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Eine Tür ist aufgegangen - Ostern 2020

Aktualisiert: 6. Mai 2021

Durch das, was JC getan hat, ging eine Tür auf



„Ich habe jede Nacht den selben Traum“, erzählt der Patient dem Psychiater.

„Erzählen Sie doch mal!“, ermutigt dieser seinen verschüchterten Patienten.

„Nun, ich stehe vor einem Tor an dem ein Schild hängt und drücke und drücke, aber es geht nicht auf!“

„Interessanter Traum …“, meint der Seelendoktor, „was steht denn auf dem Schild?“

„Bitte ziehen!“


Redensartlich geht einem manchmal ein Licht auf, aber auch Türen, die aufgehen sind oft im übertragenen Sinn gemeint. Es ist schön, wenn man erlebt, dass eine Tür aufgeht und man durch sie gehen kann. Vom Gefühl her betritt man dann nicht bloß einen neuen Raum, sondern meist ein neues Land, oder einen neuen Lebensabschnitt. Es ist also meist etwas Großes, wenn für mich eine Tür aufgeht.



Heute ist Ostern und durch das, was zu Ostern passiert ist, genauer gesagt durch das, was Jesus für uns in seiner Passionszeit getan hat und durch den Weg, den er bis zum Ende und darüber hinaus gegangen ist, ist für alle Menschen eine Tür aufgegangen. Eine Tür zum Vaterherz Gottes. Diese Tür ist jetzt offen. Alle Menschen sind eingeladen, durch diese Tür zu gehen.

Wir kommen nicht automatisch zum Herzen Gottes, aber die Tür ist jetzt offen.



Wir Christen sind Menschen, die lernen müssen mit unseren geistlichen Augen zu sehen, mit unseren geistlichen Ohren zu hören und unseren Geist mit Gottes Geist in uns in Einklang zu bringen.

Normalerweise beurteilen wir die Welt rund um uns aufgrund der Information, die wir mit unseren natürlichen Sinnesorganen wahrnehmen. Wir sehen vieles mit unseren natürlichen Augen, wir hören beispielsweise die Nachrichten im Radio mit unseren Ohren, wir können Dinge mit unseren Händen angreifen. Nicht ganz zufällig ist das Wort „begreifen“ mit angreifen verwandt. Aus all diesen Informationen, die wir mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen bastelt unser Gehirn eine Welt für uns, die für uns zur Realität wird.

Aber es gibt weit mehr als diese Welt, die in den uns bekannten Dimensionen: in Zeit und Raum „eingesperrt“ ist. Es gibt mehr, als diese mit physikalischen Methoden nachweisbare Welt.

Das wissen selbst die Menschen, die behaupten: „Ich glaube nur an das, was ich sehen, oder angreifen kann, oder sich sonst irgendwie beweisen lässt.“ Versuche einmal Liebe zu beweisen! Ich spreche jetzt nicht von Hormonen, die ausgeschüttet werden, wenn wir verliebt sind, sondern von echter Liebe, die so handelt, wie es das Beste für meinen Nächsten ist.



Die geistliche Welt ist wahrer und vor allem hat sie mehr Einfluss auf unser Leben, als den meisten Menschen bewusst ist.



Die Frage, der ich heute als erstes nachgehen möchte lautet:

Was ist in dieser geistlichen Welt passiert, als Jesus für uns ans Kreuz gegangen ist, als er hinabfuhr ins Reich der Toten und vor allem als er auferstand? Diese Geschehnisse haben dramatische Konsequenzen bis heute. Für jeden Menschen, ob er daran glaubt, oder nicht.



Auf den ersten Blick schauen die Geschehnisse am Kreuz nach totaler Niederlage aus. Es war die Hoffnung, nicht nur der Jünger, sondern vieler Menschen in Israel damals, dass der Messias als starker König endlich der römischen Besatzung ein Ende machen wird. Der Satz „Österreich ist frei“, den Leopold Figl 1955 nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages den jubelnden Massen zurief, ist Teil unserer Geschichte geworden. Viele hätten sich in Israel vom Messias erhofft, dass er den Massen zuruft: „Israel, oder Judäa ist frei“. Aber diese Hoffnung haben spätestens beim Kreuz Jesu selbst seine engsten Freunde verloren.

