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Hören - Glauben - Tun

  • Peter Köttritsch
  • 8. Juni
  • 9 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 6 Tagen


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Tennisspieler ... Drei Sätze, dann ist Schluss.


Aller guten Dinge sind drei! Heute haben wir drei gute Gründe zu feiern und unserem Gott dankbar zu sein.

Zum einen ist heute Vatertag. Der wird zwar in Österreich (oder vielleicht ganz allgemein) nicht so groß wie z.B. der Muttertag begangen, aber er ist trotzdem eine gute Gelegenheit, allen Vätern zu danken. Über den Vater aller Vaterschaft habe ich ja erst vor kurzem gesprochen.


Dann wäre heute die Taufe von Gerhard - leider wetterbedingt auf nächste Woche verschoben. Ein Taufgottesdienst ist jedes Jahr aufs Neue ein echtes Highlight. Nicht nur, weil er meist an einer besonderen Location stattfindet und es hinterher ein gemütliches Beisammensein gibt. Sondern vor allem, weil wir uns als Gemeinde Jesu freuen, wenn jemand seinen Bund, den er/sie mit Jesus geschlossen hat, öffentlich durch die Taufe bekundet, und Gott seinerseits sich erlebbar zu diesem Bund stellt.


Und schließlich: Nicht ganz zufällig, sondern bewusst gewählt, ist das Datum für den Taufgottesdienst: Pfingsten. Der dritte große und wichtige Grund, heute zu feiern.


Das erste christliche Pfingstfest fand ja am jüdischen Wochenfest (Schawuot) 7 Wochen nach dem Pessachfest (Ostern) statt. Der Name Pfingsten leitet sich vom griechischen Wort „Pentekoste“ (=50) ab.


Bei diesem ersten christlichen Pfingstfest, von dem wir in Apostelgeschichte 2 lesen können, wurde ein Versprechen Gottes eingelöst, auf welches das Volk Gottes viele Jahrhunderte warten musste. Nämlich, dass Gott seinen Heiligen Geist ausgießt. Nicht nur in besonderen Momenten für besondere Menschen zur Bewältigung von besonderen Aufgaben (so war das mit dem Heiligen Geist im Alten Testament), sondern auf alle Menschen. Auf junge und alte, Männer und Frauen, arme und reiche, ungebildete und gebildete (sogar eingebildete ;). Einzige Voraussetzung war und ist bis heute ein offenes und bereites Herz.

So ein Herz sehen wir bei dir, Gerhard, und ich bin sicher, dass Gott es genauso in dir sieht. Schließlich hat er dich aus deinem alten Leben herausgerettet und dich in das Reich seines Sohnes hineingeliebt.


Wie gesagt berichtet die Bibel in Apostelgeschichte 2 von diesem historischen Ereignis. Die Apostel waren mit einigen Freunden zusammen. Jesus war schon in den Himmel zurückgekehrt. Aber zuvor hat er seinen Jüngern noch einen wichtigen Auftrag gegeben: »Bleibt hier in Jerusalem, bis der Vater euch sendet, was er versprochen hat. Erinnert euch: Ich habe schon mit euch darüber geredet.

Johannes hat mit Wasser getauft, doch schon in wenigen Tagen werdet ihr mit dem Heiligen Geist getauft werden.« (Apostelgeschichte 1,4f)

Mit anderen Worten: Wartet!

Es gibt so dieses gespannte, vorfreudige Warten. Eine Er-Wartungs-Haltung. Wie bei einem Kind vor Weihnachten, oder wie bei dir, Gerhard, auf die Taufe. (Und jetzt musst du noch eine Woche länger warten!)

Warten können hat mit Geduld zu tun. Eines der Früchte, die der Heilige Geist schenkt.

Es hätte ja sein können, dass die Ankündigung von Jesus, dass die Jünger mit dem Heiligen Geist getauft werden, sich noch länger hinzieht. Im Nachhinein wissen wir, es waren 10 Tage. Auch 10 Tage können lang sein, aber Jesus hat auch gesagt: „Siehe, ich komme bald!“ (Offenbarung 22) Selbst dieser Zeitraum ist kurz aus der Perspektive der Ewigkeit.


Da der Heilige Geist noch nicht die Gelegenheit gehabt hat, die Geistesfrucht der Geduld in den Jüngern hervor zu bringen, ließ er die Jünger nicht so lange warten.

