Johannes 1:1-5
Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.
Er war am Anfang bei Gott.
Durch ihn wurde alles geschaffen, was ist. Es gibt nichts, was er, das Wort, nicht geschaffen hat.
Das Leben selbst war in ihm, und dieses Leben schenkt allen Menschen Licht.
Das Licht scheint in der Dunkelheit, und die Dunkelheit konnte es nicht auslöschen.
So die ersten Worte des Jüngers Johannes in seinem Evangelium über Jesus. Unglaublich, dass das derselbe Jesus ist, den wir jetzt, zu Weihnachten, feiern – als Baby in einer Futterkrippe. Ich versuche manchmal, mir die ganze Größe und Tragweite und Reichweite dieser Tatsache vorzustellen, und stoße da immer wieder an die Grenzen meiner Fähigkeiten; meiner Vorstellungskraft.
Wie muss es da erst Maria gegangen sein, als der Engel Gabriel ihr erschien? Eine Teenagerin (ich habe in letzter Zeit immer wieder gelesen, dass sie zu dem Zeitpunkt geschätzte 14-16 Jahre alt war), verlobt, mit wer weiß was für Träumen für ihre Zukunft.
Lukas 1:26-37 (Neues Leben Übersetzung)
Als Elisabeth im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Engel Gabriel nach Nazareth, in eine Stadt in Galiläa, zu einem Mädchen, das noch Jungfrau war. Sie hieß Maria und war mit einem Mann namens Josef verlobt, einem Nachfahren von David.
Gabriel erschien ihr und sagte: »Sei gegrüßt! Du bist beschenkt mit großer Gnade! Der Herr ist mit dir!«
Erschrocken überlegte Maria, was der Engel damit wohl meinte.
Da erklärte er ihr: »Hab keine Angst, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den du Jesus nennen sollst. Er wird groß sein und Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihn auf den Thron seines Vaters David setzen. Er wird für immer über Israel herrschen, und sein Reich wird niemals untergehen!«
Maria fragte den Engel: »Aber wie kann ich ein Kind bekommen? Ich bin noch Jungfrau.«
Der Engel antwortete: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Macht des Allerhöchsten wird dich überschatten. Deshalb wird das Kind, das du gebären wirst, heilig und Sohn Gottes genannt werden.
Sieh doch: Deine Verwandte Elisabeth ist in ihrem hohen Alter noch schwanger geworden! Die Leute haben immer gesagt, sie sei unfruchtbar, und nun ist sie bereits im sechsten Monat.
Denn bei Gott ist nichts unmöglich.«
Ich kann ihre Worte gut nachvollziehen. „WIE???“ Wie soll das gehen?
Ihre Worte hallen auch in meinem Leben nach, wenn Gott mir manchmal einen Blick in meine Zukunft zeigt – ein Wort gibt über seinen Plan mit mir. „Aber wie, Jesus? Wie soll das gehen? Ich habe doch nicht genug …“
Nicht genug Geld? Nicht genug Zeit? Nicht genug Kraft? Nicht genug Glauben? Nicht genug Vision? Nicht genug Fähigkeiten? Nicht genug Ressourcen? Keine gut genuge Ausbildung?
Vers 37 in der Elberfelder Übersetzung:
Denn kein Wort, das von Gott kommt, wird kraftlos sein.