Und doch dürfen wir, mit den Augen des Glaubens erkennen, dass durch den Opfertod Jesu am Kreuz nicht nur Judäa frei wurde, sondern alle Menschen die Möglichkeit zu einer Freiheit erhalten haben, die jede politische, oder irdische Freiheit bei weitem übersteigt.



Der Herrscher dieser Welt rieb sich vermeintlich die Hände. Er dachte sich: „Bei der Versuchung konnte ich Jesus nicht auf meine Seite ziehen, aber jetzt habe ich doch gewonnen.“ Die Bibel berichtet nichts darüber, aber es liegt auf der Hand, dass er am Boden zerstört war, als das Grab sich öffnete (die Tür für Jesus aufging) und Jesus auferstand.

Jesus hat nicht nur den Tod besiegt, er hat auch den Einflussbereichs Satans auf dieser Welt zurückgedrängt. Überall dort, wo sich das Reich Gottes ausbreitet muss der Feind sein Territorium hergeben.



Genau das, nämlich dass scheinbare Niederlagen zu einem Sieg werden, dass aus Krisen neue Möglichkeiten werden, dass aus dem Sterben neues Leben erwächst hat Jesus ja schon zuvor seinen Jüngern mehrmals mitgeteilt: So z.B. in Mt 16, 24f:


Wer zu mir gehören will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.


Denn wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich aufgibt, der wird es für immer gewinnen.


Joh 12,24


Ich sage euch die Wahrheit: Ein Weizenkorn, das nicht in den Boden kommt und stirbt, bleibt ein einzelnes Korn. In der Erde aber keimt es und bringt viel Frucht, obwohl es selbst dabei stirbt.

Genau dieses Sterben des eigenen Ichs vollziehen wir ja in der Taufe. Da wird auch der alte Mensch ersäuft. Nicht weil wir so mordlustig sind, sondern weil es die einzige Möglichkeit ist, dass wir dieses neue Leben in Jesus empfangen.



Und somit wird Ostern- somit wird das Sterben und die Auferstehung Jesu für uns weit mehr, als ein Symbol für das natürliche Leben und die Fruchtbarkeit, die alljährlich um diese Zeit in der Natur zu beobachten ist. Wir sind nicht in einem Kreislauf von sterben und wieder zum Leben erwachen gefangen. Durch Jesus dürfen wir in eine andere Dimension vorstoßen. Er hat eine neue Tür aufgemacht: Die Tür zum Vater. Die Tür zu Gott selbst. Wir brauchen keine Mittler, keine Heiligen, keine Fürsprecher, keine Priester oder sonstige besonderen Menschen, auch keine besonderen Leistungen von unserer Seite, die uns den Zugang zum Vaterherzen Gottes ermöglichen. Jesus hat am Kreuz gesagt: Es ist vollbracht. Und damit meinte er auch, dass die Tür zu Gott offensteht. Und zwar für alle Menschen, die durch Jesus, der ja selber die Tür ist, gehen wollen. Für alle, die seiner Einladung zum wahren Leben folgen.



Wenn du dieser Einladung folgst, wenn du Jesus selber folgst, heißt das, dass er über dein Leben bestimmen darf und dass dein altes Ego sterben muss. Dass du dich ihm ganz hingibst und ihm zur Verfügung stellst.



Wir leben gerade in einer ganz besonderen Zeit. So deutlich wie jetzt habe ich das Reden Gottes noch selten erlebt. Täglich erreichen uns prophetische Botschaften von verschiedensten Menschen, die auf Gottes Stimme hören. Das sind bekannte christliche Persönlichkeiten, genauso wie „ganz einfache“ Menschen. Auch und gerade aus unserer Gemeinde.

