Viele kennen Isebel, oder den Geist der Isebel, doch oft ist es mehr ein Gefühl, das hervorgerufen wird, als ein Kennen. Oft wird durch diese Stelle in der Offenbarung Angst vor Propheten geschürt, oder sogar Angst vor Frauen in Leitungspositionen. Grund genug, um uns diesen Geist der Isebel einmal genauer anzusehen.
Es geht um die Stelle in den Sendschreiben, genau gesagt um das Sendschreiben an die Gemeinde in Thyatira.
Offenbarung 2,20: (Gemeinde in Thyatira -) Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel duldest, die Frau, die sagt, sie sei eine Prophetin, und lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen.
Die Offenbarung ist ein Buch mit einer sehr symbolischen Sprache. Isebel, eine Prophetin. Ein Prophet spricht im Namen Gottes, ist ein Sprachrohr Gottes, also gibt einfach das weiter, was er von Gott hört. Diese Isebel, von der hier die Rede ist, sagt anscheinend, dass sie von Gott hört, dass Gott ihr etwas sagt, dass sie bescheid weiß, sich in Gottes Wort auskennt, sie gibt Gottes Wort aber falsch weiter. Da ist natürlich auch Bibellehre gemeint.
Sie verführt diejenigen, die zu Gott gehören. Das ist das, was verunsichert. Sie verführt nicht die Leute, die Gott nicht kennen, sondern die, die ihn schon kennen.
Wozu verführt sie die Gemeinde? Zur Hurerei. Da ist immer in der Bibel gemeint, dass die Gemeinde sich mit anderen, mit weltlichen Dingen beschäftigt, dass Menschen nicht nur Gott an erster Stelle haben, sondern auch nebenbei etwas oder jemanden anderen.
Götzenopfer essen, da ist symbolisch gemeint, dass wir uns einlassen, bei anderen Einflüssen mitzumachen. Wir leben ja nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Also wenn wir „Brot“, also „Nahrung“ im geistlichen Bereich, auch noch von wo anders her haben als von Gottes Mund, dann essen wir im Grunde Götzenopfer.
Diese Isebel, von der hier die Rede ist, ist also jemand, der oder die sich gut in Gottes Wort auskennt, in Autorität auslegt und lehrt. Sie lehrt keine Intimität mit Gott. Sie fügt eigene Gedanken, die nicht vom Heiligen Geist sind, zur Bibel ein, oder lässt Abschnitte weg. Sie hat Lieblingsthemen, die andere Stellen der Bibel außer Acht lassen, oder lehrt eigene Auslegungen, die nicht mit der gesamten Schrift übereinstimmen.
Ich denke nicht, dass sie eine Person ist, auch nicht eine Personengruppe oder gar eine gewisse Denomination, sondern ein Geist. Eine Geisteshaltung, die es in Gemeinden gibt. Vor dieser angeblichen Art von Sprachrohr Gottes warnt Jesus seine Gemeinde in der Endzeit.
Wir von der GL sind dafür verantwortlich, dass es bei uns, in unserer Gemeinde, diese Geisteshaltung nicht gibt, bzw. jeder von uns ist verantwortlich, dass dieser Geist nicht bei ihm selber sein Unwesen treibt.
Könnte das denn überhaupt sein? Könnte mir so was passieren? Ich würde doch nie… Ich glaube nicht, dass jemand extra einen Geist der Isebel in sein Leben einlädt. Aber wenn wir nicht wissen, was das genau ist, dann sind wir in Gefahr, dass wir genau das tun, denn immerhin heißt es, dass sie die Gemeinde verführt, also die Kinder Gottes. Verführen, also manipulieren, geschieht meistens ohne, dass man es aktiv will.
Wenn Gott uns warnt vor dieser Geisteshaltung, dann schauen wir einmal – was ist der Geist der Isebel?