Das griechische Wort für „Wort“, das hier verwendet wird, ist rhema. Rhema bezieht sich auf das frisch ausgesprochene Wort Gottes. Das griechische Wort, das hier als „kraftlos“ übersetzt wird, bedeutet so viel wie impotent; nicht fähig, unmöglich. „Eine erweiterte und dennoch schriftgetreue Übersetzung dieses Verses könnte also lauten: ,Kein von Gott frisch ausgesprochenes Wort wird dich jemals erreichen, ohne dass es die Fähigkeit mitbringt, sich selbst zu erfüllen.‘“ (Bill Johnson, Das persönliche Krafttraining im Herrn)
„[Gottes] Verheißungen wirklich zu besitzen […] beginnt für uns zunächst damit, dass der Heilige Geist die Verheißung in unser Herz hinein spricht. […] Wann immer Gott zu uns spricht, sei es in Gestalt eines anderen Menschen, durch ein gesalbtes Gebet, das man empfängt oder durch einen Abschnitt in der Bibel, der beim Lesen ins Auge springt, in einem Traum bzw. einer Vision, oder mit der leisen, feinen Stimme des Geistes im Inneren, setzt Sein Wort Seine Prophetische Salbung frei. Diese Salbung spricht nicht nur davon, was kommen wird, sie bringt es auch hervor.“ (Bill Johnson, Das persönliche Krafttraining im Herrn)
Gott kann auch in deinem Leben – ja, sogar auch in meinem Leben! - das zu Ende führen, was er angefangen hat. Auch, und gerade dann, wenn ich das aus eigener Kraft nicht schaffen kann. Ich erlebe immer mehr, dass Gott mich über die Grenzen meiner eigenen Fähigkeiten führt, damit ich mich auf ihn verlassen muss. Ach, die Freuden des Wachstums! ;)
Ja. Die FREUDE des Wachstums.
Wie war das bei Maria?
Lukas 1:28
Gabriel erschien ihr und sagte: »Sei gegrüßt! Du bist beschenkt mit großer Gnade! Der Herr ist mit dir! [Einige Handschriften fügen hinzu: „Gesegnet bist du unter den Frauen“.
Wow. Was für ein Segen! Die Mutter von Gottes Sohn zu sein! Wenn man diese Worte liest, klingt das einfach unfassbar groß – was für eine tolle Lebensaufgabe! Wenn sie jemals an dem Sinn ihres Lebens gezweifelt hatte … spätestens nach so einer Berufung von Gott würde ich denken, niemals wieder. Ein unfassbarer Segen.
Was für ein Segen? Den Leuten in ihrer Umgebung erklären zu müssen, dass sie von Gott schwanger geworden ist? Wer um alles in der Welt würde so einer Geschichte glauben!? Das Risiko eingehen, dass sie gesteinigt wird (ein ziemlich hohes Risiko, weil das war die Strafe für außerehelichen Beziehungen!) - ihr Leben also für dieses Wort Gottes auf’s Spiel setzen? Ihre Ehe zu Josef riskieren, ihre Stellung in der Gesellschaft, ihre Wünsche, Hoffnungen, Träume aufgeben. ALLES, was sie ist und hat, ihr ganzes Leben, in Gottes Hände legen.
Gar nicht zu reden von der großen Aufgabe, den Sohn Gottes zu erziehen. Wie kann man sich das vorstellen?!? Ich habe viele Fragen an Jesus über seine Kindheitsjahre mit seinen irdischen Eltern. (Mir wird auch immer mehr bewusst, welch große Rolle Josef spielte. Er war für den Schutz des Sohnes Gottes zuständig! Er beschützte Maria in dieser schwierigen Situation. Was für ein Vorbild!)
Manchmal wird auch uns erst nach einer Zeit bewusst, was der Segen Gottes in unserem Leben bedeutet. Wir sehnen uns danach, unsere Berufung zu kennen – aber wenn sie anders ausschaut, als ich mir vorgestellt hatte, tu ich mir manchmal schwer damit. Aber Gott weiß genau, was er tut! :P
„Kein von Gott frisch ausgesprochenes Wort wird dich jemals erreichen, ohne dass es die Fähigkeit mitbringt, sich selbst zu erfüllen.“
Und so stehe auch ich immer wieder vor der Entscheidung. Vertraue ich Gott, dass er macht, was er angekündigt hat – egal, wie sehr ich es mir mit meinen Begrenzungen nicht vorstellen kann?
Jesus, wie Maria ist auch meine Antwort an dich: „Ich bin [der Diener] des Herrn und beuge mich seinem Willen. Möge alles, was du gesagt hast, wahr werden und mir geschehen.“ (Lukas 1:38)
„Wenn du mich rufst, will ich folgen. Danke, Jesus, dass es keine größere Freude in meinem Leben geben kann!“
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