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  • Peter Köttritsch

Dankbarkeit

Aktualisiert: 2. Okt. 2023


Es ist ein nettes Dankeswort

Zu keiner Zeit an keinem Ort

Ein Wort zu viel oder verkehrt

Es hat sich immer schon bewährt


Nicht nur heute zum Erntedankfest; wir haben immer sehr viel Grund zu danken. Wir erleben Gottes Fürsorge, Treue, Ermutigung, Heilung und seinen Segen das ganze Jahr.


1Thessalonicher 5,18: Seid dankbar in allen Dingen (Luther Übersetzung)

Was immer auch geschieht, seid dankbar, denn das ist Gottes Wille für euch, die ihr Christus Jesus gehört. (Neues Leben Übersetzung)


Heute haben wir schon sehr viele Berichte gehört, wofür wir dankbar sein können. Gott hat uns so überreich beschenkt und gesegnet. Und es ist auch nicht schwer, sich für Dinge zu bedanken, die schön und gut sind, oder mein Herz erfreut haben. Man muss dafür nicht einmal zu Christus gehören, wie es in dem obigen Vers heißt.

Aber in ALLEM dankbar zu sein? Heißt das auch, dass ich für das Schlechte und Böse, das meinem Leben widerfährt, dankbar sein soll?

Für eine Krankheit, für einen Unfall, dafür, dass eine Beziehung in die Brüche gegangen ist? Dass ich meinen Job verloren habe…?

Muss ich dafür dankbar sein?


Es wäre Unsinn, für Negatives an sich dankbar zu sein. Wir werden niemals die Werke des Feindes Gottes feiern. Aber: Schlechte Dinge passieren. Shit happens! Das können wir nicht verhindern und auch Gott verhindert solche Dinge ganz offensichtlich nicht. Wir hören täglich von schlimmen Dingen. Nicht nur in den Medien, auch in unserem persönlichen Umfeld. Dinge, die mich ärgern. Fehler, die mir selber passieren. Ich verletze andere, ohne es zu wollen, und ich werde verletzt.

Es sind nicht diese Dinge an sich, diese Umstände, die dazu geführt haben, dass ich mich schlecht fühle, traurig bin, oder vielleicht sogar körperlich leiden muss, für die ich laut dem Vers oben dankbar sein soll.

Es heißt auch nicht: Seid dankbar FÜR alle Dinge, sondern seid dankbar IN allen Dingen! Das ist ein riesengroßer Unterschied!


Den Grund dafür, weswegen wir IN allen Dingen (d.h. egal, was passiert) dankbar sein können finden wir in Römer 8,28:

Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten.


Wenn wir uns der Tiefe dieser Aussage bewusst werden, dann hat das unermessliche Auswirkungen auf unser Leben.

Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, auch die Dinge, die wir als nicht positiv erleben, zum Guten!


Wenn wir es verstanden haben, dass wir unabhängig von unseren Gefühlen, von äußeren Situationen oder was auch immer uns gerade beschäftigt dankbar sein können, dann haben wir eine sehr mächtige, ja geradezu unbesiegbare Waffe in unserer Hand.


Warum ist das so? Wenn ich z.B. in eine Situation gerate, in der mein Ego nach Rache schreit, (z.B. mein Chef behandelt mich ungerecht), und mich entscheide, diesen Rachegelüsten keinen Raum zu geben, sondern stattdessen mich daran erinnere, dass alles, auch diese Ungerechtigkeit vom Chef, mir zum Guten dient, weil ich Gottes Kind bin und er mich liebt, dann drücke ich damit mein Vertrauen Gott gegenüber aus, dass er zu seinem Wort steht und für mich dieses Gute, wie auch immer das aussehen mag, erstreiten wird. Ich schau also weg von meinen (begrenzten) Möglichkeit, hin auf ihn, für den nichts unmöglich ist.


Er war schon immer ein Gott, der sich für die Unterdrückten, die Kleinen, die Schwachen und die Benachteiligten ganz besonders eingesetzt hat.


Wenn ich ihm meine Dankbarkeit, gerade in einer Situation, in der die meisten Menschen alles andere als dankbar sind, Gott gegenüber ausdrücke, dann gebe ich ihm das Mandat, dass er ganz konkret in dieser Situation handeln und sein Versprechen einlösen kann. Er wird auch diese Ungerechtigkeit, die ich erleide, in etwas verwandeln, von dem ich profitieren kann.


Somit komme ich heraus aus dieser Opfer Haltung (Ständig passieren mir negative Dinge, alle Welt ist gegen mich…) und stattdessen hinein in eine Sieger Haltung. (Egal, wie die Umstände sind, Gott kämpft für mich. Er sorgt dafür, dass mir alle Dinge zum Besten dienen!)

Merkt ihr den Unterschied, den die gleiche Ausgangslage bei mir machen kann?


Wenn mir etwas Negatives widerfährt, und ich nicht die Waffe der Dankbarkeit ergreife, bin ich zwangsläufig auf mich selber gestellt. Dann muss ich alleine schauen, wie ich damit klarkomme. Dann werde ich entweder aus eigener Kraft kämpfen und mir selber Recht verschaffen. Das ist manchmal möglich, aber sehr kräfteraubend. Manchmal ist es gar nicht möglich.