10 Tage, die die Freunde von Jesus genutzt haben. Am Ende des Johannesevangeliums lesen wir noch, dass Petrus, nachdem er dem Auferstandenen begegnet ist, nichts Besseres eingefallen ist, als fischen zu gehen.

Aber jetzt kamen sie regelmäßig (täglich?) zusammen zum Gebet (Apostelgeschichte 1,14).

Und am Pfingsttag (Schawuot) „knallen dann die Korken“ (Nicky Gumbel). Die lange angekündigte Verheißung wird endlich wahr.

Vom Himmel her kommt ein Brausen, wie von einem Sturm, Feuerzungen (wie beim brennenden Dornbusch, vor dem Mose stand) ließen sich auf die Jünger nieder, und alle lobten Gott in einer Sprache, die sie zuvor nicht gelernt hatten.


Nachdem Petrus seine legendäre Pfingstpredigt gehalten hat, wurden gleich 3000 Menschen getauft. Im Vergleich dazu geht es bei uns heute sehr ruhig und beschaulich zu. 😊 



Ich möchte heute aber gar nicht so sehr auf dieses Pfingstereignis so speziell eingehen, sondern ein wenig darauf schauen, was sich in der frühen Phase der „Jesus Bewegung“ seit der Ausgießung des Heiligen Geistes getan hat.


Die Apostelgeschichte ist für mich eines der spannendsten Bücher in der Bibel. Ab dem Zeitpunkt der Geistausgießung bis heute ist Erntezeit.

Jesus selbst hat den Samen (das Wort Gottes) ausgesät und sich vor allem in seine Jünger investiert. Hauptsächlich in 12 Männer, die zuvor nicht gerade als religiöse Führer, oder als große Redner aufgefallen wären.

Dieses Investment in diese einfachen Menschen, diese Saat, fängt spätestens ab dem Beginn der Apostelgeschichte an, reiche Frucht zu bringen.

Am ersten Tag gleich 3000 Menschen; später heißt es: Jeden Tag fügte der Herr neue Menschen hinzu, die gerettet wurden. (Apostelgeschichte 2,47)


Und obwohl (oder vielleicht gerade, weil) schon sehr bald diese junge Jesus Bewegung stark verfolgt wurde, wuchs sie rasant und verbreitete sich bald über das ganze römische Reich. Und sogar darüber hinaus.


Dafür gibt es zwei Gründe:

  • Der Heilige Geist, der jetzt über alle ausgegossen wurde, die an Jesus glaubten.

  • Der Herr hat seinen Segen geschenkt. Mehr noch: Er hat gewaltige Zeichen und Wunder durch die Gläubigen geschehen lassen.

Wenn Gott für uns ist, wer kann da noch gegen uns sein? (Römer 8,31)


Zum anderen waren die Menschen, die sich bedingungslos Gott zur Verfügung gestellt hatten und eben jetzt mit dem Heiligen Geist gefüllt waren, „plötzlich anders“. Eben von Grund auf verändert. Ein Faktor, den ich jetzt ein wenig herausstreichen möchte.


Es waren weit mehr Menschen in diesen Segensfluss involviert, als die Apostel, wie Petrus und Johannes, Jakobus, oder später Paulus.

Wir lesen von einem Stephanus, der selbst bei seiner Hinrichtung noch für die Menschen betete, die ihn gerade steinigten.


Oder da war zum Beispiel ein Philippus. (Nach ihm ist im christlichen Jargon sogar eine Airline benannt. 😊) Er musste aufgrund der immer stärker werdenden Verfolgung aus Jerusalem fliehen. Als Flüchtling kam er nach Samaria. (Die Samariter und die Juden waren nicht gerade beste Freunde). Dort erzählte er ganz offen von Jesus.

Apostelgeschichte 8,6-8: Die Menge hörte ihm bereitwillig zu, und sie sahen auch die Wunder, die er tat.

7 Viele böse Geister wurden ausgetrieben und fuhren mit lautem Geschrei aus. Außerdem wurden viele Menschen geheilt, die gelähmt oder verkrüppelt gewesen waren.

8 Darüber herrschte große Freude in der Stadt.


Später lesen wir davon, dass er von Gott einen „Spezialauftrag“ erhielt.

Wie geht es dir, wenn du vor Gott hörst, dass du dieses oder jenes tun sollst? Mir geht es da oft so, dass sich ganz schnell Zweifel in meine Gedanken schleichen: „War das jetzt wirklich Gott? Oder habe ich mir das nur eingebildet?“

Oder ich fange mit Gott zu diskutieren an: „Jetzt passt es gerade ganz schlecht…“ Oder „Was ist wenn…“

So wie Mose fallen mir plötzlich 100 Gründe ein, warum ich gerade jetzt seinen Auftrag nicht ausführen kann.