Bei der letzten GL Klausur hat Gott uns gesagt, dass wir Anbeter werden sollen. Wie ihr wisst, nehmen wir in der GL diese Aufforderungen von Gott sehr ernst, und wir haben ihn gebeten, dass er uns lehrt, wie wir Anbeter werden können, damit auch unsere Gemeinde eine Gemeinde der Anbetung und der Anbeter werden kann.
Mir ist bewusst geworden, dass dieser Isebel-Geist das genaue Gegenteil ist von dem Geist der Anbetung.
Wir lesen über Isebel in 1. Könige, den Kapiteln 15 bis 22. Sie ist die Frau von König Ahab von Israel, von dem gesagt wird, dass „er mehr sündigte als alle Könige vor ihm“ und dass er sogar so weit ging, Isebel, die Tochter des Königs von Sidon zu heiraten und Baal und Ashera anzubeten. Sie scheint also eine sehr „religiöse“ Frau gewesen zu sein, nur hat sie eben andere Götter angebetet. In Israel, dem Volk Gottes, als Königin, hat sie neben Gott auch ihre eigenen Götter mitgebracht, und ihren Mann und das ganze Volk dazu angestiftet, andere Götter neben dem einen lebendigen Gott anzubeten.
Im Kapitel 19 lesen wir die Geschichte von Elia, wie er die gesamte Schar von 450 Priestern Baals herausfordert. Beide Parteien bereiten ein Opfer zu, und jeder soll zu seinem Gott beten, dass der selber, ohne menschlichem Zutun, das Opfer anzündet. Die Baalpropheten tun sich etwas schwer damit und es passiert nichts. Gott schickt hingegen Feuer, das das Opfer und das ganze Wasser rund herum verzehrt. Daraufhin wendet sich das Volk Israel wieder Gott zu und die Baalpropheten werden getötet.
Ein vollkommener Sieg Elias also. Man würde meinen, dass Elia jetzt ziemlich selbstsicher in seiner übernatürlichen Gottesbeziehung ist.
Kapitel 19: Ahab erzählte Isebel alles, was Elia getan hatte und wie er alle Baalpropheten mit dem Schwert getötet hatte. Daraufhin schickte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm ausrichten: »Die Götter sollen auch mich töten, wenn ich nicht morgen um diese Zeit das Gleiche mit dir tue, wie du es mit ihnen gemacht hast.« Da bekam Elia Angst und floh um sein Leben.
So, wie bei uns, wenn wir etwas im Namen Jesu beten, vielleicht um Heilung, und Gott heilt! Oder du erzählst jemandem von Jesus, oder du predigst, leitest den Lobpreis, die Gebetsrunde, was auch immer. Und es geht gut! Jemand bekehrt sich, Menschen sind verändert, Werke des Teufels zerstört! Gott ist da, du bist auferbaut, alle finden, das Seminar war super, und dann sagt einer zu dir, dass ihm etwas nicht gefallen hat. Oder dir kommen Gedanken – ich kann das doch gar nicht! Das war sicher nur ganz kurz, dass die Schmerzen weg waren, und morgen sind sie womöglich wieder da…Vielleicht denkst du sogar darüber nach, dass jemand das erfahren könnte in deiner Verwandtschaft – und was werden die darüber denken! Vielleicht bist du richtig deprimiert nachher.
Ich kenne das aus meinem eigenen Leben. Meistens, wenn ich müde bin, nach einem Einsatz in Gottes Namen, wenn ich dann zu Hause bin nach einem Triumpf, wo der Heilige Geist gewirkt hat, dann kommen Zweifel. Dann klopft der Geist der Isebel an und möchte gerne Einlass finden.
Wenn wir in dem Kapitel zu Vers 4 gehen, steht: Er aber ging allein eine Tagesstrecke weit in die Wüste. Schließlich sank er unter einem Ginsterstrauch nieder, der dort stand, und wollte nur noch sterben. »Ich habe genug, Herr«, sagte er. »Nimm mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Vorfahren.« Dann legte er sich hin und schlief unter dem Strauch ein.
