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Bronwin Staple

Gewagte Liebe

Aktualisiert: 28. Juni 2023

Wir haben gerade das Lied "Gewagte Liebe" gesungen. Im Original heißt es "Reckless Love". „Reckless“ kann als gewagt übersetzt werden, aber auch als waghalsig, verwegen oder sogar leichtsinnig oder unbesonnen. Das ist jemand, der den Preis nicht zählt, bevor er etwas macht.


Das ist eine Liebe, die nicht innehält und zuerst überlegt, ob ich es wert bin. Ob ich es wert bin, mich aufzuspüren und für mich zu kämpfen. Diese Liebe ist waghalsig genug, nicht die für und wider genau zu durchdenken, vielleicht eine Liste zu schreiben, zu erwägen, ob ich es wirklich wert bin, die anderen 99 stehen zu lassen und mir nachzulaufen. Ob ich es wert bin (wie es in dem Lied heißt), „alle Schatten zu erleuchten, alle Berge zu erklimmen, alle Mauern zu zerstören, alle Lügen zu vertreiben“ um mir nachzugehen.


Da ist nichts Passives dabei! Das ist eine aktive Liebe. Das ist Gottes Liebe, und über diese Liebe möchte ich heute gerne reden.


In 1. Johannes 4:8 steht ganz klar: „Gott ist Liebe“. Liebe ist also nicht nur eines seiner Attribute, sondern etwas, das er ganz grundsätzlich ist. Er verkörpert nicht nur Liebe, er IST Liebe. Wenn man also Gott runter destilliert, bleibt Liebe übrig, das ist seine Essenz.


Also, die Definition von Gott ist Liebe, aber wie schaut denn das aus? Hollywood hätte ein paar Vorschläge (aber leider wenig Antworten, besonders, wenn diese Liebe auch den Test der Zeit bestehen soll!). In 1. Korinther 13:4-8 schreibt Paulus:


„Die Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht neidisch oder überheblich, stolz oder anstößig. Die Liebe ist nicht selbstsüchtig. Sie lässt sich nicht reizen, und wenn man ihr Böses tut, trägt sie es nicht nach.


Sie freut sich niemals über Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich immer an der Wahrheit. Die Liebe erträgt alles, verliert nie den Glauben, bewahrt stets die Hoffnung und bleibt bestehen, was auch geschieht.


Die Liebe wird niemals aufhören.“


In einer anderen Übersetzungen:


„Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu;


sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.


Die Liebe hört niemals auf.“


Wow. Das ist eine andere Definition als die „Liebe“, die oft in Filmen gezeigt wird! & das ist mein Gott. Wow.


Manchmal tu ich mir aber trotzdem ein bisschen schwer, diese Wort zu verdauen. Wie schaut das praktisch aus? Naja, Jesus sagt in Johannes 14:9 „Wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen“. Jesus ist also die praktische Definition von Liebe. An jeder Stelle seines Lebens hat er uns die unermessliche, immense Liebe Gottes demonstriert.


Um alle Beispiele aufzuzählen müsste ich alle vier Evangelien vorlesen … das könnte eventuell den Rahmen sprengen. Aber ich möchte uns auffordern, die Evangelien wie eine Schatzsuche zu durchforsten und mit einem Ziel durchzulesen: & zwar mit dem Ziel, jeden Liebesbeweis bewusst wahrzunehmen.


Wir sprechen ja bekanntlich verschiedene Liebessprachen. Manche Leute fühlen sich total geliebt, wenn jemand qualitativ hochwertige Zeit mit ihnen verbringt, manche Leute fließen über, wenn sie ein Geschenk erhalten. Bei manchen füllt eine Umarmung die innere Sehnsucht nach Liebe (andere genießen es vielleicht, in der jetzigen Corona Zeit nicht dauernd angegriffen zu werden). Person 4 fühlt sich geliebt, wenn ihr oder ihm auf praktische Weise geholfen wird, während Person 5 die Worte braucht, das Lob und die Anerkennung.