Wir lesen nicht, ob Philippus auch diese Zweifel hatte, ob er auch mit Gott zu diskutieren anfing. Schließlich lief es auch für die Sache Jesu super in Samarien. Warum sollte er diesen gesegneten Dienst so einfach aufhören? Noch dazu war der Auftrag, zu einer Straße zu gehen, die von Jerusalem nach Gaza führt (130km Luftlinie!). Es wird extra noch erwähnt, dass diese Straße „öde“ ist.


Wir lesen nur zwei Worte, die aber sehr wichtig sind. Diese zwei Worte beschreiben das, was einen Jünger Jesu ausmacht: Philippus ging.


Unmittelbarer Gehorsam: Kennzeichen eines Jüngers Jesu.

„Gehorsam ist besser als Opfer“, heißt es schon im Alten Testament.

Gehorsam heißt ganz praktisch: Ich vertraue darauf: Gott wird es gut machen.

Als David einmal, aufgrund eines großen Fehlers, den er begangen hatte, vor der sehr schweren Entscheidung stand, welche Strafe ihn treffen solle (Hungersnot, Niederlage vor seinen Feinden und Pest), sagte er: „Ich will lieber dem HERRN als den Menschen in die Hände fallen, denn er ist sehr barmherzig.“ (1. Chronik 21,13)

Gehorsam ist gelebtes Gottvertrauen.


Die drei Schlagworte, die Gehorsam ausmachen, sind:

Hören, Glauben, Tun (Die Reihenfolge ist wichtig!)


Wenn ich etwas tue, bevor Gott gesagt hat, dass ich es tun soll, dann wird selbst alles, was ich glaube für Gott zu tun, Menschenwerk - und somit vergänglich - bleiben.

Die Kirche ist voll von „Ismaels“, die eigenmächtig gezeugt, erschaffen, oder gemacht wurden und ohne die es das Reich Gottes vielleicht einfacher hätte.


Wenn wir etwas tun, ohne dass sich das Gehörte mit meinem Glauben verbindet - also, wenn ich z.B. in Gottes Wort lese: Heilt die Kranken, aber es in meinem Herzen nicht glaube, dann kann Gott in seiner Souveränität trotzdem manchmal eine Heilung schenken. Aber in den allermeisten Fällen wird nicht das gewünschte Ergebnis eintreten.


Der Glaube kommt vom Hören des Wortes. Aber nur, wenn dieses Wort auf einen „guten“ Boden fällt, bringt es Frucht. Das hat Jesus in seinem Gleichnis von den vier unterschiedlichen Böden klar gemacht.


Bei Philippus hat das zu ihm gesprochene Wort in ihm Glauben hervorgebracht. Er hat in seinem Herzen „gewusst“, dass Gott durch ihn nicht nur in Samaria Wunder vollbringen und Menschen retten wird, sondern er ihn auch auf einer „öden Straße“ zum Segen werden lässt.


Apostelgeschichte 8, 27-40

Philippus ging und begegnete auf dem Weg dem Schatzmeister Äthiopiens, einem Eunuchen der äthiopischen Königin, der großen Einfluss hatte. Er war nach Jerusalem gekommen, um dort anzubeten,

28 und befand sich nun auf dem Heimweg. Er saß in seinem Wagen und las im Buch des Propheten Jesaja.

29 Der Heilige Geist sagte zu Philippus: »Lauf hinüber und geh neben dem Wagen her.«

30 Da lief Philippus hin und hörte, wie der Mann aus dem Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: »Verstehst du auch, was du da liest?«

31 Der Mann erwiderte: »Wie soll ich es verstehen, wenn es mir niemand erklärt?« Und er bat Philippus, einzusteigen und sich neben ihn zu setzen.

32 Er hatte gerade folgende Schriftstelle gelesen: »Er wurde wie ein Schaf zum Schlachten geführt. Und wie ein Lamm vor dem Scherer verstummt, so machte er den Mund nicht auf.

