibt nicht unbemerkt – sie ist etwas erhöht oder aus einem anderen Material. Dahinter erwartet man sich etwas Anderes bzw. weiß, dass etwas anders sein wird. Neugierige Menschen können es gar nicht erwarten, dahinter zu schauen, Vorsichtige sind eher zögerlich und warten mal ab, was so passiert, wenn jemand anderer diese Schwelle überschreitet.


Ich denke, dass wir als ganze Gemeinde jetzt bei einer Schwelle angekommen sind und zwar bei der Türschwelle von Jesus, wo wir eine neue Dimension von ihm kennenlernen werden. Was meine ich damit?

In den Evangelien sind die „ICH BIN“-Worte Jesu überliefert. Mit dieser Formulierung ICH BIN erklärt er auf viele verschiedene Arten, wie er ist und wer er ist und zu welchem Zweck er gekommen ist. Gleichzeitig ist es auch ein Hinweis, dass er von Gott kommt bzw. Gott ist, denn Gott sagt im Alten Testament schon zu Mose „Ich bin der ich bin“.


Joh 6,35 EU: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (nochmals in Vers 48

Joh 8,12 EU: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Joh 11,25 f. EU: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“

Joh 14,6 EU: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“

Joh 15,1 EU: „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.“

Joh 10,11 EU: „Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.“

Joh 10,9 EU: „Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.“


Jesus sagt also mit jedem dieser Worte Leben und Gedeihen und Wohlergehen zu, wenn man ihn als den annimmt, der er ist.


Jetzt bin ich bei mir selbst auf etwas draufgekommen und vielleicht geht es ja euch auch gelegentlich so. Ich kenne diese Worte, ich weiß, wer Jesus ist und glaube an ihn, ich habe sein Heilsangebot angenommen, ich liebe ihn wirklich, der HG redet mit mir und in Papas Gegenwart ist es wunderbar. Und doch ist da eine Distanz, ein vorsichtiger Abstand zu Jesus – etwas, wo ich merke, ich bin noch nicht in dieser Fülle, die er verspricht, drin. Ich hab aber die Beziehung zu meinem leiblichen Bruder bereinigt, ihm vergeben usw. und wir verstehen uns prächtig seither. Was also ist es, das mich vorsichtig sein lässt, Jesus ganz nahe zu kommen?


Da hatte ich auf unserer persönlichen Klausur im Herbst folgendes Bild:


Jesus steht da und ich werde im Zeitraffer rückwärts (ich werde immer jünger) in ihn hineingesaugt und verschwinde komplett in ihm. Ich war total aufgewühlt und beunruhigt – Muss ich mich jetzt auflösen, um Jesus nahe zu sein. Darf gar nichts von mir übrig bleiben?


Ich erzählte dieses Bild Peter und er freute sich! Das ist doch klar: Es zeigt, wo du herkommst – nämlich aus Jesus heraus. Alles, was dich ausmacht, hast du von ihm bekommen. Also nicht auflösen…


Und dann kam sein Ich bin Wort: Ich bin die Tür…


Was bedeutet denn das nun?


Schauen wir uns zuerst einmal den Kontext dieser Aussage an. Jesus spricht in einem Gleichnis und beschreibt dabei, wer er ist. Er hat schon unzählige Menschen geheilt, hat erklärt, wer sein Vater ist, hat die Ehebrecherin begnadigt und die Schriftgelehrten zurechtgewiesen und vor den Kopf gestoßen. Und nun spricht er davon, dass alle, die vor ihm kamen, Diebe und Räuber waren. Dass die Schafe nur dem Hirten folgen, den sie kennen. Dass bezahlte Arbeiter die Herde bei Gefahr im Stich lassen. Dass er der gute Hirte ist, der sogar sein Leben für die Schafe gibt und dass es noch Schafe gibt, die er holen muss.

Die Schafe stehen für alle, die zu ihm gehören.