Gut, dass Gott ALLE Liebessprachen spricht (& auch versteht)! Bei deiner Schatzsuche nach Liebesbeweisen in den Evangelien richte also vielleicht ein besonderes Augenmerk auf die Liebesbeweise, die in „deiner Sprache“ sind. Und in unseren Leben können wir das genauso machen! Ich bin schon gespannt, was da für Typisch-Gott Geschichten herauskommen, wenn wir ganz bewusst jeden Tag nach Gottes Liebesbeweisen, in unserer Liebessprache, suchen.


Unsere Leben sind voll von Gottes Liebesbeweisen. Aber was ist der größte Liebesbeweis? Jesus selber sagt in Johannes 15:13 „Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für die Freunde hingibt.“ Und genau das tat er. Für mich. Für dich. „Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3:16)


Jesus sagt auch in Johannes 15: „Ich habe euch genauso geliebt, wie der Vater mich geliebt hat.“ Jesus liebt mich genau so, wie der Vater Jesus liebt! Ich habe im Zuge meiner Vorbereitung auf diese Predigt über diese Aussage meditiert – was heißt das? wie gibt’s das? – aber ich muss gestehen, meine Auffassungskraft reicht einfach nicht, dass ich mir das auch nur irgendwie vorstellen kann.


Unglaublich. Und doch wahr.


Ein paar andere Eigenschaften von Gottes Liebe:


Gottes Liebe ist hemmungslos und leidenschaftlich


Hoheslied 8:6-7


„Unüberwindlich wie der Tod, so ist die Liebe, und ihre Leidenschaft so unentrinnbar wie das Totenreich! Wen die Liebe erfasst hat, der kennt ihr Feuer: Sie ist eine Flamme des HERRN!


Mächtige Fluten können sie nicht auslöschen, gewaltige Ströme sie nicht fortreißen. Böte einer seinen ganzen Besitz, um die Liebe zu kaufen, so würde man ihn nur verspotten.“


Oder, in den Worten von Brandon Lake:


„Ungehemmt. Du bist nicht zu bändigen. Du hast die Mauern eingerissen, die ich gebaut habe. Oh, welch Liebe habe ich gefunden!


Niemals gezähmt. Ich kann sie nicht erklären. Sie rauscht in meinen Adern. Sie durchbricht die

Dunkelheit und wird nie aufhören. Oh, welch Liebe habe ich gefunden!


Ich bat um eine Berührung und Du hast mich mit Liebe überschüttet

Ich bat um einen Schluck und Du schüttetest eine Flut aus

Deine Liebe ist wild für mich!

Ich bat um einen Weg, Du hast Berge beiseite geschoben

Ich bat um einen Funken und Du gabst mir ein Feuer

Deine Liebe ist wild für mich.“


Zu Zeiten Jesu war es eine Schande, als Mann zu laufen. Als Jesus also seinen Zuhörern in der Geschichte des verlorenen Sohn sagte, dass der Vater dem Sohn entgegen rannte war das alleine schon ein Skandal! (von den vielen anderen Skandalen, die in der Geschichte steckten gar nicht zu reden) Aber Gottes Liebe ist hemmungslos. Sie ist leidenschaftlich, sie ist wild für uns, und sie wird sich von absolut nichts und niemandem zurückhalten lassen.


Gottes Liebe ist unendlich und felsenfest


Im Zuge meiner Vorbereitung bin ich auf ein interessantes Faktum gestoßen. Im Hebräischen gibt es das Wort „Hesed“, das im Alten Testament 248 Mal vorkommt. Das Wort heißt so viel wie Eifer, Begeisterung, Leidenschaft, Liebe oder Freundlichkeit jemandem gegenüber. Der Stamm des Worts („Hasad“) heißt so viel wie eifriges, erwartungsvolles und leidenschaftliches, begeistertes, inständiges Verlangen (oder Sehnsucht).


In der deutschen Bibel wird das Wort fast immer als Güte oder Gnade übersetzt – aber in den englischen Übersetzungen 70 Mal als „steadfast love“ – und steadfast kann man als unerschütterlich, felsenfest, treu oder unwandelbar übersetzen.


Also wenn Salomo schreibt: „Die Güte [Hesed] des HERRN hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf, es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr!“ steckt da viel mehr drinnen. Gottes Liebe ist unlimitiert und felsenfest, sie wird niemals enden – und sie ist neu jeden Morgen! Also egal, was gestern war, heute ist sie neu (und wird vielleicht sogar auf neue Weisen ausgedrückt – wie wirkt sich das auf meine Schatzsuche aus??).