Ob das Träume von Klaus sind, Worte von Karin, oder Bilder von Erika usw. Das Interessante ist, dass es bei all diesen Offenbarungen viel Übereinstimmung gibt und dass diese Botschaften zum Großteil an die Menschen gerichtet sind, die durch die Tür Jesus gegangen sind.



Ein sehr wesentlicher Punkt davon ist, dass wir gereinigt und vorbereitet werden auf eine Hochzeit. Wir als Gemeinde werden in der Bibel ja als Braut Christi bezeichnet, die er am Ende der Zeit zu sich holen wird. Eine Braut, makellos schön, ohne Flecken und Runzeln, wie es in Eph 5,27 heißt.

Wir lieben es uns so zu sehen. (Nicht nur Mädchen!) Allerdings heißt das auch, dass wir uns in die himmlische Waschmaschine begeben müssen. Wenn ich mich so ansehe, dann entdecke ich noch so manchen Fleck. (Nicht nur wenn ich von der Gartenarbeit ins Haus komme)

Ja ich bin grundsätzlich reingewaschen, durch das, was Jesus am Kreuz für mich getan hat. Und ich bin Jesus unendlich dankbar, dass Gott mich jetzt durch seinen Sohn ansieht und ich daher überhaupt vor Gottes Angesicht treten darf.

Aber gleichzeitig hat der HG noch viel Arbeit in meinem Herzen vor sich. Immer wieder findet sich ein Winkel in meinem Herzen, in dem der alte Peter, der ja eigentlich schon gestorben ist, seinen Platz zurückerobern möchte. Wo immer ich diesem Drängen nachgebe, werde ich wieder schmutzig.

Gott sei Dank (wörtlich) muss ich diesen Kampf nicht alleine ausfechten. Jesus hilft mir nicht nur dabei, er kämpft für mich, wenn ich das zulasse. So ist es meine vorrangige Aufgabe als Kind Gottes und als Nachfolger Christi, meine geistlichen Augen auf ihn allein gerichtet zu halten.



Wir haben diese Woche im Hauskreis gemeinsam gebetet. Das tun wir immer, aber diesmal haben wir auf eine andere Art gebetet. Meist bete ich dann, wenn ich ein bestimmtes Anliegen habe. Das trage ich vor Gottes Thron und bitte ihn, dass er mein Problem löst.

Bsp.: Heilung für Irene

Das ist ja nicht falsch, aber diesmal haben wir uns nicht von unseren Problemen ins Gebet leiten lassen, sondern wir haben Gottes Angesicht gesucht und ihn gefragt, was er gerade tut. Wir wollten, dass er uns seine Sicht auf das Problem, die Umstände und vor allem seine Perspektive vermittelt.

Dieses Gebet hat zwar noch nicht die Situation, sehr wohl aber mich verändert. Ich habe einen tiefen inneren Frieden bekommen, weil ich weiß, dass Gott unendlich gut ist und dass alles, was auch in Zukunft auf mich und auf uns zukommt, uns allen zum Besten gereichen wird.



Weil Jesus diese Tür zum Vaterherzen aufgemacht hat, können wir jetzt so beten und egal in welcher Situation wir uns befinden, Trost, Hilfe, Zuversicht und Hoffnung bekommen.

Auch und gerade in Zeiten dieser Corona Krise. Der große Gott, der den Kosmos erschaffen hat, ist gleichzeitig auch der kleine Gott, der selbst den Mikrokosmos mit seinen ganzen Viren und Bakterien in seiner Hand hält. Nichts geschieht, ohne dass er es zulässt.



Viele Menschen, die Gott noch nicht kennen, haben eine Hoffnung auf die Zeit nach Ostern, wenn die ersten Geschäfte wieder aufsperren und die Wirtschaft langsam wieder in Gang kommt.

Wir dagegen haben eine ganz konkrete Hoffnung zu Ostern, weil Jesus unsere Hoffnung ist. Weil er lebt und weil er jetzt, hier und heute für uns kämpft.

Der Stein vom Grab ist weg, die Tür ist offen!



Dietrich Bonhöffer hat einmal gesagt: „Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln!“

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