Ein Schafstall zur damaligen Zeit sah ungefähr so aus:


Der Schafstall war in der Regel kein festes Haus, sondern eine sogenannte »Hürde«, die nur notdürftig vor Wind und Regen schützte. Ein solcher Schafstall war oft mit einer Steinmauer umgeben und mit Dornengestrüpp bedeckt, das Diebe oder wilde Tiere fernhalten sollte.


Die Mauer war so hoch, dass kein Schaf von drinnen nach draußen springen konnte und kein wildes Tier von draußen nach drinnen. Es gab nur einen einzigen Eingang und da setzte sich der Hirte/ Wächter hinein, sodass keiner hinein oder heraus konnte.


Die Schafherde wurde am Abend in diesen Pferch getrieben zum Schutz in der Nacht. Waren mehrere Herden unterwegs und war es ein großer Pferch, kamen mehrere Herden hinein. Ein Wächter saß dann im Tor. Am nächsten Morgen kamen die Hirten wieder und riefen ihre Herde. Die Schafe erkannten ihren Hirten an seiner Stimme und folgten ihm auf die nächste Weide.


Soweit die Praxis zur damaligen Zeit.


Und nun erklärt Jesus, dass ER dieser einzige Eingang in diesen Schafstall ist. Wenn Jesus in solchen Bildern spricht, erklärt er eine viel größere Wirklichkeit. Mit dem Schafstall ist in diesem Fall das Himmelreich gemeint – es gibt nur diese eine Möglichkeit, da hinein zu kommen.


Dieser Stall ist also zuerst einmal


Rettung


Alle, die da durch diese Tür hineingehen, vertrauen also Jesus, dass er die Wahrheit sagt. Wenn also jemand etwas mit den Schafen tun möchte und nicht durch das Tor JESUS in den Pferch geht, ist diese Person automatisch ein Dieb oder Räuber, der nichts Gutes mit den Schafen vorhat.


Wenn Jesus also sagt, dass ER das Tor in diesen Pferch ist, dann ist ER also auch unser


Schutz vor Menschen, die nur ihre eigenen Interessen verfolgen und dazu andere wie auch immer missbrauchen wollen. Wenn also jemand dir weismachen will, dass es auch ohne Jesus geht, dann weißt du mit Sicherheit, dass dieser Mensch über die Mauer geklettert ist.


Und dann sagt Jesus weiter: Wo er auch hinkommt, wird er grüne Weiden finden. Oder in einer anderen Übersetzung: Er wird ein- und ausgehen und gute Weide finden. Dieser Schafstall ist also dann unser


Lebensraum, in dem wir alles haben, was wir brauchen. Und zwar GUTE

Das ist etwas total Geistliches: Wir müssen zuerst DURCH IHN HINDURCH gehen, um gerettet zu sein damit wir danach ALLES haben.


Und ich hab so den Eindruck, dass für uns ALS GEMEINDE da heute der Knackpunkt ist. Wir als Österreicher haben aus der nahen Vergangenheit das Erbe des Nationalsozialismus in unseren Knochen stecken. Mit offenen Armen wurde der sogenannte Heiland Adolf Hitler empfangen, der den Menschen in einer total schwierigen Zeit grüne Weiden in Form von Wohnungen und Arbeit usw. versprach. Er war nicht vorher durch das Tor Jesus gegangen. Und was ist passiert? Ganze Nationen wurden dadurch in die Irre, in Tod und Verderben und die Welt in einen Weltkrieg geführt. So wie Jesus es in seinem Gleichnis auch erklärt.


Und dass wir wieder jemandem total vertrauen und uns ganz hingeben und ausliefern, ist eine Herausforderung. Aber wenn wir es tun, ist es ein Akt des Vertrauens und des Glaubens. Wir können Gott nur durch Glauben und Gehorsam gefallen.


Was mich jetzt aber seit geraumer Zeit beschäftigt ist, was passiert, wenn wir durch Jesus als die Tür hindurchgehen. Man kann das nämlich auf zwei Arten sehen.


nur symbolisch: Durchgang, durchgehen, drin sein, gerettet sein. Das heißt im Klartext: Ich glaube, dass Jesus für meine Sünden gestorben ist und nehme sein Opfer an. Und jetzt habe ich das ewige Leben, wenn ich dann einmal sterben muss. Das war so meine Sichtweise über die Jahre und die ist auch richtig. Aber was ist, wenn es mehr ist?