In Jesaja 54:10 steht: „Die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Gnade [Hesed] wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der Herr, dein Erbarmer.”


Also der Vers kann auch so gelesen werden: “Die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine [leidenschaftliche Liebe] wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der Herr, dein Erbarmer.“


… und …


Gottes Liebe ist bedingungslos


Ein Mann bekommt ein Foto von seiner Frau, liebevoll eingerahmt. Hinten stehen wunderschöne Worte, die ihm ihre unendliche, bedingungslose Liebe zusichern. Drunter steht: „P.s.: Wenn du mich jemals betrügst, will ich dieses Bild zurück!“


Eigentlich sind mir bei diesem Punkt sofort extrem viele Beispiele von bedingungs-voller Liebe eingefallen! Weil wir eigentlich in der Welt bedingungslose Liebe nicht sehr gut kennen.


Du willst heiraten? Sicher, aber schau, dass du vorher einen Ehevertrag unterschreibst! Beim Hauskauf wird vom Notar genau hineingeschrieben, wer wie viel Geld beigesteuert hat, damit jeder vom Verkaufspreis den genau gleichen Anteil wieder heraus bekommt – sollte die Trennung dann doch kommen. Man verspricht sich, sich ewiglich zu lieben und sichert sich aber trotzdem vorher ab, falls das doch nicht der Fall sein wird.


Oder, ich bin sicher, dass wir alle kennen, dass wir einen Vertrag unterschreiben, oder einfach nur ein App runter laden, und drunter steht sooooooo viel ganz klein gedruckt. Ob ich es lese oder nicht (in meinem Fall meistens nicht), ich stimme den Bedingungen zu.


Die gute Nachricht ist, dass Gott uns tatsächlich bedingungslos liebt! Da gibt’s kein p.s., kein Kleingedrucktes, keinen Ehevertrag falls die Scheidung doch kommt!


Wenn ich Katy Perrys Lied „Unconditionally“ höre, höre ich Gott zu mir singen:


„Ich liebe dich ohne Bedingungen. Es gibt jetzt keine Angst mehr – lass los und sei ganz frei. Ich werde dich bedingungslos lieben.


Komm zu mir, so wie du bist. Ich nehme deine schlechten Tage mit deinen guten, gehe durch den Sturm mit dir.


Ich tue das alles, weil ich dich liebe.


Ich liebe dich ohne Bedingungen. Bedingungslos. Ich werde dich immer bedingungslos lieben.“


Er liebt uns nicht mehr, wenn wir gerade mitten im Lobpreis sind und nur in seine Augen schauen. Er liebt uns nicht mehr, wenn wir gerade jemanden zum Glauben geführt haben. Er liebt uns nicht weil wir brav oder gut oder lieb oder schön oder gute Arbeiter oder was auch immer sind. Er kann uns nicht mehr lieben als er uns liebt, weil er uns schon 100% liebt. Ohne wenn und aber.


Zu den menschlichen Grundbedürfnissen gehören einerseits, sich geliebt zu wissen und andererseits auf tiefe, intime Weise gekannt und verstanden zu sein. In der Psychologie gibt es Debatten, welches wichtiger für uns ist. Ich würde sagen, dass man sich gar nicht wirklich geliebt fühlen kann, wenn man sich nicht gekannt weiß.


Ein berühmter Sänger kann in einem Konzert auf eine riesige Menschenmenge schauen und wissen, dass er angehimmelt wird. Wahrscheinlich sieht er viele Plakate, auf denen „Ich liebe dich!“ steht, vielleicht sogar ein paar, auf denen Heiratsanträge stehen. Obwohl tausende von Leuten den Sänger „lieben“ glaube ich nicht, dass er sich von der Menge tief geliebt fühlen oder sicher in dieser Liebe sein kann. Diese Leute kennen ihn ja nicht! Wenn sie wüssten, was hinter geschlossenen Türen vor sich geht…


Es ist nicht einfach, Leuten unser schlechtestes „ich“ zu zeigen. Ich tu mir zumindest schwer dabei. Und so gibt es sicher viele Leute, die sich nach bedingungsloser Liebe sehnen, sich aber doch nicht trauen, sich dem zu öffnen, ganz gekannt zu werden – auf englisch sagt man „mit Warzen und allem“.