33 Er wurde gedemütigt und erfuhr kein gerechtes Urteil. Wer kann von seinen Nachkommen sprechen? Denn sein Leben wurde von der Erde fortgenommen.«

34 Der Hofbeamte fragte Philippus: »Von wem spricht der Prophet? Von sich selbst oder von jemand anderem?«

35 Da begann Philippus bei dieser Schriftstelle und erklärte ihm die gute Botschaft von Jesus.

36-37 Unterwegs kamen sie an einem Gewässer vorbei, und der Hofbeamte meinte: »Sieh, da ist Wasser! Kann ich mich nicht hier taufen lassen?«

38 Er ließ den Wagen anhalten. Sie stiegen in das Wasser, und Philippus taufte ihn.

39 Als sie wieder aus dem Wasser herauskamen, nahm der Geist Gottes Philippus fort und der Hofbeamte sah ihn nicht mehr. Aber er setzte seine Reise voller Freude fort.

40 Philippus fand sich in der Stadt Aschdod [ca. 40km] wieder. Er verkündete die Botschaft Gottes dort und in jeder Stadt auf dem Weg, bis er nach Cäsarea kam.


Jetzt könnte man sagen: Ja, aber in Samaria hat Philippus einen viel „erfolgreicheren“ Dienst gehabt. Dort wurde eine ganze Stadt gläubig und hier nur ein einzelner Mann. Menschlich betrachtet scheint es auf den ersten Blick kein „großer Erfolg“ zu sein.

Es kann durchaus sein, dass wir vielleicht zu unseren Lebzeiten vieles von dem nicht sehen, was Gott durch unsern Dienst tut.

Dass erst viel später sichtbar wird, was deine liebevolle Tat, dein Zeugnis oder dein Gebet tatsächlich bewirkt hat.


Aber wir dürfen uns trotzdem sicher sein: Immer, wenn wir Gottes Willen befolgen und uns auf sein Timing einlassen, kann und wird er im wahrsten Sinn des Wortes Wunderbares tun.


Der Überlieferung zufolge brachte dieser äthiopische Beamte das Evangelium später nach Süd-Arabien und nach Sri Lanka. Also gab es durch ihn dann wieder sehr viel Frucht.


Der Grundstein für diese großartige Mission wurde hier gelegt. Durch einen gehorsamen Philippus, der erfüllt vom Heiligen Geist einfach das getan hat, was Gott ihm gesagt hat.

Er hat das Wort gehört, hat es geglaubt und ist im Vertrauen auf Gott dann losmarschiert.


Auch beim Hofbeamten sehen wir dieses Muster. Er hat das Wort zuerst gelesen, aber zunächst nicht verstanden. Nachdem Philippus es ihm erklärt hat, ist das Wort von der Rettung durch Jesus in das Herz dieses Mannes gefallen. Dort hat es Glauben bewirkt. Er hat verstanden, dass auch er als Nichtjude durch den Glauben an Jesus ewiges Leben finden würde.

Seine erste Tat als Gläubiger war, eine wichtige Frage zu stellen:

»Sieh, da ist Wasser! Kann ich mich nicht hier taufen lassen?« (Vers 37)

Mit anderen Worten: Ich will ganz Jesus gehören und ihm allein nachfolgen. Egal, was es mich kostet. Ich bin bereit, einen Gehorsamsschritt nach dem anderen zu machen.


Auch deine Taufe, Gerhard, folgt genau dem gleichen Muster. Du hast unter anderem im Alphakurs nicht nur von Jesus erfahren, sondern bist ihm persönlich begegnet.

Diese Begegnung mit ihm hat in dir einen Glauben wachsen lassen, den du bisher noch nicht gekannt hattest. Und jetzt (nächste Woche) folgt eben dieser wichtige, praktische Gehorsamsschritt der Taufe.

Darüber freuen nicht nur wir uns sehr, sondern darüber wird auch im Himmel großer Jubel ausbrechen.


Ich möchte damit abschließen, dich und uns alle einladen, diesem einfachen Muster treu zu bleiben: Hören, Glauben, Tun.

Gott ist treu. Er steht zu seinem Wort.

Er hat seinen Heiligen Geist damals ausgegossen und „gewöhnliche“ Menschen wie dich und mich dazu verwendet, sein Heilungswerk zu tun. Sie haben Gottes Liebe bis an die Enden der Erde gebracht. Sie waren fähig, große Wunder zu vollbringen, weil sie dem Reden des Heiligen Geistes geglaubt haben und im Gehorsam Schritte gegangen sind.


Somit wurden sie zu einem Segen.

Uns somit können wir alle, und ganz besonders du, lieber Gerhard, ein Segen für andere sein.


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