Nämlich 2. Ein wirkliches Hindurchschreiten durch die Person Jesu. Also nicht leibhaftig sondern in der geistlichen Dimension. Da kommt man ja mit seinem ganzen geistlichen Sein mit ihm in Berührung. Es ist ein Einswerden, so wie der Vater mit dem Sohn eins ist. Es ist dann so, wie Jesus betet im Johannesevangelium 17 Vers21: Ich bete für sie alle, dass sie eins sind, so wie du und ich eins sind, Vater – damit sie in uns eins sind, so wie du in mir bist und ich in dir bin, und die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.


Könnte es sein, dass Jesus möchte, dass wir als ganze Gemeinde gemeinsam durch diese Tür namens Jesus gehen, damit wir in ihm eins werden und die Welt um uns herum deshalb glaubt, dass Jesus von Gott gesandt wurde? Könnte es sein, dass wir als ganze Gemeinde damit in diese Dimension des Reiches Gottes kommen, wo wir ein und ausgehen und IMMER grüne Weiden finden und nicht nur gelegentlich Einzelpersonen aus der Gemeinde das tun?


Wenn wir das tun, lassen wir uns darauf ein, dass wir das Wesen Jesu quasi aufsaugen, dass es uns durchdringt, dass wir geläutert werden wie reines Gold. Der Dreck verbrennt in seiner Gegenwart, sein Opfertod am Kreuz und das ewige Leben werden uns in jede Zelle geschrieben, wenn wir durch den hindurchgehen, der die Auferstehung und das Leben und die Tür dazu ist.


Ich ahne erst, was das alles bedeutet und was Jesus meint, wenn er davon spricht, dass wir grüne Weiden finden werden, wo wir auch hinkommen. Also egal welche Situation, es geht immer was. Ich denke, dass wir damit in eine völlig neue Dimension der Nachfolge kommen und dass uns bewusst werden wird, zu welcher Quelle wir immer Zutritt haben und wir diese automatisch nutzen. Wir leben dann aus den Ressourcen des Reiches Gottes heraus. Einige von uns können und machen das schon, aber ich meine jetzt wirklich den Leib Christi vor Ort – die Gemeinde Treffpunktleben. So wie einzelne Personen Jesus nachfolgen, machen das auch ganze Gemeinden, Bezirke, Nationen… Diese Art Nachfolge meine ich damit. Es geht um das größere Ganze, dass eine Auswirkung auf die Umgebung hat.


Es fängt bei uns persönlich an und geht dann weiter in größeren Zusammenhängen und Einheiten. Je mehr Einheit, desto größer der Effekt – siehe oben. Einheit heißt aber auch, dass der Einzelne bereit ist, zu einem größeren Ganzen dazuzugehören. Die Gemeinde vor Ort ist so etwas.


Deshalb bitte ich euch jetzt, dass wir gemeinsam als Gemeinde Treffpunkt Leben durch Jesus als die Tür gehen und damit vor der unsichtbaren und sichtbaren Welt unsere Bereitschaft zeigen, ihm nachzufolgen und eins in ihm und mit ihm zu sein. Wir nehmen damit unseren Platz im Plan Gottes ein, den er zur Rettung Österreichs für uns vorgesehen hat.


Wenn du heute als Gast hier bist oder überhaupt das erste Mal davon hörst, dass so etwas möglich ist, dann darfst du das gerne auch ganz für dich machen bzw. sind wir im Anschluss an den Gottesdienst gerne für dich da, um Fragen zu beantworten.


Vorher nehmen wir uns aber noch Zeit, alles zu Jesus ans Kreuz zu bringen, damit wir ohne Ballast mit ihm weiter gehen.


Nun treten wir auf unserem Platz über eine unsichtbare Schwelle und erklären damit, dass wir durchgegangen sind und bereit für die nächsten Schritte sind.


Amen.

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