Ein kurzer Filmausschnitt dazu:


Cinderella war am Ball. Dank ihrer feenhaften Patin war sie voll ausgestattet. Ein wunderschönes Kleid. Die schönsten Schuhe. Volles Makeup (das aber trotzdem so aussah, als würde sie gar keins aufhaben). Kunstvoll gestylte Haare. Glitzer und Freude und strahlende Augen – kein Wunder, dass der Prinz völlig bezaubert war von ihr.


Ganz anders bei der nächsten Begegnung. Im alten Kleid, nur sie selber. Und die Stiefmutter schießt noch geschwind einen giftigen Pfeil ab: „Vergiss nicht, wer du bist!“ Und „wer du bist“-Lügen war Cinderella ja schon lange ausgesetzt. Ich denke, solche Lügen hat uns der Feind auch schon oft genug zugeflüstert. Oder zugeschrien.


Es tut mir so leid, dass ich diese Szene nicht auf Deutsch gefunden habe!! Aber das Wesentliche:


„Würde wer sie ist, wer sie wirklich ist, genug sein? Dieses Mal gab es keinen Zauber, der ihr helfen könnte. Dies ist vielleicht das größte Risiko, das wir auch nur eingehen können. Gesehen zu werden, so, wie wir wirklich sind.“




Ich habe vor ziemlich genau 14 Jahren das Buch „Weißt du nicht, wie schön du bist“ von Staci Eldredge gelesen und es hat mein Leben völlig verändert. Ich hatte schon immer gewusst, dass Gott mich liebt, aber ich habe erst durch dieses Buch erkannt, wie tief und intim und auf welch persönlicher Ebene er mich liebt! Und ich habe nie wirklich erklären können, warum genau dieses Buch den Unterschied gemacht hat. Während meiner Predigtvorbereitung ist mir auf einmal klar geworden: das Buch hat mir gezeigt, dass Gott mich kennt! Dass er mich kennt. Meine tiefsten Wünsche und Sehnsüchte. Und er kennt sie nicht nur, er hat sie sogar in mich hineingelegt – er hat mich so gemacht! Auf einmal hat „er kennt mich!“ Weg gemacht für „er LIEBT MICH!“


Das ist bedingungslose Liebe, die mich so genau kennt und mich trotzdem – und sicher auch teils deswegen – mit dem Feuer von tausend Sonnen liebt.


David beschreibt das so:


„Herr, du hast mein Herz geprüft und weißt alles über mich. Wenn ich sitze oder wenn ich aufstehe, du weißt es. Du kennst alle meine Gedanken. Wenn ich gehe oder wenn ich ausruhe, du siehst es und bist mit allem, was ich tue, vertraut. Und du, Herr, weißt, was ich sagen möchte, noch bevor ich es ausspreche.


Du bist vor mir und hinter mir und legst deine schützende Hand auf mich.


Dieses Wissen ist zu wunderbar für mich, zu groß, als dass ich es begreifen könnte!“ (Psalm 139)


In einer anderen Übersetzung lautet Vers 6: „Dass du mich so durch und durch kennst, das übersteigt meinen Verstand; es ist mir zu hoch, ich kann es nicht fassen.“


Also Gott kennt mich ganz, ganz, ganz genau, inklusive aller meiner Schattenseiten und aller Taten und sogar Gedanken, die ich nie, niemals jemandem sagen würde.


Und dann steht in Römer 5:8 „Denn wir wissen, wie sehr Gott uns liebt […].

Christus kam ja zu einer Zeit, als wir der Sünde noch hilflos ausgeliefert waren, und er starb für uns, die wir ohne Gott lebten.

Selbst für einen guten Menschen würde kaum jemand sterben – am ehesten noch für einen herausragenden Menschen.

Gott dagegen beweist uns seine große Liebe dadurch, dass er Christus sandte, damit dieser für uns sterben sollte, als wir noch Sünder waren.“


Also im Klartext: Jesus starb für mich, als ich durch und durch ein Sünder war, als noch nichts Gutes an mir war. Ich war es ihm wert – obwohl er nicht einmal eine Garantie hatte, dass ich dieses Geschenk von ihm annehmen werde! Er starb für mich, nur um die Möglichkeit zu schaffen, mit Gott in Beziehung zu treten. Keine Bedingungen.