Also Elia mit Selbstmordgedanken. Völlig erschöpft, weil nach dem Sieg eine Frau mit Namen Isebel gesagt hat, dass sie ihn ermorden würde. Er hatte alles Übernatürliche völlig vergessen. Er hatte doch gerade einen übernatürlichen Sieg gegen 450 Männer errungen! Und nun hat er Depressionen wegen der Drohung einer Frau.
Das ist eine Seite des Geistes der Isebel. Dieser Geist manipuliert uns weg von Gott, lenkt unseren Blick auf unsere Gefühle. Auf uns. Ich kann das doch nicht. Und das stimmt natürlich. Nur Gott kann Übernatürliches bewirken.
Wenn wir anbeten, schauen wir auf Gott. Der Geist der Isebel lenkt meinen Blick jedoch auf mich. Auf das Irdische, auf alles, was nicht geht, auf Resignation, Depression, Müdigkeit, Perspektivlosigkeit.
Wenn du öfter einmal an so einem Punkt bist, warum versuchst du nicht, diesen Geist wegzuschicken? Jesus hat uns Macht über Geister und gedankliche Festungen gegeben. Ich kenne diesen Geist inzwischen, und ich erkenne ihn. Wenn er kommt und anklopft und mich entmutigen möchte, schicke ich ihn unters Kreuz im Namen Jesu, und schaue auf Gott in Anbetung. Du wirst sehen, wie du sofort eine Veränderung bemerken wirst!
Die andere Variante des Geistes der Isebel ist im selben Buch im Kapitel 21 zu lesen. König Ahab möchte gerne einen Weingarten kaufen, aber der Besitzer will nicht verkaufen. Der König schmollt. Vers 7-10: Da antwortete Isebel: »Bist du der König von Israel oder nicht? Gut, dann steh jetzt auf, iss etwas und vergiss deinen Ärger! Du sollst deinen Weinberg haben! Ich nehme die Sache in die Hand!« Sie schrieb im Namen des Königs einige Briefe, verschloss sie mit dem königlichen Siegel und verschickte sie an die Sippenoberhäupter und einflussreichen Männer der Stadt Jesreel. In den Briefen stand: »Ruft einen Tag der Buße aus, an dem gefastet werden soll, und versammelt das ganze Volk! Weist Nabot einen Platz ganz vorne zu. Sorgt aber dafür, dass zwei bestochene Zeugen in seiner Nähe sitzen. Sie sollen ihn vor aller Augen anschuldigen und rufen: ›Dieser Mann hat über Gott und den König gelästert!‹ Dann führt ihn aus der Stadt hinaus und steinigt ihn.«
Also das ist der Geist der Isebel: Es geht dir schlecht? Dann nimm dir einfach, was du willst. Manipuliere und kontrolliere, stehle, egal welche Mittel, du bist wichtig!
Jesus ist dazu da, deine Wünsche, deine Gefühle zu berücksichtigen, dich glücklich zu machen. Fordere es von ihm! Es steht dir doch zu! Den ganzen Tag denkst du nicht weiter an Jesus, aber immer, wenn du ihn brauchst, ist er da für dich. Du ziehst ihn aus deiner Hosentasche, wenn du Zeit für ihn hast. Dann betest du ihn sogar an, singst ein paar Lieder, denn das erhebt deine Gefühle, lenkt dich ab, das ist das Mittel, das bringt dich aus deiner Depression…Das ist der Geist der Isebel. Manipulation (was Zauberei ist), Egoismus, Humanismus, Ausleben meiner Lust und Ablehnen von Autorität.
Und hab ich nicht gerade gesagt, dass Anbetung aus der Depression führt? Und ist Jesus nicht immer für mich da, wenn ich ihn brauche?