Oder ich verzage, gebe auf, leide unter den Umständen, werde depressiv, bleibe Opfer.


Und das gilt für jeden Bereich meines Lebens. Jeder Bereich, in dem ich nicht dankbar bin, kann und wird Einfluss und Kontrolle über mein Leben haben.

Wie gesagt, es geht nicht um Dankbarkeit für Böses an sich, aber dafür, dass Gott es für mich zum Guten wenden wird. (Nicht nur kann)


Dankbarkeit ist ein Ausdruck des Vertrauens, der dafür sorgt, dass wir uns der Gegenwart Gottes bewusst sind. Wir rechnen damit, dass Gott da ist und handelt.


T-Shirt: 5+2=5000

Johannes 6,11: Dann nahm Jesus die fünf Gerstenbrote, dankte Gott dafür und ließ sie an die Menschen austeilen. Ebenso machte er es mit den Fischen.


Bsp.: 5000 Besucher im Stadion. In der Kantine gibt es nur 5 Semmeln und 2x Steckerlfisch. Das Resultat: Chaos!


Jesus dankte, während er in seinen Händen nicht genug hatte.

Das Resultat war, dass nicht nur die 5000+ Mägen gefüllt wurden, es blieben sogar noch 12 Körbe übrig. Der Heilige Geist hat den extremen Mangel in Jesu Händen in extremen Überfluss verwandelt. Weil Jesus dankbar war, obwohl er nicht genug hatte.


Auch wir erleben es immer wieder, dass wir nicht genug haben. Dass wir z.B. den Angriffen des Feindes Gottes nicht genug entgegen zu setzen haben. Meine eigene Kraft reicht oft nicht aus, um meine Gedanken vor Abwegen zu bewahren. Aber wenn ich, statt meine Gedanken um Versuchungen kreisen zu lassen, dankbar auf Gott schaue, dann kann er mein „nicht genug“ in einen Sieg verwandeln.


Dankbarkeit desinfiziert von teuflischen Einflüssen auf mein Leben. Da geht es nicht nur um Versuchungen, sondern um alle Arten von geistlichen Angriffen, denen wir ausgesetzt sind.

Dankbarkeit hat somit eine reinigende und eine heilende Wirkung.


Wir haben in der Gemeinde derzeit nicht genug Finanzen, um unsere Gehälter ab Dezember zu bezahlen. Aber wir sind voller dankbarem Vertrauen, dass Gott eine Tür auftun und uns versorgen wird.


Psalm 50,23 Wer mir dankt, der bringt damit ein Opfer, das mich wirklich ehrt. Er macht den Weg frei, auf dem ich ihm Rettung bringe!


Dankbarkeit ist auch ein Opfer. Es kostet mich etwas.

Echte Dankbarkeit ist selbst für die Dinge dankbar, die ich nicht mag.

Wenn alles super läuft und ich reich gesegnet werde, ist es keine Kunst, dankbar zu sein. "Das tun die Zöllner und Sünder auch." Es ist nicht verkehrt, gerade an Tagen wie heute sich vor Augen zu führen, wie viele Gründe wir zum Danken haben. Diese positiven Erfahrungen soll unser Herz an Gott binden.

Aber das größte geistliche Wachstumspotential haben wir vor uns, wenn wir lernen, „Dankopfer“ zu bringen. Wenn wir es schaffen, bei Hiobsbotschaften, Rückschlägen und negativen Erfahrungen echte Dankbarkeit zu lernen.


Die kostspieligsten Zeiten des Dankens sind die, die die am gewinnbringendsten für unser geistliches Leben sind. Das sind Zeiten, in denen wir erkennen, dass uns seine Gnade genug ist. Und in denen wir von Herzen sagen können: „Ich danke dir, dass du größer bist als das.“

Dankbarkeit fängt alle Momente unseres Lebens, die gegen uns arbeiten, ein, so dass Gott sie verwandeln kann.


Wie anfangs bereits gesagt: Wir werden nicht die Werke des Teufels feiern. Als geistlich erwachsene Christen werden wir diesen Werken keinen Raum in unseren Herzen geben, sondern mit dem Blick auf die Tragödien unseres Lebens Gott dafür dankbar sein, dass er aus jedem noch so großen Mist, den besten Dünger machen kann.

Wir setzen uns keine Scheuklappen auf, oder verdrängen die negativen Dinge, die uns passieren, aber diese Sachen haben nicht das letzte Wort. Das hat immer noch Jesus.

Es ist zweitrangig, wie wir uns dabei fühlen. Unser emotionaler Bereich wird durch Gehorsam trainiert. Gehorsam bedeutet: Ich tu das, was richtig ist, nicht das, wonach ich mich gerade fühle.

Und deshalb liegt nichts außerhalb der Reichweite von Dankbarkeit.


Als Resultat von dieser Haltung von Dankbarkeit in allem werden wir selber gestärkt. Die äußere Situation hat sich nicht geändert, sehr wohl aber mein Blickwinkel und seine und meine Möglichkeiten auf dieselbe Situation.

Und vor allem wird durch die Dankbarkeit Gott selber erhöht, sein Wirken und sein Wesen sichtbar und sein Reich hier mitten unter uns gebaut.


Danke, Gott, für diese mächtige Waffe!



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