Diese Liebe übersteigt mein Verständnis – und könnte das vielleicht der Grund sein, warum ich oft instinktiv zu den Regeln greife? Die kann ich verstehen, und wenigstens ist das in meiner Kontrolle??? (Obwohl ich sie natürlich niemals erfüllen kann…!)



Aber wie kann ich reagieren auf so große Liebe? Indem ich wirklich alle Regeln einhalte? Oder vielleicht ganz im Gegenteil! Vielleicht kann ich einfach machen, was ich will und ganz viel sündigen weil Gott mich ja eh bedingungslos liebt?


Paulus schreibt im Römerbrief elf Kapitel lang über Gottes Liebe und kommt dann zu folgendem Schluss: „Weil ihr Gottes reiche Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen ist der wahre Gottesdienst und die angemessene Antwort auf seine Liebe.“


Bzw. in Johannes 15:10-12 sagt Jesus: „Wenn ihr nach meinen Geboten lebt, wird meine Liebe euch umschließen. Auch ich richte mich nach den Geboten meines Vaters und lebe in seiner Liebe. Das alles sage ich euch, damit meine Freude euch erfüllt und eure Freude dadurch vollkommen wird.


Und so lautet mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“


Johannes hat auch in seinen Briefen ziemlich viel zu dem Thema zu sagen. Ich könnte jetzt alle 3 Briefe vorlesen, aber die Zusammenfassung steht so ziemlich in 1. Johannes 4:7-12


„Liebe Freunde, lasst uns einander lieben, denn die Liebe kommt von Gott. Wer liebt, ist von Gott geboren und kennt Gott.


Wer aber nicht liebt, kennt Gott nicht – denn Gott ist Liebe.


Gottes Liebe zu uns zeigt sich darin, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, damit wir durch ihn das ewige Leben haben.


Und das ist die wahre Liebe: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt und hat seinen Sohn gesandt, damit er uns von unserer Schuld befreit.


Liebe Freunde, weil Gott uns so sehr geliebt hat, sollen wir auch einander lieben. Niemand hat Gott je gesehen. Aber wenn wir einander lieben, dann bleibt Gott in uns, und seine Liebe kommt in uns zur Vollendung.“


Findet das wer anderer auch herausfordernd oder nur ich?


Das Witzige an Johannes ist, dass er sich selber als „der Jünger, den Jesus liebte“ bezeichnet, er hat ein Evangelium und 3 Briefe geschrieben, die sich alle um das Thema Liebe drehen, und heutzutage wird er oft als „Apostel der Liebe“ beschrieben. Aber Jesus hat ihn und seinen Bruder Jakobus die „Donnersöhne“ genannt! Und wenn man z.B. Lukas 9:54 liest, ist es ersichtlich, dass Jesus da einen passenden Namen Gefunden hatte! Ein paar Leute hatten sich geweigert, Jesus aufzunehmen, und das ist ihre angemessene Reaktion:


„Herr, das brauchst du dir doch nicht gefallen zu lassen! Sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?“


So viel zum Thema „Lasst uns einander lieben“ und „Wer nicht liebt, kennt Gott nicht“… Selbe Person, selber Autor…


In einem Hillsong Lied heißt es: „Du liebst mich genau so, wie du mich gefunden hast. Aber deine Liebe ist zu gut, als dass sie mich dort ließe.“


Jesus wies die Jünger an dieser Stelle in Lukas 9 zurecht – und das braucht es auch manchmal. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass Johannes noch viel mehr durch die Gegenwart Jesu, durch seinen täglichen Wandel mit Jesus, durch Jesu tägliche Liebesbeweise, verändert wurde.


Beim Abendmahl in Johannes 13:23 steht: „Einer seiner Jünger – der, den Jesus liebte -, saß neben ihm am Tisch.“ Die wörtliche Übersetzung in der Fußnote: „Einer von seinen Jüngern, den Jesus liebte, lag zu Tisch an der Brust von Jesus.” Wie wunderschön ist das Bild, das da gezeichnet wird!