Ja! Und noch einmal Ja. Also bitte höre mich richtig! Wo ist der Unterschied? Wann ist es der Geist der Isebel? Meine Herzenshaltung macht den Unterschied.
VIDEO: https://www.youtube.com/watch?v=7EofsF61kcU
Ich möchte uns herausfordern, dass wir an Gott ein paar Fragen stellen und ihn bitten, dass er uns aufzeigt, ob wir vielleicht irgendwo im Verborgenen eine Stelle haben, wo wir so zu sagen „Hurerei treiben und Götzenopfer essen“. Wer sich da Gott öffnen möchte, kann gerne mit mir beten. Für dich in deinem Herzen.
Jesus, kannst du mir bitte zeigen, ob ich in meinem Leben einen Bereich habe, der nicht ganz dir gehört? Wo du einen Rivalen hast?
Jesus, zeige mir bitte, ob mir irgend etwas in meinem Leben wichtiger ist als du?
Wenn ja – Jesus, ich bitte dich dafür um Vergebung und ich bitte dich, dass du diesen Platz in meinem Leben einnimmst. Lehre mich, Heiliger Geist, wie ich im Alltag Jesus an die erste Stelle in meinem Leben stellen kann!
Es gibt eine Möglichkeit, wie wir für immer von diesem Geist der Isebel wegkommen können: Anbeter werden. Der Geist der Anbetung ist das direkte Gegenteil vom Geist der Isebel. Ich schaue beim Anbeten auf Gott und nicht auf mich. Der Heilige Geist lehrt uns, wie wir Anbeter werden, wenn wir ihn darum bitten.
Ein Anbeter bist du, wenn dein Herz nicht mehr dir gehört. Dann, wenn du tot bist. Bist du bereit zu sterben? Dein Ego muss sterben. Dein Blick darf nur auf Gott gerichtet sein.
Ich lebe nicht, damit ich alles bekomme bis ich sterbe, sondern ich sterbe damit ich jetzt und immer in Fülle lebe. Das ist das Geheimnis Gottes. Das ist eine Haltung in meinem Leben, in deinem Leben. Eine Herzenshaltung. Alles gehört ihm, meinem König Jesus, der mich erkauft hat. Er hat alle Rechte. Meine Chance! Weil er gut ist, gibt er mir alles und viel mehr zurück. Das ist der Geist der Anbetung. Ich schenke mich her, bedingungslos! Warum? Weil sich er mir bedingungslos geschenkt hat.
Wenn du Jesus Christus noch nicht intim und persönlich kennst, und ihn in dein Leben einladen möchtest, komm gerne nach dem Gottesdienst zum Gebet nach vorne, wir werden dich anleiten.
Wenn du diesen Geist der Isebel los werden möchtest in deinem Leben, dann komm doch nach dem Gottesdienst zum Gebetsteam nach vorne.
Wenn du zuerst beim Gebet Gottes Stimme nicht gut hören konntest, komm doch in ein SOZO.
Auf alle Fälle ist eines gewiss: Es ist die Zeit da, wo es nicht mehr geht, dass wir halbherzig unseren Glauben leben, wo wir Kompromisse eingehen. Wir müssen uns entscheiden, sonst werden wir zerrissen.
In Offenbarung 2,26-28 steht weiter: Wer siegreich und bis zum Ende mir gehorsam ist, dem werde ich Macht über alle Völker geben. Er wird mit eisernem Stab über die Völker herrschen und sie wie Tontöpfe zerschlagen. Und er wird Macht haben, wie auch ich von meinem Vater Macht empfangen habe, und ich werde ihm den Morgenstern geben!
Jesus, mein König, ich bete dich an! Ich möchte nach deinem Willen leben, möchte dir gehorsam sein. Hilf mir! Du sollst groß sein! Ich bitte dich, dass dein Reich kommt und dein Wille geschieht in unserem Land und bei allen Völkern der Erde! Gib du mir Vollmacht, wie du von deinem Vater Vollmacht bekommen hast!
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