Johannes genoss die Intimität mit Jesus. Ich glaube nicht, dass man an Jesu Brust liegen kann, seinen Herzschlag hören, und nicht verändert werden! Und wir können auch genauso an Jesu Brust liegen und seinem Herzschlag zuhören!!


John Andrews schreibt: „Johannes war von Jesus geliebt. Zeit hat Johannes nicht verändert, Druck hat es nicht getan, seine Freunde auch nicht. Die Reise der Veränderung vom „Donnersohn“ zum „Apostel der Liebe“ begann, als er der besonderen, himmlischen, Liebe ausgesetzt wurde. Er veränderte sich als Konsequenz der Annahme, Akzeptanz und Anerkennung – so stark ist die Macht der Liebe Gottes.“


In Römer 2:4 steht: „Siehst du nicht, wie Gottes Freundlichkeit dich zur Umkehr bewegen will?“


Johannes beschreibt sich selber als „der Jünger, den Jesus liebt“. Das soll nicht heißen, dass Jesus die anderen Jünger weniger liebte, sondern dass Johannes einfach wusste, dass er geliebt ist. Was für ein Leben, wenn meine Identität in dem steckt, dass Jesus mich liebt! Ich will an den Punkt kommen, an dem ich mich nicht mehr über meine Schwächen oder Fehlschritte definiere, sondern als „diejenige, die Jesus Liebt“.


Wir haben zuerst in Johannes 4:10 gelesen: „Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt.“ Wir können nicht von uns aus lieben. Ich hätte es schon öfter probiert und es funktioniert nicht. Wir können nur weitergeben, was wir erfahren haben.


Verletzte Menschen verletzen Menschen. Aber geliebte Menschen lieben Menschen.


Drum möchte ich uns wirklich ermutigen, Gottes Liebe immer mehr zu entdecken. Geh auf die Schatzsuche und entdecke seine Liebesbeweise für dich – jeden Tag!


„…damit [wir], in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig [sind], zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe [seiner Liebe] sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit [wir] erfüllt werden bis zur ganzen Fülle Gottes.“ (Epheser 3:17-19)


Weil geliebte Menschen lieben Menschen. Und je mehr ich weiß, dass ich geliebt bin, desto mehr kann ich die Leute in meinem Umfeld lieben. Das ist das Gebot, das Jesus uns gab! Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.



Um die Schatzsuche anzufangen, möchte ich jetzt gerne ein Lied für uns spielen. In der Zeit frage bitte Gott einfach, wie er dich liebt. Ganz konkret. Wie will er dir zeigen, dass er dich liebt? Nimm Stift und Papier, denke gar nicht erst zu viel darüber nach und fang einfach zum Schreiben an. Oder sonst kannst du auch einfach über den Text des Liedes und Gottes unendlicher Liebe zu dir meditieren.


Wenn das Lied vorbei ist, wird uns Heidi noch zum Abschluss segnen – also bitte noch nicht verschwinden!



Lex Buckley: Heaven Rejoices


Ich weiß, dass du so, so treu gewartet hast

Ich weiß, wie schmerzhaft das ist

Aber ich möchte, dass du weißt, dass du so rein, so kostbar, so lieblich bist

Du bist mit unermesslicher Schönheit gekrönt

Und der Himmel jubelt jeden Tag voll Freude, wenn du aufstehst


Und so singe ich ein Lied der Freude über dich

Lass die Sonne auf dein Gesicht scheinen

Ich hauche dir neues Leben ein, heile deine Wunden

Weißt du, dass ich dich liebe?

Weißt du, dass ich dich liebe?


Ich weiß, dass es scheinen mag als ob der Sturm nie vorbei ginge

Aber du sollst wissen, dass ‚ICH BIN‘ – vertraue auf meine Souveränität

Ich weiß, meine Wege sind schwer zu verstehen

Aber mein Plan ist größer, als du dir vorstellen kannst

Durch all die Dunkelheit bin ich nie von deiner Seite gewichen


Und so singe ich ein Lied der Freude über dich

Lass die Sonne auf dein Gesicht scheinen

Ich hauche dir neues Leben ein, heile deine Wunden

Weißt du, dass ich dich liebe?

Weißt du, dass ich dich liebe?


Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich!

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